Premier League | Verbot von Wettanbieter-Sponsoring steht im Raum

24. März 2021 | News | BY Yannick Lassmann

News | In England wird schon länger über ein gesetzliches Verbot des Werben von Glücksspiel-Unternehmen diskutiert. Davon sind bekanntlich zahlreiche Vereine betroffen. Daher setzt sich die Premier League detailliert mit dem Thema auseinander. 

Glücksspiel-Gesetze stehen auf dem Prüfstand – Wie reagiert die Premier League ?

In der Premier League laufen gleich acht Vereine mit einem Wettanbieter auf der Trikotbrust auf. Dies könnte sich schon in naher Zukunft verändern. Denn die Regierung überprüft derzeit die Glücksspiel-Gesetze. Eine Sprecherin des Ministeriums für Digitales, Kultur und Sport sagte:„Wir führen aktuell eine umfassende Überprüfung der Glücksspiel-Gesetze durch, um sicherzustellen, dass sie für das digitale Zeitalter geeignet sind.“ Im Oberhaus empfahl ein Ausschuss im vergangenen Jahr, dass es Glücksspiel-Firmen ab 2023 nicht mehr erlaubt sein soll, auf dem Trikot von Sportmannschaften für sich zu werben. Nach Informationen von Sky Sports treffen sich morgen die Besitzer der Premier-League-Klubs, um über die Auswirkungen des Trikotsponsorings auf das Glücksspiel zu sprechen.

Bis zum 31.März erwarte die Regierung eine Stellungnahme. Manchester United reagierte bereits vorzeitig. Trotz finanziell deutlich besserer Angebote von Wettanbietern gewann das Göppinger Unternehmen Team Viewer die Wahl zum neuen Trikotsponsor. Dies dürfte auch eine Reaktion auf die Worte aus dem Digitalministerium sein, wo es heißt: „Wir sind entschlossen, problematisches Glücksspiel in all seinen Formen zu bekämpfen und die Arbeit wird auf unserer starken Erfolgsbilanz bei der Einführung von Maßnahmen zum Schutz der Gefährdeten aufbauen.“

EFL-Klubs wären stark betroffen

Premier-League-Chef Richard Masters berichtete bei einer parlamentarischen Untersuchung: „All unsere Vereine haben Partnerschaften mit Wettanbietern, sind aber quantitativ nicht so abhängig wie die EFL-Klubs. Ich glaube sehr stark daran, dass sie ihre Partnerschaft auf verantwortungsvolle Art und Weise nutzen.“ Er sprach sich gegen ein Verbot ihres Werbens aus: „Wenn es eine Neugewichtung geben soll, ist das in Ordnung, aber ein Verbot für das Sponsoring von Fußballvereinen sollte es nicht geben.“

Besonders hart würde es die Vereine aus den unteren Ligen erwischen. Der EFL-Vorsitzende Rick Parry (65) warnte vor „katastrophalen Auswirkungen“. Seiner Ansicht nach wäre es „potenziell katastrophal, wenn das Verbot über Nacht eingeführt“ werde. „Es würde für große Schwierigkeiten sorgen. Wenn es schrittweise eingeführt würde, müssten die Vereine einen Weg finden sich anzupassen.“ Das Glücksspiel-Sponsoring sei nämlich schon immer eine bedeutende Einnahmequelle gewesen.

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(Photo: Imago/Nigel French)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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