Inter empfängt Sassuolo: Eilt die Nerazzurri unaufhaltsam zum Scudetto ?

7. April 2021 | Vorschau | BY Yannick Lassmann

Vorschau | Inter Mailand ist momentan unangefochtener Spitzenreiter der Serie A. Die erste Meisterschaft seit 2010 rückt immer näher und soll auch nicht durch einen Ausrutscher gegen ein keineswegs ungefährliches Sassuolo Calcio in Gefahr geraten.

Anpfiff der Partie ist am Mittwoch, 18.45 Uhr, live bei DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

  • Inter visiert den zehnten Sieg in Folge an
  • Sassuolo möchte die Saison ansprechend abschließen
  • Das Hinspiel war eine klare Angelegenheit

Inter: Die beeindruckende Serie fortsetzen

Die Euphorie im Umfeld von Inter Mailand wächst weiter an. Neun Siege am Stück sowie die vermehrten Patzer des Stadtrivalen AC, den man im direkten Duell mit 3:0 bezwang, bauten die Tabellenführung auf acht Punkte aus. Dabei weiß die Nerazzurri leistungstechnisch nicht immer unbedingt zu überzeugen. Am Samstagabend langte ein Abstaubertor von Romelu Lukaku (28) zum schmucklosen 1:0-Erfolg in Bologna. Der Belgier bildet mit Lautaro Martinez (23) ein brandgefährliches Angriffsduo, das sich bereits für 34 Saisontreffer verantwortlich zeigte und einen der Erfolgsgaranten darstellt. Als herausragend sind ebenfalls die Defensivleistungen zu bezeichnen. Im Verlauf der Siegesserie musste der gut aufgelegte Schlussmann Samir Handanovic (36) erst dreimal hinter sich greifen. Ansonsten stand stets die Null, weshalb nach einer Führung häufiger in den Verwaltungsmodus geschaltet wird.

In der von Trainer Antonio Conte (51) präferierten Dreierkette stach der nun gelbgesperrte Alessandro Bastoni (21) trotz seines jungen Alters heraus. Er nahm eine starke Entwicklung unter dem nicht immer unumstrittenen Trainer, der schon einige Male im Clinch mit der Vereinsführung lag. Jetzt scheint die Meisterschaftsmission – in die hohe Investitionen gesteckt wurden – vollendet werden zu können. Der Vorsprung könnte sich am heutigen Abend auf elf Punkte erhöhen, wenn die coronabedingt verlegte Begegnung mit Sassuolo gewonnen wird. Neun Spieltage vor Schluss könnte dies eine Vorentscheidung im Titelrennen darstellen, da die Nerazzurri die mit Abstand formstärkste Mannschaft besitzt, während die Verfolger regelmäßig in Schwierigkeiten geraten.

Verlass besteht auf Seiten von Inter auf die Heimstärke. In 13 Heimspielen sammelte der Spitzenreiter 34 von 39 möglichen Zählern ein. Den letzten Patzer im San Siro gab es im Oktober. Derzeit spricht kaum etwas gegen einen Punktverlust. Personell muss Conte allerdings kleinere Probleme lösen. Denn neben Bastoni kassierte auch Marcelo Brozovic (28) die fünfte Verwarnung. Zudem fällt Arturo Vidal (33) aus.

Sassuolo: Rückfall ins Niemandsland

Sassuolo Calcio startete prächtig in die Saison. 18 Punkte standen aus den acht Auftaktpartien zu Buche. Dann folgte das damalige Spitzenspiel gegen Inter, das klar mit 0:3 verloren ging. Die Niederlage ist inzwischen mit dem Wendepunkt gleichzusetzen. Denn seitdem verlor der vom Mapei-Konzern unterstützte Verein mehr Spiele als er gewann. Somit ist Sassuolo aktuell auf Rang neun zu finden – ohne eine realistische Chance, noch einmal die Europapokalplätze angreifen zu können, aber auch mit der Gewissheit schon frühzeitig die Klasse gesichert zu haben. Zudem wusste die Mannschaft mit ansehnlichem Fußball zu überzeugen.

Dies ist ein Verdienst von Cheftrainer Roberto de Zerbi (41) – seit 2018 im Amt – der auf dem offensiven und auf Kurzpassspiel basierenden Spielstil des einstigen Erfolgstrainers Eusebio Di Francesco (51) aufbaut. Sassuolo ist inzwischen schon im achten Jahr Serie-A-Mitglied. In der laufenden Spielzeit produzierte es bereits 47 Treffer. Gleich elfmal netzten Francesco Caputo (33) und Domenico Berardi (26) ein, die momentan jedoch verletzungsbedingt ausfallen. Schon am Wochenende musste das erfolgreiche Sturmduo sowie ihr erster Ersatzmann Gregoire Defrel (29) ersetzt werden. Giacomo Raspadori (21) sprang in die Bresche und erzielte im sehr unterhaltsamen Vergleich mit der Roma kurz vor Schluss den umjubelten 2:2-Ausgleich.

Sassuolo Giacomo Raspadori

Photo: Imago/Massimo Paolone

Der Auftritt dürfte Sassuolo Mut machen, obwohl nur eines der vergangenen sechs Spiele gewonnen wurde. Den mutigen Ansatz wird De Zerbi auch im Rest der Saison wählen, wo noch reichlich hochkarätige Gegner warten. Das Gastspiel der Roma stellte nämlich erst den Anfang dar. Nach dem Auftritt bei Inter folgen unter anderem noch die Duelle mit Milan, Bergamo, Juventus und Lazio. Nicht zurückgreifen kann der Übungsleiter auf die Langzeitverletzten Filippo Romagna (23) und Mehdi Bourabia (29). Kaan Ayhan (26) infizierte sich auf der Länderspielreise mit der Türkei mit dem Coronavirus – genauso wie gleich 15 weitere Mitglieder der türkischen Delegation.

Prognose

Inter wird durchaus seine Schwierigkeiten mit einem offensiv ausgerichteten Sassuolo besitzen. Doch am Ende wird die beeindruckende Siegesserie aufrechterhalten, da die hoch konzentrierte Defensivarbeit verbunden mit der Qualität des Angriffs um Lukaku und Martinez aktuell in der Serie A kaum zu bezwingen ist.

Mögliche Aufstellungen

Inter: Handanovic – Skriniar, de Vrij, Darmian -Hakimi, Barella, Eriksen, Gagliardini, Perisic – Lukaku, Martinez

Sassuolo: Consigli – Müldür, Santos, Ferrari, Rogerio – Obiang, Locatelli – Traore, Djuricic, Boga – Raspadori

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(Photo: Imago)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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