Neuer Stürmer im Januar? Real Madrid angeblich an Icardi und Werner dran

30. November 2017 | News | BY Christoph Albers

Die bisherige Saison läuft nicht so, wie es sich die Real-Verantwortlichen vorgestellt haben. Vor allem die Tor und im Sturmzentrum möchte man daher offenbar schon im Januar nachlegen. Während im Tor alles auf einen Transfer von Bilbaos Kepa hindeutet, sollen im Angriff gleich vier Kandidaten im Rennen sein. Inters Icardi gilt dabei als Wunschösung.

Bei allen spricht nicht viel dafür

Grundsätzlich besteht auf jeden Fall Bedarf im Sturm der „Königlichen“. Nach dem Verkauf von Alvaro Morata im Sommer, verfügt man über keinen „echten“ Backup für Karim Benzema. Borja Mayora genügt den hohen Ansprüchen bei Weitem nicht, sodass oftmals Außenspieler wie Marco Asensio oder auch Gareth Bale (wenn er mal fit ist) aushelfen müssen. Zudem stand Karim Benzema zuletzt, vor seinen Treffer in der Champions League und gegen Malaga, mächtig in der Kritik. Daher ist es nur logisch, dass etliche Namen mit dem amtierenden Meister in Verbindung gebracht wurden. Nun präsentiert die Real-nahe Marca eine Liste mit vier angeblichen Kandiaten, die im Folgenden etwas genauer betrachtet werden sollen.

Mauro Icardi (24, Inter Mailand)

(Photo by ALBERTO PIZZOLI/AFP/Getty Images)

Icardi bringt zweifelsohne die nötige Qualität mit und hat dies bereits nachhaltig unter Beweis gestellt. Er befindet sich in Top-Form und steht mit 15 Toren aus 14 Ligaspielen derzeit an der Spitze der Torjägerliste. Er wäre bereit für den nächsten Schritt, dem Wechsel zu einem Top-Team wie Real. Doch Icardi würde sicherlich nicht als Backup kommen. Zudem ist er Kapitän seiner Mannschaft, die derzeit auf Patz 2 steht und erstmals seit langer Zeit mal wieder eine Rolle im Kampf um die Meisterschaft spielt. Es ist daher höchst unwahrscheinlich, dass Inter bereit ist ihn im Januar ziehen zu lassen. Sein Vertrag bei den Italiener läuft außerdem noch bis 2021, sodass sie auch keinen Verkaufsdruck haben, vielmehr wollen sie seinen Vertrag sogar verlängern – zu verbesserten Bezügen versteht sich. Eine Ausstiegsklausel ist ebenfalls nicht bekannt.

An dieser Stelle kann man sich sicherlich festlegen: Not gonna happen. Im Winter ist dieser Transfer absolut nicht vorstellbar, selbst im kommenden Sommer dürfte es schwierig werden, da Inter sicherlich nicht bereit wäre Icardi für weniger als 100 Millionen Euro zu verkaufen.

Timo Werner (21, RasenBallsport Leipzig)

(Photo by BERTRAND LANGLOIS/AFP/Getty Images)

Sein Name wird nun schon seit einigen Monaten beharrlich mit den „Königlichen“ in Verbindung gebracht. Ein generelles Interesse ist sehr wahrscheinlich, schließlich ist er eines der vielversprechendsten Sturmtalente weltweit. Real Madrid wäre auch für ihn ein logischer Karriereschritt. Ein Wechsel im Winter ist allerdings auch bei ihm ziemlich unwahrscheinlich. RB Leipzig wird ihn nicht abgeben wollen und hat alle Karten in der Hand. Werner ist noch bis 2020 gebunden, die Leipziger sind nicht auf die Transfer-Einnahmen angewiesen, er hat seinen Stammplatz sicher (vor der WM sehr wesentlich) und sportlich läuft es gut. Auch bei ihm ist ein Wintertransfer also ziemlich auszuschließen. Könnte allerdings im kommenden Sommer durchaus ein Thema werden.

Alexis Sanchez (28, FC Arsenal)

(Photo by MARTIN BERNETTI/AFP/Getty Images)

Der Vertrag des Chilenen läuft im kommenden Sommer aus, der Winter wäre also die letzte Chance für seinen Klub an ihm Geld zu verdienen. Allerdings ist Sanchez kein klassischer Mittelstürmer und würde das Problem nicht wirklich behaben. Zudem gab Trainer Arsene Wenger kürzlich zu verstehen, dass man ihn im Winter nicht abgeben würde. Er wird aller Voraussicht nach im kommenden Sommer zu Manchester City wechseln. Auch hier dürfte Real Madrid leer ausgehen. Ohnehin verwunderlich, dass er in diesem Zusammenhang thematisiert wird.

Fedor Smolov (27, FK Krasnodar)

Ihn hätte man wohl am wenigsten auf dieser Liste erwartet, doch der Russe ist ein durchaus interessanter Spieler. Smolov gelangen in der russichen Liga in 12 Saisonspielen bisher neun Tore. In der letzten Saison waren es 18 Tore in 22 Spielen und davor waren es 20 Tore in 29 Spielen. Der schlitzohrige Stürmer ist ein ausgewiesener Torjäger der auch schon über reichlich Erfahrung verfügt. Abgesehen von einem kurzen Intermezzo bei Feyenoord Rotterdam hat er allerdings keine Erfahrung im Ausland gesammelt, erst recht nicht auf dem Niveau. Es wäre also ein interessanter Schritt für ihn, zumal sich das finanzielle Risiko in Grenzen halten dürfte, da sein Vertrag 2019 ausläuft. Grundsätzlich ist es auch vorstellbar, dass er sich in die Rolle des Backups einfügen würde. Doch vor der Heim-WM im kommenden Sommer, ist genau das doch zu bezweifeln.

Grundsätzlich wäre es also durchaus denkbar, aber der Zeitpunkt ist eventuell etwas unglücklich. Zudem ist es fraglich, ob er den Ansprüchen Reals wirklich gerecht werden könnte.

(Photo by KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP/Getty Images)

Zum jetzigen Zeitpunkt erscheint es sehr unwahrscheinlich zu sein, dass Real Madrid einen dieser vier Stürmer im kommenden Januar unter Vertrag nehmen wird. Ohnehin dürfte die Stürmer-Suche, gerade bei ihrem Anspruch, in der Winter-Transferperiode äußerst kompliziert werden. Es ist mehr als nur denkbar, dass Real am Ende gänzlich auf einen neuen Stürmer verzichtet.

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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