La Liga Vorschau | Hält der Vigo-Aufschwung ohne Aspas? – Atletico Madrid vs. Celta Vigo

13. April 2019 | Vorschau | BY Christoph Albers

Vorschau | Während Atletico Madrid, nach der Niederlage bei Barça, wohl kaum noch eine Chance auf die Meisterschaft hat, konnte Celta Vigo einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf feiern. Iago Aspas war dabei einmal mehr der entscheidende Mann, nun fehlt er gelbgesperrt – beim heimstärksten Team der Liga.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 18:30 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

Atletico Madrid

Nur noch Platz 2

Nach dem bitteren 0:2 im Camp Nou, beträgt Atleticos Rückstand auf den Spitzenreiter aus Barcelona bereits elf Punkte. Bei noch sieben zu spielenden Partien deutlich zu viel, das weiß auch jeder noch so harte Fan der „Colchoneros“. Selbst wenn man selbst alle seine Partien gewinnen würde, müsste Barça mindestens dreimal verlieren und zumindest einmal Unentschieden spielen. Daher bleibt nur noch ein Ziel (aus den übrigen Wettbewerben ist man bereits ausgeschieden) übrig: Vizemeister werden und den Lokalrivalen, Real Madrid, erneut hinter sich zu lassen. Das erscheint durchaus realistisch zu sein, schließlich beträgt de aktuelle Vorsprung auf die „Königlichen“ zwei Punkte.

Doch auch um dieses Ziel zu erreichen, und um die Saison in Würde zu Ende zu bringen, muss die Mannschaft von Diego Simeone noch ordentlich Punkte holen. Und mit Valencia, Sevilla und eben auch Celta Vigo warten noch einige durchaus unangenehme Aufgaben.

Das Duell mit Vigo erscheint auf den ersten Blick zwar nicht mehr als eine Pflichtaufgabe zu sein, doch im Hinspiel unterlag Atletico den Galiziern auch schon mit 0:2, sie sollten also gewarnt sein. Die Tore erzielten übrigens Iago Aspas und Maxi Gomez – zwei Namen, die man sich schon mal merken sollte.

Nebenkriegsschauplätze

Abgesehen davon werden Jose Gimenez und Thomas gelbgesperrt fehlen, wären Hernandez und Lemar weiterhin verletzt fehlen. Alles in allem eher suboptimale Voraussetzungen vor einem unangenehmen Spiel.

Und auch ansonsten gibt es einige Randnotizen, die den Hauptstädtern nicht allzu sehr gefallen dürften. Diego Costa droht, nach seiner roten Karte gegen Barcelona aufgrund einer Schiedsrichter-Beleidigung, eine lange Sperre. Er wird definitiv für längere Zeit fehlen (auch unabhängig von möglichen Berufungen). Außerdem halten sich Gerüchte um einen bevorstehenden Abgang Rodrigos hartnäckig. Der „Sechster“ ist einer der prägenden Figuren im Spiel von Atletico und hat sich schon in seiner ersten Saison den Status „unverzichtbar“ verdient. Er könnte aufgrund einer Ausstiegsklausel problemlos gehen. Nach dem Abgang von Lucas Hernandez, dem als sicher geltenden Abschied Diego Godins und anhaltenden Gerüchen um Saúl Niguez ein weiteres, völlig unnötiges Störfeuer.

(Photo by Alex Caparros/Getty Images)

Celta Vigo

A wie Aspas – A wie Abhängigkeit

Celta Vigos Saisonverlauf ist auf den ersten Blick sehr seltsam. Lange Zeit waren die Galizier sehr solide, standen im Mittelfeld der Tabelle und konnten sich sogar Chancen auf die Qualifikation für die Europa League ausrechnen. Doch dann verletzte sich ihr Top-Torjäger und Talisman Iago Aspas und dann ging es bergab. Von Platz 10 am 16. Spieltag bis tief in den Keller, fünf Spieltage lang stand die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz und hatte zwischenzeitlich sogar schon vier Punkte Rückstand aufs rettende Ufer.

Doch dann kehrte Aspas zurück und mit ihm der Erfolg. Am 29. Spieltag erzielt er zwei Tore beim immens wichtigen 3:2-Sieg über Villarreal, einem der ärgsten Konkurrenten im Abstiegskampf. Nach dem Spiel brachen Tränen der Erleichterung aus ihm heraus. Nur wenige Tage später gelangen ihm zwei Assists und ein Tor beim wertvollen 3:3 gegen Huesca und am vergangenen Wochenende erzielte er weitere zwei Tore beim 3:1-Sieg über San Sebastian. Eine Woche, drei Spiele, fünf Tore und zwei Assists von Aspas brachten Vigo sieben Punkte und den Sprung auf Platz 16 ein. Plötzlich ist aus dem Rückstand von vier Punkten auf das rettende Ufer ein Vorsprung von zwei Punkten auf die Abstiegsplätze geworden.

Vigo hat wieder alles selbst in der Hand, doch die noch übrigen sieben Spiele dürften trotzdem alles andere als ein Selbstläufer werden. Das Spiel bei Atletico am Samstag dürfte für die schlechteste Auswärtsmannschaft der Liga (zehn Punkte, genau wie Eibar, Rayo und Huesca) eine enorme Herausforderung werden und auch das Duell mit dem Spitzenreiter Barcelona steht noch aus. Es könnte also bis zum Schluss spannend bleiben.

Gelbsperre als Showstopper?

Die Aufgabe am Samstag wird dabei umso schwerer, da Iago Aspas, wie schon erwähnt, gelbgesperrt ausfällt. Er wird sicherlich schmerzhaft vermisst werden, ebenso wie die verletzten David Junca und Brais Mendez. Die Verantwortung liegt also mehr denn je auf den Schultern von Stürmer Maxi Gomez. Der Uruguayer blühte zuletzt, an der Seite von Aspas, wieder auf und steht auch immerhin schon bei 12 Saisontoren (und fünf Assists). Ob er den Aufwärtstrend auch ohne seinen kongenialen Partner aufrecht erhalten kann, ist jedoch noch fraglich.

Ebenfalls fraglich ist, ob die drittschlechteste Defensive der Liga gegen Atleticos prominent besetzte Offensive rund um Antoine Griezmann bestehen kann. Zweifel erscheinen auf jeden Fall berechtigt zu sein, schließlich konnte man selbst in den guten Spielen zuletzt defensiv nicht überzeugen, wie zwei Gegentore gegen Villarreal und drei gegen Huesca eindrucksvoll belegen.

Auch für Vigo könnte die Ausgangssituation, nach dem jüngsten Positiv-Lauf, besser sein.

(Photo by Alex Caparros/Getty Images)

Prognose

Beide Teams haben derzeit ihre Probleme, auch wenn Vigo einen sehr guten Lauf aufzuweisen hat. Der Aspas-Ausfall wiegt schwer, ebenso wie die Defensivprobleme und die Auswärtsschwäche. Atletico verfügt auf der anderen Seite nach wie vor über eine sehr hohe individuelle Qualität und über den Heimvorteil. Die Gastgeber sind also klarer Favorit, auch wenn es durchaus eine Überraschung geben könnte.

Mögliche Aufstellungen

Atletico Madrid: Oblak – Juanfran, Nehuen Perez, Godin, Filipe Luis – Koke, Rodrigo, Saul, Vitolo – Griezmann, Morata

Celta Vigo: Blanco – Hugo Mallo, Cabral, Araujo, Olaza – Jozabed, Lobotka, Okay Yokuslu, Boufal – Boudebouz, Maxi Gomez

(Photo by Denis Doyle/Getty Images)

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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