Chelsea will bei den Wolves zurück in die Spur kommen

15. Dezember 2020 | Vorschauen | BY Lukas Draeger

Vorschau | Im ersten Spiel des dreizehnten Spieltags der Premier League empfangen am Dienstag die Wolverhampton Wanderers den Chelsea FC. Während die Gastgeber zuletzt strauchelten, sind die Gäste wohl ein Kandidat für die Meisterschaft.

Anpfiff der Partie ist am Dienstag, 19:00 Uhr, Live bei Sky.

  • Wolverhampton: Bleibt die Viererkette bestehen?
  • Chelsea FC: Wie löst man das Flügelproblem?
  • Wann findet sich Kai Havertz in England zurecht?

Wolverhampton

Die Wolverhampton Wanderers verloren zuletzt etwas den Anschluss an die gesteckten Ziele, den Kampf um die internationalen Plätze. Aus den letzten fünf Spielen konnte man nur vier Punkte holen. Aufgrund dieser Negativserie stehen die Wolves auf Platz 13. Bis auf Platz sechs sind es jedoch nur drei Punkte, es ist also noch alles möglich für die Mannschaft von Nuno Espirito Santo (46).

(Photo by Gareth Copley/Getty Images)

Die beiden Gründe für die letzte Formkrise sind schnell gefunden: Zum einen ist das der Ausfall von Topstürmer Raul Jimenez (29). Der Mexikaner, der als Fixpunkt der Offensive nahezu an jedem Angriff beteiligt war, verletzte sich gegen Arsenal FC (2:1) schwer am Kopf und wird wohl den Rest der Saison ausfallen. Und der andere Grund ist, dass man im Spiel gegen Southampton FC (1:1) erstmals seit über 100 Spielen auf Kapitän Conor Coady (27) verzichten musste. Daher stellte man erstmals in der Zeit mit Trainer Nuno Espritio Santo auf ein System mit einer Viererkette um. Diese wurde seither – etwas unverständlich – beibehalten. Ob dies gegen Chelsea auch der Fall sein wird, muss man sehen.

Offensiv hat man dadurch mehr Durchschlagskraft, doch defensiv ist das deutlich anfälliger als im gewohnten System mit drei Innenverteidigern. Neben Jimenez und dem Langzeitverletzten Jonny Otto (26) wird am Dienstag auch Stratege Joao Moutinho (34) fehlen. Der Portugiese sah im letzten Spiel gegen Aston Villa (0:1) eine gelb-rote Karte.

Chelsea

Der Chelsea FC hat sich scheinbar zu einem echten Kandidaten auf die englische Meisterschaft entwickelt. Man steht in dieser Saison erst bei zwei Niederlagen. Acht der letzten elf Spiele konnte man gewinnen. Vor allem defensiv läuft es gut. Hauptverantwortlich hierfür sind zwei Neuzugänge: Abwehrchef Thiago Silva (36) und Torwart Edouard Mendy (28). Mendys Stärke bei hohen Bällen ist ein großes Plus. So kassierten die Blues in der letzten Saison zehn Tore nach Eckbällen, in dieser Saison sind es bis dato nur zwei. Doch zuletzt kamen bei dem Kameruner immer mehr Fehler auf. In den beiden letzten Spielen gegen Leeds United (3:1) und Everton FC (0:1) sorgte er mit übermotivierten Ausflügen für jeweils einen Gegentreffer.

Zum Titelrennen sagte Trainer Frank Lampard (42) auf der Pressekonferenz: „Man muss einen langen Atem haben. Ich habe es als Spieler gesehen. Zu diesem frühen Zeitpunkt kann man noch nicht sagen, wer um die Meisterschaft mitspielen wird. Jede Mannschaft wird Rückschläge hinnehmen müssen, die Kunst ist es, diese schnell zu verarbeiten und wieder voll da zu sein.“

Kaderbreite als Fluch und Segen zugleich

Was der Mannschaft ebenfalls sehr hilft, vor allem in dieser noch enger getakteten Saison, ist die große Breite im Kader. Vor allem im Mittelfeld hat man aktuell ein echtes Luxusproblem. Dadurch, dass Billy Gilmour (19) nach seiner Knieverletzung wieder genesen ist, hat man im Moment für drei Positionen sechs Spieler, die alle den Anspruch haben zu spielen. Diese Breite sieht man auch daran, dass die Mannschaft von Trainer Frank Lampard in der Liga bereits 13 unterschiedliche Torschützen hat. Die nächstbeste Mannschaft in dieser Kategorie ist der Southampton FC mit zehn unterschiedlichen Torschützen.

Eine Problemposition gibt es jedoch: Die offensive Außenbahn. Dort haben sich in der letzten Woche mit Hakim Ziyech (27) und Callum Hudson-Odoi (20) zwei Flügelspieler nahezu zeitgleich verletzt. Im letzten Spiel gegen Everton fiel auch noch Christian Pulisic (22) aus. Somit mussten in Kai Havertz (21) und Timo Werner (24) zwei nominell nicht auf dem Flügel beheimatete Spieler aushelfen. Da vor allem Havertz überhaupt nicht zurechtkam, kann es gut sein, dass Lampard gegen die Wolves auf ein 3-5-2 wechselt, sollte Pulisic nicht rechtzeitig fit werden. Dieses System hat er schon öfter spielen lassen, unter anderem in der letzten Saison in beiden Spielen gegen die Wolves.

Prognose

Neben der Tabellenkonstellation spricht auch die Bilanz für die Blues. Unter Lampard konnte man in der letzten Saison beide Spiele gegen die Wolves klar für sich entscheiden (5:2 und 2:0). Doch die Wolves sind auch ohne Jimenez ein extrem gefährlicher Gegner. Vor allem, wenn der Gegner das Spiel machen möchte, können die Wolves über ihre schnellen Traore, Pedro Neto (20) und Daniel Podence (25) überfallartig kontern. Es dürfte uns also ein durchaus interessantes Spiel bevorstehen.

Mögliche Aufstellungen:

Wolverhampton: Patricio – Semedo, Boly, Coady, Kilmen, Ait-Nouri – Neves, Dendoncker – Traore, Neto, Podence

Chelsea: Mendy – Azpilicueta, Zouma, Silva – James, Kante, Kovacic, Mount, Chilwell – Giroud, Werner

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(Photo by DANIEL LEAL-OLIVAS/POOL/AFP via Getty Images)


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