Cagliari vs Juventus – Hoffnung gegen Tristesse

14. März 2021 | Serie A | BY 90PLUS Redaktion

Vorschau | Wenn Cagliari am Samstag den Gast Juventus empfängt, dann treffen zwei Teams aufeinander, deren aktuelle Saison nicht nach Wunsch verläuft. Die Vorzeichen unterscheiden sich dennoch. 

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 18:00 Uhr, Live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

  • Cagliari: Endlich wieder Hoffnung
  • Juventus: Champions League adé – Serie A auch?
  • Wie hat die „Alte Dame“ die Blamage verkraftet?

Cagliari: Die Tendenz stimmt wieder

Die Sarden blicken auf ein furchtbares Kalenderjahr 2020 zurück. Nachdem man zum Jahreswechsel gar an den Europa-League-Plätzen schnupperte, ging es dann steil bergab. Lediglich drei Spiele gewann Cagliari in der Rückrunde 2019/20 und wurde von Platz 6 auf Rang 14 durchgereicht. Ohne die starke Hinrunde hätte der Verein wohl ernsthaft um den Klassenerhalt hätte bangen müssen. Daher verpflichteten die Casteddu mit Eusebio Di Francesco (51) eine durchaus prominente Lösung für den Trainerposten. Doch auch der ehemalige Nationalspieler konnte das Ruder nicht rumreißen. Die Ergebnis-Krise hielt ebenfalls in der Saison 2020/21 an.

Der Start war dabei mit zehn Punkten aus den ersten sieben Spielen noch einigermaßen solide. Danach blieb Cagliari gleich 16 Mal (!) in Folge ohne eigenen Dreier. Fast vier Monate mussten die Rossoblu auf einen Sieg warten, was auch Di Francesco zum Verhängnis wurde. Die Sarden setzten angesichts der handfesten Krise zunächst ein (lächerliches) Zeichen und verlängerten dessen Vertrag. Am Ende war der Coach jedoch nicht mehr zu halten. Cagliari wird nun von Leonardo Semplici (53) trainiert – und komischerweise läuft es wieder. In den ersten drei Spielen unter dem neuen Übungsleiter holt der sardische Klub mit sieben Punkten fast die Maximalausbeute. Die Lage bleibt jedoch weiter prekär.

(IMAGO Photo: xTanoxPecoraro LaPresse LaPresse x)

Cagliari liegt mit lediglich 22 Punkten nach 26 Spielen auf dem 17. Platz. Der ersehnte Sprung von den Abstiegsplätzen gelang somit zuletzt, doch diese sind noch immer nur zwei Zähler entfernt. Angesichts der Qualität im Kader sollte der Absturz sowieso fraglos zu vermeiden sein. Mit Diego Godin (35), Nahitan Nandez (26), Marko Rog (25) oder Daniele Rugani (26) verfügt der Klub über zahlreiche Nationalspieler in seinem Kader. Zudem kehrte im Winter der „verlorene Sohn“ Rajda Nainggolan (32) nach Cagliari per Leihe zurück. Der Belgier sicherte in der Vorwoche gegen Bologna in der Nachspielzeit einen Punkte und ist auch ansonsten elementar für das 3-5-2 von Semplici. Leonardo Pavoletti (32) ist angeschlagen und könnte heute ausfallen.

Juventus: Quo vadis?

Man konnte sicher nicht erwarten, dass unter Trainer-Neuling Andrea Pirlo (41) alles reibungslos beim italienischen Rekordmeister laufen wird. Doch die aktuelle Tendenz deutet ziemlich eindeutig darauf hin, dass Juventus diese Spielzeit am liebsten streichen würde. Gerade vor wenigen Tagen schieden die Bianconeri gegen den FC Porto im Achtelfinale der Champions League aus. Damit blamierte man sich schon in der dritten Spielzeit infolge gegen vermeintliche Außenseiter (2019: Ajax, 2020: Lyon). Und: Die erwähnten Ausscheiden kamen allesamt nach dem Transfer von Cristiano Ronaldo (36) im Sommer 2018 zustande.

Der Portugiese hatte allerdings bis zum Porto-Hinspiel alle Tore in K.O.-Runde-Spielen der Königsklasse für Juventus seit seiner Ankunft erzielt. Ronaldo führt auch momentan mit 20 Toren auch die Torjägerliste in der Serie A an. Und dennoch kann man den Kritikern nicht uneingeschränkt widersprechen. Denn der Transfer von Ronaldo ist nicht sportlich, sondern viel eher finanziell fragwürdig gewesen. Die dreistellige Ablöse sowie das enorme Gehalt des mehrfachen Weltfußballers hätte Juventus eher für die Verjüngung des Kaders verwenden sollen. Die „alte Garde“ um Gianluigi Buffon (43), Leonardo Bonucci (33) oder Giorgio Chiellini (36) hätte sukzessive schon über Jahre ersetzt werden müssen.

(IMAGO Photo: Federico Tardito Insidefoto federicoxtardito)

So hat man die Haltbarkeitsdauer dieser Ära noch etwas verlängert und sieht sich nun viel abrupter dem Umbruch ausgesetzt, was vor allem Ronaldo kaum gefallen dürfte. Die neue Generation mit Spielern Federico Chiesa (23), Dejan Kulusevski (20), Matthijs de Ligt (21), Merih Demiral (23) oder Weston McKennie (22) zeigt zwar vielversprechende Ansätze. Leistungstechnisch muss man aber einfach anerkennen, dass Tabellenführer Inter schlichtweg die bessere Saison spielt. Die Nerazzurri sind bereits um zehn Punkte in der Tabelle enteilt. Der zehnte Scudetto in Folge ist somit derzeit meilenweit weg. Immerhin könnte die laufende Runde noch einigermaßen mit der Coppa Italia gerettet werden, wo man im Finale steht. Sollte auch das misslingen, dann könnte es auch für Pirlo eng werden. Die Vereinsikone muss heute einmal mehr auf Paulo Dybala (27) verzichten.

 

Prognose

Juventus ist sicherlich der Favorit, allerdings kommt der Titelverteidiger wohl genau zur richtigen Zeit auf die Insel. Für Cagliari könnte daher durchaus ein Punktgewinn heute Abend drin sein.

 

Mögliche Aufstellungen:

Cagliari: Cragno – Ceppitelli, Godin, Rugani – Zappa, Marin, Nainggolan, Duncan, Nandez – Joao Pedro, Simeone

Juventus: Szczesny – De Ligt, Bonucci, Danilo – Chiesa, Arthur, Rabiot, McKennie, Bernardeschi – Ronaldo, Morata

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