Werder Bremen vs VfB Stuttgart: Auf der Suche nach dem Sieg

6. Dezember 2020 | Vorschauen | BY Victor Catalina

Vorschau | Werder Bremen und der VfB Stuttgart wollen im frühen Sonntagnachmittagsspiel ihre Sieglosserien beenden. Während die Schwaben eine Reihe an Leistungsträgern langfristig binden konnten, fällt bei Werder ein solcher bis Ende Januar aus.

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 15:30 Uhr, Live bei Sky.

  • Werder Bremen: „Langweilige“ Serie vorbei, aber gegen Stuttgart in Heimspielen seit 14 Jahren ungeschlagen
  • VfB Stuttgart: Matarazzo mit Spielweise zufrieden – und zuversichtlich, bald wieder gewinnen zu können
  • Beide Mannschaften vor dem Spiel mit identischer Bilanz

Werder Bremen: Wolfsburg beendet Bremens Serie, Rashica vergrößert die Sorgen

Das Werderaner Fandasein gestaltete sich in den letzten Wochen relativ monoton. Rückstand, Ausgleich, Führung, Ausgleich, Führung, Ausgleich, Rückstand, Ausgleich, Führung, Ausgleich. Fünfmal in Folge endeten Spiele mit Bremer Beteiligung 1:1, darunter auch das in der Allianz Arena. Florian Kohfeldt (38) bezeichnete diese Serie als die „langweiligste der Bundesliga„. Sein Gesuch nach etwas mehr Spannung wurde erhört, in Wolfsburg gab es ein wildes 3:5.

(Photo by Martin Rose/Getty Images)

Mit diesem Ergebnis hat sich allerdings auch die Deutungshoheit dieser Serie geändert. Wo vorher fünf Spiele in Folge ohne Niederlage standen, stehen jetzt deren sechs ohne Sieg. Und zu allem Übel verletzte sich unter der Woche auch noch Milot Rashica (24). Die Diagnose: Sehnenverletzung im linken Oberschenkel, bis Ende Januar wird er nicht mitwirken können. Das ist aus Bremer Sicht gleich dreifach bitter: Einmal für den Spieler selbst, zweitens, weil seine Formkurve nach einem eher mäßigen Saisonstart zuletzt wieder nach oben zeigte – und drittens kann der Verein ihn im Winter kaum noch auf den Markt veräußern, um ein coronabedingtes Minus zu kompensieren. Schon im vergangenen Transferfenster platzte ein potentielles Leihgeschäft nach Leverkusen. Immerhin konnte Werder nachweisen, dass sie sportlich auch ohne Rashica zurechtkommen, unter anderem in Form von Siegen auf Schalke (3:1) und gegen Bielefeld (1:0).

Rein statistisch spricht viel dafür, dass Bremen am Sonntagnachmittag Saisonsieg Nummer drei einfährt, die letzte Heimniederlage gegen den VfB setzte es am 16. September 2006 (2:3). Eine Fortsetzung dieser Serie wäre sicher auch für Kohfeldt alles andere als langweilig. Neben Rashica muss er gegen Stuttgart auch auf Jean-Manuel Mbom (20/Gelbsperre), Kevin Möhwald (27/Gelb-Rot-Sperre) und Niclas Füllkrug (27/Aufbautraining) verzichten.

VfB Stuttgart: Stuttgart verlängert die Sieglosserie – und viele Leistungsträger

Eigentlich kann man den Stuttgartern für den Auftritt am vergangenen Samstag gegen den FC Bayern eigentlich keinen Vorwurf machen. Blitzsauber in Führung gekontert, immer wieder gefährliche Nadelstiche gesetzt – und am Ende sogar so etwas wie ein Powerplay gehabt. Allein, sie trafen auf einen Gegner, der an diesem Nachmittag das Wort „Effizienz“ neu zu definieren wusste.

Für den VfB verlängerte sich damit die Niederlagenserie in Heimspielen gegen den Rekordmeister auf neun. Erfreulichere Verlängerungen gab es für die Schwaben abseits des Platzes. Nicolas Gonzalez (22/bis 2024), Wataru Endo (27/2024) und Borna Sosa (22/2025) konnten allesamt langfristig gebunden werden. Kapitän Gonzalo Castro (33) steht bei den Stuttgartern als nächstes auf der Liste. Allerdings müsste der mit coronabedingten Gehaltseinbußen rechnen, genau wie Daniel Didavi (30), der im Schwabenland weiterhin hohen Kredit genießt. Bei Konstantinos Mavropanos (22) hofft man, sich mit Arsenal auf eine weitere Leihe einigen zu können.

(Photo by DANIEL ROLAND/AFP via Getty Images)

In Bremen hofft Pellegrino Matarazzo (43) darauf, die jüngste Serie von fünf Spielen ohne Sieg beenden zu können: „Wir wollen das Spiel mit der gleichen Intensität und Aktivität angehen, wie in den vergangenen Partien. Die Energie die wir auf den Platz bringen, tut uns gut – und die wollen wir auch in Bremen zeigen. Wenn wir so Fußball spielen wie zuletzt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder dreifach punkten“. Fehlen werden ihm Nicolas Gonzalez (Innenbandriss im linken Knie), Daniel Didavi (Faserriss in der Hüftmuskulatur), Erik Thommy (26/Ellenbogen-OP) und Hamadi Al Ghaddioui (30/Schambeinreizung).

Prognose

Tabellarisch ist es ein Duell auf absoluter Augenhöhe. Beide Mannschaften gehen mit der Bilanz von zwei Siegen, fünf Unentschieden und zwei Niederlagen in den 10. Spieltag. Beide Mannschaften haben bis hierhin 15 Gegentore kassiert. Lediglich die 17 erzielten Treffer halten Stuttgart auf Platz 10, verglichen mit Bremens 13. Im Moment wirken die Stuttgarter zwar etwas gefestigter, aber letzten Endes wird es für beide Mannschaften das sechste Remis geben.

Mögliche Aufstellungen:

Werder Bremen: Pavlenka – Veljkovic, Toprak, Friedl – Gebre Selassie, M. Eggestein, Groß, Augustinsson – Bittencourt, Chong – Sargent

VfB Stuttgart: Kobel – Mavropanos, Anton, Kempf – Wamangituka, Mangala, Endo, Sosa – P. Förster, Castro – Coulibaly

(Photo by Matthias Hangst/Getty Images)

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Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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