CL – Vorschau | Gruppe D: Sporting, Barcelona, Juventus, Olympiakos

7. September 2017 | Vorschau | BY 90PLUS Redaktion

Die neue Champions League-Saison steht vor der Tür: Am 12. September startet der Wettbewerb um die Krone des europäischen Vereinsfußballs. Wir haben einen Blick auf die Teams geworfen.

Im vierten Teil befassen wir uns mit der Gruppe D – Sporting Lissabon, Juventus Turin, FC Barcelona, Olympiakos Piräus:

 

Hier geht’s zur Gruppe A – FC Basel, Benfica Lissabon, ZSKA Moskau, Manchester United

Hier geht’s zur Gruppe B – Paris Saint-Germain, FC Bayern München, RSC Anderlecht, Celtic Glasgow

Hier geht´s zur Gruppe C – Atletico Madrid, FC Chelsea, Quarabag Agdam, AS Roma

 

 

Sporting Lissabon

(2016/17 Europa: Champions League Gruppenphase / Liga: 3.)

(Photo by JOSE MANUEL RIBEIRO/AFP/Getty Images)

Angriff auf den Platz an der Sonne

Die Portugiesen legten einen einwandfreien Saisonstart hin. In der Qualifikation zur Champions League kam man souverän weiter, ein 0:0 und 5:1 gegen Steaua Bukarest sorgte dafür, dass man sich heute als Mitglied der Gruppe D nennen kann. Auch in der Liga lief es geradezu problemlos. So gewann man alle vier bisherigen Spiele, mit einer Tordifferenz von 10:1. Damit führt man auch die Tabelle der Primeira Liga an. Das Ziel ist nun, diesen Platz an der Sonne zu verteidigen und dafür sorgen, dass die Fans mal wieder groß feiern können. Auch in der Champions League hat man gewisse Ambitionen. Nachdem man in der vergangenen Saison hier quasi keinen Stich setzen konnte und sich nicht einmal vor dem Außenseiter Legia Warschau platzieren konnte, will man dieses Jahr auf jeden Fall in Europa überwintern.

Signifikante Transfers

Zugänge: Marcos Acuna (25, Racing Club, 9,6 Millionen Euro), Bruno Fernandes (22, UC Sampdoria, 8,5 Millionen Euro), Rodrigo Battaglia (25, SC Braga, 3,5 Millionen Euro), Cristiano Piccini (24, Betis Sevilla, 3 Millionen Euro), Mattheus (22, Estoril Praia, 2 Millionen Euro), Fábio Coentrao (29, Real Madrid, Leihe), Seydou Doumbia (29, AS Rom, Leihe)

Abgänge: Adrien Silva (28, Leicester City, 25 Millionen Euro), Rúben Semedo (23, FC Villareal, 14 Millionen Euro), Paulo Oliveira (25, SD Eibar, 3;5 Millionen Euro), Ezequiel Schelotto (28, Brighton & Hove, 3 Millionen Euro), Marvin Zeegelaar (27, FC Watford, 3 Millionen Euro), Ewerton (28, 1. FC Nürnberg, 800.000 Euro)

Überwintern in Europa

Die Konkurrenz in der Gruppe D ist hoch, die Chancen für Sporting in Europa zu überwintern dennoch nicht schlecht. Mit Barcelona und Turin sind die ersten beiden Plätze der Gruppe D eigentlich schon fest vergeben, doch der dritte Platz ist das mindeste Ziel der Portugiesen. Gerade, nachdem man in der vergangenen Saison den Wettbewerb schon vorzeitig verlassen musste, will man diese Spielzeit nutzen, sich international Gehör zu verschaffen. Mit dem heimischen Hexenkessel im Rücken versucht man zudem, Barca und Juve ins Stolpern zu bringen und somit eventuell für eine kleine Sensation zu sorgen. Ob dies dann schlussendlich auch gelingt, bleibt erst einmal abzuwarten.

Player to Watch – Bas Dost

Dem – in der Bundesliga bekannten – niederländischen Stürmer ist dieses Jahr einiges zuzutrauen. Nachdem er, nach seinem Abgang aus Wolfsburg, in Lissabon gelandet ist, knallte er nur so drauf los. In 31 gespielten Liga-Partien, schoss Dost herausragende 34 Tore und bereitete fünf weitere Treffer vor, eine außerordentlich gute Bilanz. Und auch in der aktuellen Spielzeit scheint er sich etwas vorgenommen zu haben; in seinen sechs Pflichtspielen traf er vier Mal und bereitete ein Tor vor. Schafft er es diese Form beizubehalten, darf sich die Konkurrenz in der Gruppe D warm anziehen. Auf seine Tore wird es ankommen, wenn es darum geht, die vereinsinternen Ziele zu erreichen!

90Plus-Prognose: Platz 3 ist wahrscheinlich

Der Kader von Sporting ist gut besetzt, mit Carvalho, Dost und Co. haben die Portugiesen das Zeug dazu, für Furore zu sorgen. Gerade der Stürmer ist, wie bereits erwähnt, schon früh in Form und bereit auf der ganz großen Bühne zu glänzen. Dennoch scheint die Konkurrenz um Juventus und Barcelona schlicht eine Nummer zu groß zu sein, somit wird man wahrscheinlich vor Piräus auf dem dritten Platz landen und im europäischen Wettbewerb überwintern können. 

Steffen Gronwald

 

FC Barcelona

(2016/17 | Europa: Champions League Viertelfinale/ Liga: 2.)

Vorbelasteter Neustart

Eigentlich sollte in dieser Saison alles besser, doch so richtig glauben tut daran derzeit niemand mehr. Der FC Barcelona blickt auf eine enttäuschende Vorsaison zurück, das deutliche Aus im Viertelfinale der Champions League gegen Juventus Turin, nur Platz 2 in der Liga und einzig der Triumpf in der Copa del Rey als Lichtblick. Deutlich zu wenig für die Ansprüche der Katalanen. Trainer Luis Enrique, der ohnehin wohl keine Perspektive mehr hatte, verkündete bereits im März seinen Rücktritt – die Chance für einen Neuanfang. Doch schon die Nachfolgersuche gestaltete sich zäh, am Ende bekam Ernesto Valverde den Zuschlag, was im Umfeld der Katalanen wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde. Man erhoffte sich eine Rückkehr zu den Wurzeln, zur Barça-Identität, ein Hauch von Aufbruchsstimmung war zu spüren. Doch dieser Hauch sollte schnell verfliegen Der Transfersommer wurde zum Albtraum, die Wunschspieler Hector Bellerin und Marco Veratti konnten nicht verpflichtet werden, gerade um letzteren entwickelte sich eine wahre Posse, in der am Ende PSG die Oberhand behielt. Wie dann auch bei der größten Posse des Sommers, dem Wechsel von Neymar Junior nach Paris. Sein Abgang war ein harter Schlag für die Katalanen, den die 222 Millionen Euro Ablöse nur halbwegs abfangen konnten. Mit ihm schien auch ein wenig der Glanz verloren gegangen zu sein. Zu allem Überfluss ergab sich auch bei der Nachfolgersuche für den Brasilianer eine ähnliche Posse rund um Ousmane Dembele. Der Franzose konnte zwar für 105 Millionen Euro (die noch auf 148 Mio. € ansteigen können) unter Vertrag genommen werden, doch auch hier gab der FC Barcelona kein wirklich gutes Bild ab. Der Fauxpas bei der Vorstellung des neuen Stars war schließlich die Kirsch auf der Sahne. Die übrigen Neuzugänge, die die Katalanen präsentierten, genügen auf den ersten Blick ebenfalls kaum den eigenen Ansprüchen. Aber dazu später mehr.

(Photo by LLUIS GENE/AFP/Getty Images)

Signifikante Transfers

Zugänge: Ousmane Dembele (20, Dortmund, 105 Millionen Euro), Paulinho (29, Guangzhou Evergrande, 40 Millionen Euro), Ruben Semedo (23, Benfica, 30,5 Millionen Euro), Gerard Deulofeu (23, FC Everton, 12 Millionen Euro)

Abgänge: Neymar (25, PSG, 222 Millionen Euro), Jeremy Mathieu (33, Sporting Lissabon, ablösefrei)

Geschwächt aus der Sommerpause

Die Führung des FC Barcelona steht mächtig unter Beschuss, nicht nur Neymar erhebt schwere Vorwürfe. Der Unmut im Umfeld des Vereins ist auch mehr als nachvollziehbar, der Kader wirkt schwächer als im Vorjahr und die sportlichen Ziele erscheinen weiter denn je entfernt zu sein. Wieder einmal wurde es verpasst die Mannschaft zu verjüngen, gerade Taktgeber Andres Iniesta geht mit seinen 33 Jahren langsam auf das Karriereende zu, kann wesentlich seltener eingesetzt werden, ist aber nach wie vor nicht ansatzweise zu ersetzen. Auf der Position des Rechtsverteidigers, auf der seit dem Abgang von Dani Alves Probleme herrschen, wurde zwar mit Ruben Semedo nachgebessert, doch Trainer Valverde scheint ihm nicht zu vertrauen. Sogar der vielgescholtene Aleix Vidal bekommt daher wieder eine Chance. In der Innenverteidigung stehen nur drei echte Alternativen parat, von denen Mascherano bereits mächtig an Standing eingebüßt hat und Umtiti nur phasenweise zeigen konnte, dass er den Ansprüchen genügt. Im Mittelfeld hat man zwar viele Alternativen, allerdings fehlt es hinter Busquets und Iniesta an Format. Gerade Neuzugang Paulinho scheint auch nur schwer in das Spiel der Katalanen zu passen. Im Angriff hinterlässt Neymar ein Loch, das Dembele nur schwer ausfüllen kann. Mit Deulofeu wurde aber immerhin ein anständiger Backup verpflichtet. Dennoch scheint die Mannschaft mehr denn je von Superstar Lionel Messi abhängig und insgesamt schwächer als in der letzten Saison zu sein. Alles andere als gute Voraussetzungen für Neu-Trainer Valverde, der sich trotzdem an den höchsten Ansprüchen wird messen lassen müssen.

Player to watch: Sergio Busquets

Spricht man über den FC Barcelona, fällt sein Name in der Regel nicht allzu oft, obwohl er seit bald 10 Jahren Stammspieler im Zentrum des Spiels des FC Barcelona ist. Sergio Busquets sorgt für die Balance im Spiel der Katalanen, oftmals steht und fällt das Spiel nicht zuletzt mit ihm. In der vergangenen Saison konnte er über gute Strecken nicht an sein Top-Niveau anknüpfen, was sich klar negativ bemerkbar machte. In dieser Saison wird es mehr denn je darauf ankommen, dass er überzeugt.

90PLUS Prognose: Kein Top-Favorit mehr

In Anbetracht aller Entwicklungen der letzten Wochen und Monate, geht der FC Barcelona, erstmals seit langer Zeit, nicht als einer der absoluten Top-Favoriten in die neue Champions League Saison. Die Gruppenphase sollten die Katalanen dennoch ohne größere Probleme überstehen, für Sporting Lissabon und Olympiakos Piräus reicht es (bei allem gebührenden Respekt) noch immer. Platz 1 könnte dagegen ein schwieriges Unterfangen werden, da mit Juventus Turin ein wirklich schwerer Gegner wartet. In der Vorsaison unterlag man den Italienern im Viertelfinale deutlich mit 0:3 und 0:0. Es wird also aller Voraussicht nach ein enges Duell um Platz 1.

Christoph Albers

 

Juventus Turin

(Europa: Champions League Finale / Liga: 1.)

(Photo by Pier Marco Tacca/Getty Images)

Gelingt dieses Jahr das ersehnte Triple?

In der vergangenen Saison schien die Chance auf das Triple für Juve so groß wie eigentlich noch nie. In absoluter Topform warf man nicht nur den FC Barcelona und die AS Monaco raus, man hatte auf dem Papier auch große Chancen, um Real Madrid zu besiegen. Doch die Königlichen waren an diesem Abend nicht zu stoppen und konnten den Titel erfolgreich verteidigen. Auch dieses Jahr hat Juventus natürlich die Ambitionen, um ähnlich erfolgreich wie in der vergangenen Saison zu sein. Bloß diesmal will man auch in der Champions League ganz oben stehen. Sowohl in der Liga, als auch im Pokal will die alte Dame den Titel verteidigen und somit den Grundstein für ein mögliches Triple legen. Als italienischer Meister qualifizierte man sich direkt für die Champions League und landete bei der Auslosung in der Gruppe D.

Signifikante Transfers

Zugänge: Federico Barnadeschi (23, AC Florenz, 40 Millionen Euro), Juan Cuadrado (29, FC Chelsea, 20 Millionen Euro), Blaise Matuidi (30, PSG, 20 Millionen Euro), Medhi Benatia (30, Bayern München, 17 Millionen Euro), Wojciech Szczesny (27, FC Arsenal, 12,2 Millionen Euro), Mattia De Sciglio ( 24, AC Mailand, 12 Millionen Euro), Rodrigo Bentancur (20, Boca Juniors, 10,5 Millionen Euro), Douglas Costa (26, Bayern München, Leihe; 6 Millionen Euro Leihgebühr), Dario Del Fabro (22, Cagliari Calcio, 4,5 Millionen Euro), Benedikt Höwedes (29, Schalke 04, Leihe; 3,5 Millionen Euro)

Abgänge: Leonardo Bonucci (30, AC Mailand, 42 Millionen Euro), Kingsley Coman (21, Bayern München, 21 Millionen Euro; fest verpflichtet), Mario Lemina (23, FC Southampton, 17 Millionen Euro), Simone Zaza (26, FC Valencia, 16 Millionen Euro), Filippo Romagna (20, Cagliari Calcio, 7,6 Millionen Euro), Francesco Cassata (20, US Sassuolo, 7 Millionen Euro), Neto (27, FC Valencia, 6 Millionen Euro), Tomás Rincon (29, FC Turin, Leihe; 3 Millionen Euro Leihgebühr)

Der Henkelpott für „Gigi“?!

Gianluigi Buffon, die italienische Torhüterlegende, wartet noch sehnsüchtig auf den Titelgewinn in der Champions League. Bereits in der letzten Saison war er kurz davor, doch die Königlichen von Real Madrid haben ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Folgt dieses Jahr also der neue und vielleicht letzte Anlauf? Mit dem FC Barcelona wird man sich auf höchstem Niveau um Platz 1 duellieren. Dabei kann entscheidend sein, wer in seinem jeweiligen Auswärtsspiel punkten kann. Mit Piräus und Sporting stehen zwei weitere Gegner in der Gruppe parat, die zwar sehr unangenehm zu bespielen sind, allerdings – in Normalform von Juventus – keine großen Probleme für die Italiener bereiten sollten. Als Ziel wird selbstverständlich der erste Platz in der Gruppe angestrebt, um so die Chance zu wahren, ein etwas leichteres Los für das Achtelfinale zu bekommen. Die Chancen dazu stehen nicht schlecht, immerhin konnte man bereits im April dieses Jahres den FC Barcelona in ihre Schranken verweisen.

Player to Watch – Paulo Dybala

Der 23-jährige gilt als die große Zukunft bei Juventus. Jetzt, wo sich mögliche Sommer-Wechsel zerschlagen haben, kann sich der Argentinier nun auch wieder voll und ganz auf sein Spiel bei der alten Dame konzentrieren. Nachdem er letztes Jahr den diesjährigen Gruppengegner Barcelona quasi im Alleingang aus dem Wettbewerb geschossen hat, hofft man auch dieses Jahr auf seine Tore. In 2.153 SerieA-Minuten gelangen dem Youngster 19 Scorerpunkte (elf Tore/acht Vorlagen). Gelingen ihm dieses Jahr ähnliche Werte oder kann er diese noch verbessern? Wir dürfen gespannt sein, was Juventus Turin samt Paula Dybala dieses Jahr zu bieten haben wird…

90Plus-Prognose: Ein harter Kampf um Platz 1

Ausschlaggebend wird sein, wer in seinem jeweiligen Auswärtsspiel beim ärgsten Gruppengegner punkten kann. Gelingt es Juventus, den Katalanen mindestens einen Punkt abzuknöpfen, scheint der erste Platz nicht nur möglich sondern auch nicht unwahrscheinlich. Doch auch gegen die beiden vermeintlichen Außenseiter muss man mit einer höchst konzentrierten Leistung auf den Platz gehen und den Status des Favoriten untermauern.  

Steffen Gronwald

 

Olympiakos Piräus

(2016/17 | Europa: Europa League Achtelfinale / Liga: 1.)

Zurück in der Königsklasse

Der griechische Dauermeister (sieben Mal in Folge) ist zurück in der Königsklasse. Nachdem Olympiakos in der Vorsaison in der dritten Qualifikationsrunde an Hapoel Beer Sheva scheiterte, gelang in dieser Runde der Einzug in die Gruppenphase. In der Qualifikation setzten sich die Griechen relativ souverän gegen Partizan Belgrad und HNK Rijeka durch. In der Champions League reichte es bei den letzten zehn Versuchen immerhin dreimal zum Sprung ins Achtelfinale, sieben mal scheiterte man aber auch schon in der Gruppe. Nur ein einziges Mal, in der Saison 1998/99, schaffte Piräus den Einzug ins Viertelfinale, damals schieden sie gegen den jetzigen Gruppengegner Juventus Turin aus. Ein Schicksal, das auch in dieser Spielzeit drohen könnte.

(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

Signifikante Transfers

Zugänge: Björn Engels (22, FC Brügge, 7,10 Millionen Euro), Uros Djurdjevic (23, Partizan Belgrad, 2,5 Millionen Euro), Vadis Odjija-Ofoe (28, Legia Warschau, 2,5 Millionen Euro), Mehdi Carcela-Gonzalez (28, FC Granada, 2,5 Millionen Euro), Emmanuel Emenike (30, Fenerbahce, 2,5 Millionen Euro), Jagos Vukovic (29, Konyaspor, 2 Millionen Euro), Hrvoje Milic (28, AC Florenz, 1,5 Millionen Euro), Guillaume Gillet (33, Nantes, 1 Million Euro), Panagiotis Tachtsidis (26, FC Turin, 0,7 Millionen Euro), Leonardo Koutris (21, PAS Giannina, 0,6 Millionen Euro), Silvio Proto (34, Oostende, ?)

Abgänge: Panagiotis Retsos (19, Leverkusen, 17,5 Millionen Euro),Dimitrios Siovas (28, Leganes, 3 Millionen Euro), Pajtim Kasami (25, FC Sion, ablösefrei), Alejandro Dominguez (36, Rayo Vallecano, ablösefrei), Oscar Cardozo (34, Libertad Asuncion, ?), Tarik Elyounoussi (29, Qarabag Agdam, Leihe), Esteban Cambiasso (36, vereinlos)

Neuer Trainer, großer Umbruch

Mit dem Albaner Besnik Hasi sitzt bei Olympiakos ein neuer Trainer auf der Bank. Er coachte zuvor den RSC Anderlecht recht erfolgreich, ehe er bei seiner letzten Station, Legia Warschau, recht schnell entlassen wurde. Allerdings besitzt er so schon einige Erfahrungen bei echten Top-Teams des jeweiligen Landes, sodass er gut für Olympiakos gerüstet scheint. Mit ihm als neuen Trainer, gab es im Sommer eine Vielzahl an Veränderungen, sodass die Mannschaft sich erstmal finden muss, nur wenige Planstellen sind gleich geblieben.

Mit Panagiotis Retsos hat man zwar das größte Talent verloren, dafür kamen aber einige Spieler, welche der Mannschaft sofort helfen können. Engels dürfte Retsos´ Platz in der Innenverteidigung einnehmen, Elabdellaoui (zurück von seiner Leihe zu Hull) und Milic nehmen die Außenverteidigerpositionen ein, Gillet und Odjija-Ofoe bespielen die Doppelsechs und Emenike und Djurdjevic dürften um den Platz im Sturm kämpfen. Zudem bleibt eine gewisse Grundachse erhalten. Im Tor bleibt der Ex-Mainzer Kapino gesetzt und auf der „Zehn“ ist Ex-Lauterer Konstantinos Fortounis als Kapitän und Superstar der Mannschaft ohnehin gesetzt. Zudem wirbelt der Ex-Bremer Marko Marin auf der linken Seite.

Die Mannschaft dürfte zwar alles andere als eingespielt sein, dennoch wirkt sie qualitativ stärker als in der Vorsaison. Die Mischung ist sehr interessant und es ist auch viel internationale Erfahrung vorhanden. Sollte Trainer Hasi die Mannschaft schnell zusammenbringen können, könnte Piräus ein gefährlicher Gegner werden.

Player to watch – Konstantinos Fortounis

Fortounis wechselte im Sommer 2014 für 400.000 € vom 1. FC Kaiserslautern zu Olympiakos und hat seitdem eine sehr gute Entwicklung genommen. Er hat sich auf Anhieb in die Mannschaft gespielt und ist seitdem nicht mehr wegzudenken. Er spielt als klassischer „Zehner“ im 4-2-3-1 der Griechen und konnte dort in der Vergangenheit seine Qualitäten voll ausspielen. Seine bisher beste Spielzeit hatte er in der Saison 2015/16, in der ihm in 27  Ligaspielen 18 Tore und 13 Assists gelangen. Ähnliche Fabelzahlen blieben ihm zwar im letzten Jahr verwehrt (6 Tore, 6 Assists), aber der bisherige Saisonstart (3 Tore in 2 Ligaspielen) ist äußerst vielversprechend. In der Königsklasse konnte er das bisher nicht bestätigen, diesen Beweis will er aber in dieser Spielzeit auf jeden Fall antreten.

90PLUS Prognose: Kampf um Platz 3

Die Mannschaft von Olympiakos macht zwar einen guten Eindruck, doch den Teams vom FC Barcelona und Juventus Turin wird man unter normalen Umständen dennoch nicht beikommen können. Gerade die Eingespieltheit dürfte in den Vergleichen mit diesen beiden fehlen, so dürften auch kleinere Sensationen ausbleiben. Es bleibt also nur der Kampf mit Sporting Lissabon um den dritten Rang und den Einzug in die Europa League. Hier ist die Situation recht ausgeglichen. Wenn die Mannschaft schnell zusammenfindet, könnte es reichen.

Christoph Albers

 

 

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