WM 2018: Die Elf des 2. Spieltags

25. Juni 2018 | Global News | BY Manuel Behlert

Der 2. Spieltag der Gruppenphase bei dieser Weltmeisterschaft ist absolviert und auch diesmal haben sich wieder einige Spieler in den Fokus spielen können. Wie schon zum 1. Spieltag haben wir uns eine „Elf des Spieltags“ ausgesucht – und weitere sieben Spieler nominiert, die einen Platz auf der Bank verdient haben, weil sie ebenfalls überzeugen konnten!

 

Natürlich haben wir auch mit „Meinsportradio“ und Moderator Malte Asmus über die Elf des Spieltags gesprochen!

 

Hier geht es direkt zum Download der Folge!

 

Tor – Rui Patricio (Portugal)

Gegen aggressive, von Beginn an sehr offensiv eingestellte Marokkaner zeigte Rui Patricio seine ganze Klasse. Marokko setzte Portugal unter Druck und schloss häufig ab, doch den portugiesischen Schlussmann konnten die Nordafrikaner nicht überwinden. Patricio strahlte eine enorme Ruhe und Souveränität aus, zeigte überdies tolle Paraden und sorgte dafür, dass seine Mannschaft kein Gegentor kassierte und den ersten Sieg bei dieser Weltmeisterschaft einfahren konnte.

 

Abwehr – Dejan Lovren (Kroatien)

Die kroatische Mannschaft schlug Argentinien überraschend deutlich mit 3:0. Dass Lionel Messi, Sergio Agüero und co. dabei nur wenige gute Chancen auf einen Torerfolg hatten, lag vor allem an Dejan Lovren. Für den Innenverteidiger war dieses Spiel wie geschaffen. Er stand tief, konnte alles, was auf ihn zukommt, beackern, musste eben keine Konterangriffe verteidigen und glänzte so über die gesamte Spielzeit. Mit einem wichtigen Tackling, einer Zweikampfquote von 75 % und einer Passquote von annähernd 90 % unterstrich er seinen hervorragenden Arbeitstag.

 

Abwehr – Manuel Akanji (Schweiz)

Den jungen Schweizer Innenverteidiger Manuel Akanji, der bei Borussia Dortmund unter Vertrag steht, kann man nach zwei absolvierten Spieltagen sicher zu den besten Spielern des Turniers zählen. Mit einer unglaublichen Abgeklärtheit und einem hervorragenden Timing bei den Tacklings zeigte er auch im 2. Spiel gegen Serbien sein Können. Eine Passquote von 90 % bei 90 Ballaktionen, zahlreiche bereinigte Aktionen, 2 wichtige, abgefangene Bälle und eine Zweikampfquote von fast 70 % sprechen für die Leistung von Akanji.

 

Abwehr – Marcelo (Brasilien)

(Photo by Richard Heathcote/Getty Images)

Er war auf der linken Seite DER Antreiber der brasilianischen Mannschaft und über weite Strecken des Spiels gegen Costa Rica in der Offensive zu finden. Gut, das trifft häufig auf Marcelo zu, doch seine Leistung in diesem Spiel war besonders. Seine Ballsicherheit, seine Eleganz und seine Offensivqualitäten sind berüchtigt, auch im Spiel gegen die defensiv eingestellten Kontrahenten aus Costa Rica stellte er das unter Beweis. Mehr als 10 Balleroberungen hatte Marcelo zu verzeichnen, hinzu kommen 131 Ballaktionen und eine Passquote von 90 %, die besonders beeindruckend ist, weil Marcelo viel versuchte, häufig im offensiven Drittel zu finden war und Risiko gehen musste.

 

Mittelfeld – Granit Xhaka (Schweiz)

Eine in weiten Teilen unterhaltsame, aber vor allem auch hitzige, zweikampfintensive Partie wie die der Schweizer gegen Serbien ist genau das richtige Umfeld für Granit Xhaka, um seine Qualitäten zu zeigen. Der zentrale Mittelfeldspieler harmonierte erneut sehr gut mit Behrami, erzielte zudem ein herausragendes Tor zum 1:1. Xhaka war Antreiber und Stabilisator, hatte die meisten Balleroberungen auf dem Platz zu verzeichnen und zudem noch eine Passquote von fast 90 %.  Auf ihn konnten sich die Mitspieler in jeder Phase verlassen, Xhaka ging voran und hatte einen enormen Anteil am Sieg der „Eidgenossen“.

 

Mittelfeld – Ivan Rakitic (Kroatien)

Dass Kroatien die Argentinier über weite Strecken des Spiels sehr gut im Griff hatte, lag vor allem auch am Mittelfeldzentrum. Ivan Rakitic trat nicht nur durch seinen Treffer in Erscheinung, der am Ende für das Herbeiführen des Endresultats sorgte, sondern er war omnipräsent, trat defensiv und offensiv in Erscheinung. Rakitic bestach durch eine Zweikampf- und Passquote von jeweils rund 75 %, lief defensiv Lücken zu, sorgte dafür, dass Argentinien nicht zur Entfaltung kam. Und offensiv besetzte er die Räume klug, lief im Pressling mit an und störte die Südamerikaner immer wieder. Zusammen mit Modric dominierte er das Mittelfeld.

Mittelfeld – Luka Modric (Kroatien)

Und genau deswegen ist auch Luka Modric absolut zurecht in der Elf des Spieltags zu finden. Modric war erneut der Taktgeber im Spiel der Kroaten, wirkte am Ball nahezu perfekt, ließ Argentinien kaum einmal darauf hoffen, dass er einen riskanten Pass spielen oder einen Fehler begehen konnte. Modric spielte jede Aktion durchdacht zuende, gewann den ein oder anderen wichtigen Zweikampf (66%) und brachte über 80 % der Pässe an den eigenen Mann. Außerdem erzielte Modric das wichtige Tor zum 2:0 mit einem sehenswerten Distanzschuss.

 

Mittelfeld – James Rodriguez (Kolumbien)

Wie wichtig James Rodriguez für die kolumbianische Nationalmannschaft ist zeigte der Offensivstar des FC Bayern im Spiel gegen Polen. James war an vielen Offensivaktionen beteiligt, arbeitete wie auch im Verein gut mit nach hinten, harmonierte sehr gut mit Juan Quintero und bereitete zwei Treffer bei einer Passquote von knapp 90 % vor. Beeindruckend war vor allem die Art und Weise der Assists. Bei der Vorlage zum 1:0 spielte er einen hohen Ball mit perfekter Präzision auf den Kopf von Yerry Mina, der Pass für Juan Cuadrado zum 3:0 war außerdem überragend. James ist nach Wadenproblemen im ersten Spiel nun endgültig im Turnier angekommen!

 

Angriff – Eden Hazard (Belgien)

(Photo by Shaun Botterill/Getty Images)

Der belgische Offensivstar Eden Hazard zeigte sich auch im zweiten Gruppenspiel in absolut bestechender Verfassung. Nahezu jeder Angriff lief über Hazard, er war erneut im kombiantiven Bereich sehr aktiv, erzielte zwei Treffer und holte den Elfmeter zum 1:0, den er selbst verwandelte, auch noch heraus. Aber auch sonst bestach Hazard durch seine fantastische Leistung, er war immer anspielbar, variierte geschickt das Tempo und hatte ein überragendes Gefühl für die zu besetzenden und zu bespielenden Räume in der Offensive.

Angriff – Marco Reus (Deutschland)

Es gelang insgesamt noch nicht alles bei Marco Reus, gerade in der schwierigen Phase nach dem Rückstand, doch der Einfluss, den Reus als Spieler in der Startelf auf dieses deutsche Team hatte, war enorm. Reus war sehr beweglich, versuchte viel, hatte überraschendes in petto und war der beste Offensivspieler seiner Mannschaft. Zudem erzielte Reus nach der Pause das wichtige 1:1 und ermutigte Toni Kroos zum Schuss in der Nachspielzeit, der das 2:1 herbeiführte. Reus sollte seinen Platz in der Mannschaft nun sicher sein und dürfte selbst auch noch vom nun vermutlich steigenden Selbstvertrauen dieser Mannschaft profitieren.

 

Angriff: Ahmed Musa (Nigeria)

Wie wichtig Stürmer Ahmed Musa für die nigerianische Mannschaft ist stellte er gegen Island unter Beweis. Sein immenses Tempo hilft der Offensive enorm, seine Qualitäten im Dribbling sind insbesondere gegen tiefstehende Mannschaften wichtig. Und Musa zeigte sich gegen Island auch noch sehr effizient! Er erzielte beide Treffer beim 2:0-Sieg seiner Mannschaft und ein Tor war schöner als das andere. Beim 1:0 glänzte er durch eine technische Meisterleistung, als er den Ball hervorragend annahm und perfekt aus der Luft abschloss. Beim 2:0 zeigte er seine Dribblingqualitäten und tanzte die Abwehr der Nordeuropäer aus, ehe er cool verwandelte.

 

 

 

Alternativen auf der Bank

Weitere Spieler, die einen wirklich sehr guten Eindruck hinterlassen haben, werden mit einem Platz auf der Bank „belohnt“. Im Tor trifft das auf Manuel Neuer zu, der ein sicherer Rückhalt war, gegen Marcus Berg das 0:2 herausragend verhindert hat und vor allem permanent Ruhe ausstrahlte, das Spiel schnell machte und gewohnt „offensiv“ vor seinem Tor agierte, den Ball verteilte. In der Abwehr fiel vor allem der Australier Mark Milligan positiv auf, der einen großen Anteil am Punktgewinn gegen Dänemark hatte. Ebenfalls stark war die Leistung von John Stones, der zwar defensiv zu Beginn kleinere Wackler hatte, am Ende aber vor allem in der Offensive durch seine zwei Treffer zu überzeugen wusste.

Wieder extrem auffällig war der mexikanische Mittelfeldspieler Hector Herrera, der diesmal eher als Taktgeber zuständig war und für die richtige Balance im Spiel mit dem Ball sorgte. Zudem war Takashi Inui beim Spiel der Japaner ein ständiger Unruheherd, belohnte sich mit einem Tor und einer Vorlage, traf zudem die Latte. Zwei Stürmer, die ebenfalls durch ihre Treffer in Erscheinung getreten sind und dementsprechend hier aufgeführt werden, sind Harry Kane und Romelu Lukaku. Kane verwandelte zwei Elfmeter eiskalt und konnte für sein 3. Tor nicht einmal wirklich viel, aber seine Präsenz war erneut beeindruckend. Der Belgier Lukaku erzielte wieder zwei schöne Treffer, war von der tunesischen Hintermannschaft kaum zu stoppen und trat auch hier und da mit klugen Ablagen und Zuspielen in Erscheinung.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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