Englischer Profifußball startet Social-Media-Boykott

25. April 2021 | News | BY Yannick Lassmann

News | Rassismus und Diskriminierung nehmen in den sozialen Netzwerken weiterhin zu viel Raum ein. Darauf reagierten nun sämtliche englische Institutionen des Profifußballs, in dem sie schon bald einen Boykott durchführen werden.

Einigkeit im englischen Profifußball: Social-Media-Boykott startet am Freitag und endet Montag

Englische Vereine meldeten im Saisonverlauf schon einige Vorfälle, wo Spieler oder Trainer in den sozialen Netzwerken massiv verunglimpft worden. Vereine wie Swansea oder Birmingham City deaktivierten sogar bereits für eine Woche all ihre Konten. Noch weiter ging Thierry Henry (43), der seine Social-Media-Kanäle erst wieder nutzt, wenn „Hatespeech“ bestraft wird. Nun schlossen sich die FA, Premier League, EFL, die Spielvereinigung PFA, die Schiedsrichtervereinigung PGMOL und weitere führende Organisationen zusammen. In einer auf der Homepage der Premier League veröffentlichen Statement gaben sie einen Social-Media-Boykott bekannt, der am 30.April um 15.00 Uhr beginnen und am 03.Mai um 23.59 Uhr enden wird.

Die Aktion sei für den gesamten Profifußball der Männer und Frauen geplant und sehe vor, dass die beteiligten Vereine sämtliche Social-Media-Kanäle abschalten. Sie forderten Unternehmen wie Facebook oder Twitter zum wiederholten Male auf, „mehr in den Kampf gegen Online-Hass zu investieren.“ Denn bereits im Februar habe man in einem offenen Brief, Maßnahmen beansprucht. Die bislang erzielten Fortschritte reichen nach Ansicht von Verbänden und Vereinen noch nicht aus. Mit dem Boykott wolle man sicherstellen, „dass es auf allen Plattformen reale Konsequenzen für die Urheber gibt.“ Ein Boykott des Fußballs werde die Probleme nicht beseitigen. Doch zumindest leite er „proaktive Schritte gegen die Internethetze ein.“

Mit einbezogen in die Stellungnahme wurde auch die britische Regierung. Sie solle eine „strenge Gesetzgebung gegen den Missbrauch von Social-Media“ einführen. Die Unternehmen müssten stärker in die Verantwortung genommen werden, für die Dinge, die auf ihren Plattformen geschehen. Premier-League-Chef Richard Masters erklärte: „Wir wollen signifikante Verbesserungen in den Richtlinien und Prozessen von Social-Media-Unternehmen sehen, um diskriminierenden Online-Missbrauch auf ihren Plattformen zu bekämpfen.“ Damit gab er die Richtung vor. Weitere Verbandsbosse äußerten sich ähnlich.

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Photo: Ryan Browne/BPI/Shutterstock

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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