Champions League | „Glückslos“ oder schwerer Gegner? Bayern vs. Besiktas

19. Februar 2018 | Vorschau | BY Nico Scheck

Besiktas Istanbul scheint das absolute „Glückslos“ für den FC Bayern in der Champions League zu sein. Auf dem Papier ist der türkische Meister der schwächste Gruppenerste und die Rollen dürften vor diesem Achtelfinalhinspiel in München klar verteilt sein. Doch ist Besiktas wirklich ein glückliches Los oder könnten sie den großen FCB zum Stolpern bringen? Anpfiff in der Allianz Arena ist am Dienstag um 20:45 (live im ZDF und auf Sky), Schiedsrichter Ovidiu Alin Hategan aus Rumänien wird die Partie leiten.

Die Bayern werden direkt im Hinspiel klar stellen wollen, dass für Besiktas in diesem Achtelfinale nichts zu holen ist. Doch die Elf von Trainer Jupp Heynckes sollte gewarnt sein: Besiktas ist ein unangenehm zu bespielender Gegner, den es nicht zu unterschätzen gilt. 

Bayern „nur“ Zweiter, Besiktas dominiert Gruppe G

Bayern München wurde in seiner Gruppe hinter Paris Saint-Germain mit 15 Zählern „nur“ Zweiter, ließ aber Celtic Glasgow und den RSC Anderlecht hinter sich. Aufgrund des direkten Vergleichs mit PSG verpasste der FCB den angestrebten Gruppensieg, qualifizierte sich aber dennoch souverän für das Achtelfinale. Besiktas Istanbul hingegen, das als vermeintlicher Außenseiter in die Gruppe G gestartet war, setzte sich etwas überraschend als Gruppenerster gegen den FC Porto, RB Leipzig und die AS Monaco durch. Dazu reichten 14 Punkte, wobei man insgesamt vier Siege und zwei Remis sammeln konnte. Dabei beeindruckte der türkische Meister insbesondere durch eine hohe Effizienz in der Chancenverwertung, was vor allem RB Leipzig schmerzlich zu spüren bekam.

Bis auf die 0:3-Schlappe bei PSG wusste der deutsche Rekordmeister größtenteils zu überzeugen. Zwar spielten die Münchner nicht unbedingt die Sterne vom Himmel, doch die Resultate stimmten und der 3:1-Sieg im Rückspiel gegen Paris war durchaus eine Demonstration der Stärke. Mit 13 Toren präsentierten sich die Bayern etwas torarmer als gewohnt, doch mit einer durchschnittlichen Passquote von 88 Prozent und 57 Prozent Ballbesitz war man in jeder Partie tonangebend. Besiktas stand defensiv meist sehr sicher und musste so nur fünf Gegentore hinnehmen. Bei durchschnittlich 51 Prozent Ballbesitz waren fast alle Begegnungen ausgeglichen, doch Istanbul zeigte sich überaus effizient. Für die elf Tore benötigte der türkische Meister lediglich 62 Chancen. Zum Vergleich: Die Münchner brauchten für ihre 13 Tore 109 Chancen, also fast doppelt so viele.

In der Allianz Arena ist der FCB nach wie vor eine Macht und konnte seine Heimspiele alle klar für sich entscheiden (9:1 Tore). Doch auswärts tat man sich bisher sehr schwer. Neben der Niederlage in Paris kämpfte sich das Team von Jupp Heynckes in Glasgow und Anderlecht zu einem knappen 2:1-Sieg und ließ spielerisch einiges zu wünschen übrig. Einen Start nach Maß erwischte Besiktas mit dem 3:1-Auswärtssieg beim FC Porto und gewann auch die anderen beiden Spiele in der Fremde. Doch auch im heimischen Vodafone Park blieben die „schwarzen Adler“ ohne Niederlage und bezwangen den Münchner Ligakonkurrent RB Leipzig mit 2:0. Bayern wird also in beiden Spielen höllisch aufpassen müssen, um nicht eine böse Überraschung zu erleben.

(Photo by Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)

Die Form der letzten Wochen

Die Münchner eilen weiterhin von Sieg zu Sieg. Im neuen Jahr gewannen sie alle sieben Pflichtspiele und konnten so in der Bundesliga mit 59 Zählern den Vorsprung auf Rang zwei auf 19 Punkte ausbauen. Damit dürfte die Meisterschaft endgültig entschieden sein, zumal die Konkurrenz in der Liga zu unbeständig punktet und sich nach wie vor kein Team als „Verfolger“ etablieren konnte. Doch auch wenn die Spiele allesamt gewonnen wurden, ist dennoch reichlich Luft nach oben. Gerade in der Defensive präsentiert sich der FCB oft noch zu anfällig und spielte in diesem Jahr erst zweimal zu null. Gerade in den Ligaspielen gegen Werder Bremen (4:2) und gegen die TSG Hoffenheim (5:2), wo man nach zwölf Minuten mit 0:2 hinten lag, offenbarte der deutsche Meister einige Schwächen in der Arbeit gegen den Ball.

Auch beim VfL Wolfsburg taten sich die Roten am Wochenende beim 2:1-Sieg lange Zeit sehr schwer. Nach dem 0:1-Rückstand wirkte das Münchner Spiel vor allem in Durchgang eins recht uninspiriert. Erst in Hälfte zwei konnten mehr Chancen herausgespielt und die Partie letztlich noch gedreht werden. Allerdings werden auch diese Spiele gewonnen und einen frühen 0:2-Rückstand noch zu einem klaren 5:2-Sieg zu drehen, spricht klar für den FC Bayern.  Das Selbstvertrauen und die Einstellung stimmen, nun wird man sich in den entscheidenden Wochen dieser Saison Schritt für Schritt dem eigenen Top-Niveau annähern wollen. Denn auch, wenn noch nicht das absolute Maximum der Bayern zu sehen war, so sind sie doch dafür bekannt, in den wichtigen Spielen auf den Punkt genau da zu sein.

Auch Besiktas zeigte sich bisher größtenteils gut in Form. Aus den ersten vier Ligaspielen in diesem Jahr holten die Türken zehn Punkte, zudem wurde im Pokalviertelfinale Genclerbirligi Ankara bezwungen und trifft nun im Halbfinale auf den Stadtrivalen Fenerbahce. Nach zwei Meisterschaften in Folge steht das Team von Trainer Senol Günes mit 41 Punkten nach 22 Spieltagen und Rang vier nicht ganz so gut da wie in den letzten beiden Jahren. Dennoch ist im Meisterschaftskampf noch vieles möglich und Besiktas wird versuchen, den dritten Meistertitel in Folge zu holen, auch wenn der Abstand zur Spitze aktuell fünf Punkte beträgt.

(Photo by Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images)

Die Generalprobe für das Match beim FCB ging allerdings daneben. Bei Atiker Konyaspor kam Besiktas nicht über ein 1:1 hinaus und büßte wichtige Punkte im Titelkampf in der Süper Lig ein. Der Tabellenfünfzehnte stellte den türkischen Meister teilweise vor große Probleme und profitierte sicherlich auch etwas davon, dass der Gegner mit den Gedanken vielleicht schon beim deutschen Rekordmeister war. Obwohl ein Sieg neben der Tabellensituation auch für das eigene Selbstbewusstsein wichtig gewesen wäre, wird dieser Ausrutscher in der Liga wohl kaum Auswirkungen auf die Leistung gegen den FCB am Dienstag haben.

Die „Heynckes-Bayern“

Die Saison des FC Bayern München muss man in der bisherigen Bewertung eigentlich unterteilen in eine Zeit vor Heynckes und in die danach. Seit Carlo Ancelotti Ende September seine Koffer packen musste, hat sich vieles verändert beim FCB. Heynckes hat das „Mia-san-Mia“-Gefühl zurückgebracht, viele Spieler sind unter ihm wieder aufgeblüht und nicht zuletzt stimmen auch die Resultate. Von den 23 Pflichtspielen unter dem 72-jährigen ging nur eines verloren (1:2 bei Borussia Mönchengladbach). Die restlichen 22 Spiele wurden alle gewonnen, sodass der Klub von der Isar nun im Halbfinale des DFB-Pokals steht und quasi auch schon die Meisterfeier planen kann.

Doch was hat Heynckes gegenüber seinem Vorgänger verändert? Vor allem hat er der Mannschaft Stabilität, Fitness und Selbstvertrauen zurückgegeben. Zudem schickt er sein Team immer mit einem klar erkennbaren Plan auf das Feld, sodass jeder Spieler genau weiß, was er zu tun hat. Was eigentlich wie selbstverständlich klingt, war unter Ancelotti nicht immer der Fall. Auch die Versetzung von Javi Martinez auf die Sechserposition vor der Abwehr, auf der dieser schon im Triple-Jahr unter Heynckes brillierte, erwies sich als kluger Schachzug. Spieler wie David Alaba und Arturo Vidal zeigen sich seit dem Trainerwechsel stark formverbessert und insbesondere die starken Entwicklungen von Kingsley Coman und Neuzugang James Rodriguez sind sehr positiv zu sehen.

Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Münchner in der entscheidenden Saisonphase präsentieren. Da die Bundesliga schon entschieden scheint, kann man sich auf die Pokalwettbewerbe konzentrieren. Doch auch in der Liga gilt es, die Spannung hoch zu halten, um dann in den großen Spielen auf den Punkt genau da sein zu können.

Gegen Besiktas sind die Bayern natürlich der klare Favorit und das werden sie auch gleich im Hinspiel in München zeigen wollen. Der Anspruch der Münchner ist auch in dieser Saison, mindestens das Halbfinale in der Königsklasse zu erreichen. Der Gewinn der Champions League ist das große Ziel, auch wenn dieser Titel keineswegs planbar ist und vor allem von Tagesform und etwas Glück abhängt. Zudem zählen die Bayern (noch) nicht zum engsten Favoritenkreis. Doch in wenigen Wochen kann das auch schon ganz anders aussehen.

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Der Generationenwechsel und Schlüsselspieler James

Wie bei so einigen Topklubs in Europa findet auch bei den Bayern momentan ein Generationenwechsel statt. Xabi Alonso und Philipp Lahm haben schon im Sommer ihre Fußballschuhe an den Nagel gehängt und auch die Flügelzange „Robbery“ befindet sich im fortgeschrittenen Fußballeralter. Mit Niklas Süle, Corentin Tolisso und James Rodriguez hat die Vereinsführung schon im vergangenen Sommer Spieler verpflichtet, die die Zukunft des FCB verkörpern sollen. Zudem hat Joshua Kimmich Philipp Lahm auf der Rechtsverteidigerposition ersetzt und macht mit seinen Leistungen das Fehlen der Bayern-Legende fast schon vergessen.

Der Wechsel von Leon Goretzka vom FC Schalke im Sommer ist bereits beschlossene Sache und es wird sicherlich noch der eine oder andere Spieler dazu kommen. Vor allem auf den Außen besteht Handlungsbedarf. Hier bleibt abzuwarten, wie mit den bereits angesprochenen Robben und Ribery verfahren wird und welche Rolle dem von der TSG-Leihe zurückkehrenden Serge Gnabry zugedacht ist. Einer der Nachfolger von „Robbery“ wird definitiv Kingsley Coman sein, der sich unter Heynckes herausragend entwickelt hat. Sein Spiel ist deutlich zielstrebiger und effizienter geworden, zudem trifft er auf dem Feld häufig die richtigen Entscheidungen und wusste auch in „großen“ Spielen wie gegen PSG zu überzeugen.

Ein weiterer Spieler, dem der Trainerwechsel scheinbar gut getan hat, ist James Rodriguez. Der Kolumbianer kam im Sommer per Leihe von Real Madrid und hat sich unter Heynckes zum Schlüsselspieler bei den Bayern entwickelt. Das liegt natürlich einerseits an James selbst, zum anderen aber auch an seinem Trainer. Anders als Ancelotti lässt Heynckes den 26-jährigen meist als Achter auf der Halbposition im 4-3-3-System spielen. So hat James das Spiel eher vor sich und kann seine Passsicherheit und Übersicht besser ausspielen als in der Rolle als Zehner, wo er den Ball oft mit dem Rücken zum Tor bekommt.

Seine Kreativität ist immens wichtig für das Bayern-Spiel und mit seiner Pressingresistenz wird dem Gegner bei der Arbeit gegen den Ball oft schon früh der Zahn gezogen. In der Rückrunde kommt James bei bisher vier Ligaeinsätzen auf starke fünf Scorerpunkte, unter anderem mit einem herrlichen Freistoßtreffer gegen Leverkusen. So wird es gegen Besiktas auch auf seine genialen Momente ankommen.

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Besiktas: Die Entwicklung unter Trainer Günes

Trainer Senol Günes hat seit seinem Amtsantritt im Sommer 2015 mit Besiktas eine erstaunliche Entwicklung genommen. Zuvor standen die „schwarzen Adler“ vier Spielzeiten im Schatten der beiden anderen Istanbuler Klubs Galatasaray und Fenerbahce. Doch das änderte sich vor zwei Jahren schließlich. Unter Günes wurde zweimal in Folge die türkische Meisterschaft gewonnen, in der letzten Saison stand Besiktas am Ende sogar ganze 13 Zähler vor den Stadtrivalen in der Tabelle. Auch international präsentierte man sich in der letzten Spielzeit gut. Zwar überstand Istanbul nicht die Gruppenphase der Königsklasse, doch in der Europa League erreichten die Türken immerhin das Viertelfinale, wo sie sehr unglücklich im Elfmeterschießen gegen Olympique Lyon ausschieden.

Nun hat das Team von Günes die Gruppenphase der Champions League sehr souverän als Erster abgeschlossen und wird auch gegen die großen Bayern für eine Überraschung sorgen wollen. Der 15-malige türkische Meister steht, wie bereits angesprochen, in der Liga nicht so gut da wie in den letzten beiden Jahren. Dennoch präsentiert man sich wieder deutlich formverbessert und den FCB erwartet am Dienstag ein Gegner, der auch was mit dem Ball anzufangen weiß und sich nicht nur hinten reinstellen wird. Günes hat seit 2015 ein gutes Aufbauspiel bei Besiktas entwickelt und passt sich mit seiner Taktik sehr flexibel dem eigenen Kader und der Spielweise des Gegners an. In den sechs Gruppenspielen agierten sie mangels eines echten Kreativspielers in der Zentrale aber zum Teil auch oft mit langen Bällen, um so das Mittelfeld schnell überbrücken zu können.

Günes setzt in dieser Saison vor allem auf erfahrene Spieler. Mit einem Altersdurchschnitt von 29,3 Jahren stellt Besiktas eines der ältesten Teams dieser Achtelfinalrunde und bringt somit reichlich Erfahrung mit. Gerade gegen die unerfahreneren RB Leipzig und AS Monaco wurde das im Ergebnis und der Spielweise deutlich. Spieler wie Pepe oder Ricardo Quaresma haben schon einiges erlebt und den einen oder anderen Titel gewonnen.  Auch gegen die Bayern wird diese Erfahrung sicherlich von Nutzen sein, wenngleich diese natürlich auch über reichlich Erfahrung im Team verfügen.

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Mit Effizienz zum Auswärtstor kommen

Eine der ganz großen Stärken von Besiktas ist definitiv die Effizienz. Es werden wenige große Chancen benötigt, um zu einem Tor zu kommen und die Spiele werden oft mit nur einem Tor Unterschied für sich entschieden. Auf der anderen Seite lassen Talisca und Co. aber auch wenig wirklich gefährliche Situationen zu. Beim Hinspiel gegen Leipzig reichten sieben Abschlüsse für den 2:0-Sieg, während RB am Ende ganze 19 Abschlüsse zu verzeichnen hatte. Da die Bayern auch zu Hause immer für ein Gegentor gut sind, ist ein Auswärtstor durchaus realistisch. Das sollte auch primär das Ziel beim großen Favoriten sein. Wenn es dann noch gelingt, nur knapp zu verlieren oder gar ein Remis zu holen, ist im Rückspiel im Hexenkessel des Vodafone Parks vor den eigenen frenetischen Fans einiges möglich.

Schmerzhaft ist aber sicherlich der Abgang von Stürmer Cenk Tosun, der sich im Januar für 22 Millionen Euro Ablöse dem FC Everton angeschlossen hat. Zuvor zählte er zu den Schlüsselspielern bei Besiktas und hatte mit vier Treffern und zwei Vorlagen einen maßgeblichen Anteil am Weiterkommen in der Champions League. Es bleibt abzuwarten, ob Neuzugang Vagner Love diesen Verlust auffangen kann. Der 33-jährige Brasilianer wechselte als Tosun-Ersatz für knapp drei Millionen Euro Ablöse vom Ligakonkurrenten Aytemiz Alanyaspor in die Hauptstadt und kommt bisher in vier Ligaeinsätzen auf zwei Treffer. Doch allzu große Sorgen muss man sich wohl nicht machen. Schließlich stehen mit Talisca (vier Tore in sechs CL-Gruppenspielen), Quaresma (vier Assists in fünf Spielen) und Ryan Babel (zwei Tore und eine Vorlage in fünf Spielen) einige weitere Offensivakteure im Kader, die ebenso die Münchner Hintermannschaft in Bedrängnis bringen können.

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Prognose zum Hinspiel

Die Bayern sind der klare Favorit in diesem Achtelfinale. Dennoch ist Besiktas keineswegs chancenlos. Die angesprochene Anfälligkeit in der Defensive der Münchner und die Effizienz der Türken in der Chancenverwertung könnten noch hilfreich sein. Bayern wird sein gewohntes Ballbesitzspiel aufziehen und geduldig auf Lücken in der Istanbuler Hintermannschaft warten. Besiktas wird sich seinerseits aber nicht nur hinten reinstellen und versuchen, früh das Aufbauspiel des FCB zu stören.

Steht man hinten kompakt und spielt nach Ballgewinn schnell nach vorne, kann Besiktas Bayern definitiv ärgern. Dennoch ist ein Heimsieg der Münchner zu erwarten. Das Team von Jupp Heynckes wird sicherlich gegenüber den jüngsten Bundesligaauftritten eine Schippe drauflegen und dem Gegner früh die Hoffnungen auf eine Überraschung nehmen wollen.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Besiktas tatsächlich zu einem Auswärtstreffer kommt, es ist aber auch ebenso gut möglich, dass Bayern drei oder vier Treffer erzielt und sich damit eine gute Ausgangssituation für das Rückspiel schafft. Ein frühes Tor auf Seiten der Bayern würde diesen jedenfalls sehr in die Karten spielen und Besiktas unter Druck setzen.

Personelle Lage, mögliche Aufstellungen

Jupp Heynckes muss am Dienstag nur auf Kapitän Manuel Neuer verzichten, ansonsten sind alle fit. Auch Coman wird nach seiner Erkältung wohl wieder zum Kader gehören und vielleicht sogar in der Startelf stehen, falls nicht wieder Franck Ribery den Vorzug erhält. Thiago gab am Wochenende gegen Wolfsburg sein Comeback, wird gegen Besiktas wohl aber nicht von Beginn an spielen.

In die erste Elf zurückkehren werden im Vergleich zum Samstag wahrscheinlich Jerome Boateng, Mats Hummels, David Alaba, Joshua Kimmich, Arturo Vidal, James und Robert Lewandowski. Auch ein Einsatz von Thomas Müller ist durchaus möglich. Vorbelastet bei den Münchnern sind nur Tolisso, Kimmich und Rudy (jeweils zwei), die bei einer weiteren gelben Karte für das Rückspiel in Istanbul gesperrt wären.

Auch Besiktas-Coach Günes kann bis auf die fehlenden Gökhan Töre, Veli Kavlak und Atinc Nukan, die aber ohnehin in dieser Saison bisher nicht zum Einsatz kamen, fast aus den Vollen schöpfen. Nur hinter einem Einsatz von Innenverteidiger Dusko Tosic steht noch ein großes Fragezeichen. Der Serbe hatte die letzten fünf Ligaspiele aufgrund einer Armverletzung verpasst. Eine Sperre bei einer weiteren gelben Karte drohen Talisca, Tolgay Arslan und Caner Erkin (jeweils zwei), wobei insbesondere ein Fehlen von Talisca im Rückspiel überaus schmerzhaft für Besiktas wäre.

 

FC Bayern München: Ulreich, Kimmich, Boateng, Hummels, Alaba, Martinez, Vidal (Thiago), James, Müller (Robben), Coman (Ribery), Lewandowski

Besiktas Istanbul: Fabri, Erkin, Medel (Tosic), Pepe, Adriano, Özyakup, Hutchinson, Quaresma, Talisca, Babel, Vagner Love (Negredo)

Nico Scheck

Aufgewachsen mit Elber, verzaubert von Ronaldinho. Talent reichte nur für die Kreisliga, also ging es in den Journalismus. Seit 2017: 90PLUS. Manchmal: SEO. Immer: Fußball. Joga Bonito statt Catenaccio.


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