Zaha zum BVB? – Dortmunder Stürmersuche – Mehr Probleme: Bremen oder Frankfurt?

10. Juli 2018 | Ask 90PLUS | BY 90PLUS Redaktion

Wir haben euch aufgefordert, uns eure Fragen zum aktuellen Geschehen und dem Transfermarkt zu senden. In diesem Teil geben wir unsere Einschätzungen zu den Folgenden Themen: „Zaha zum BVB?“, „Dortmunder Stürmersuche“ und „Mehr Probleme: Bremen oder Frankfurt?“ 

 

Zaha zu Dortmund?

Was den Spielertypen angeht, ist Zaha definitiv ein interessanter Kandidat für den BVB. Es gibt allerdings einen einfachen Punkt, der stark gegen eine Verpflichtung spricht: Das Geld. Zaha hat seinen Vertrag erst im letzten Jahr bei Palace bis 2022 verlängert. Das treibt nicht nur die Ablösesumme in die Höhe, auch sein Gehalt ist mittlerweile auf einem Level, sodass der BVB zweimal überlegen wird. Für den Fall, dass Zaha doch bei den Eagles bleibt – was derzeit eher unwahrscheinlich ist – soll ihm zudem eine erneute Gehaltserhöhung auf 125.000 Pfund die Woche winken. Dies müsste wohl auch ein interessierter Verein bieten, um den Spieler zu überzeugen.

Da es namhafte, englische Konkurrenz gibt, unter anderem Tottenham und Everton, ist es auszuschließen, dass Zaha für einen moderaten Preis zu haben sein wird. Realistisch ist wohl eine Ablösesumme in Höhe von mindestens 50 – 60 Millionen Euro. Eine Summe, die die Vereine auf der Insel – vor allem in Kombination mit dem Gehalt – natürlich eher stemmen können.

(Photo by Shaun Botterill/Getty Images)

An dieser Stelle sei noch einmal angemerkt, dass Zorc und Watzke schon deutlich gemacht haben, auf der Sturm-Position keine „verrückte Sachen“ machen zu wollen und vor allem, dass Zaha kein reiner Mittelstürmer ist. Der Engländer kommt mit seiner Schnelligkeit bevorzugt vom Flügel. All diese Punkte und die schwache Quelle des Gerüchts (The Sun) sprechen gegen einen Wechsel des 25-Jährigen zum BVB. – Julius Eid

 

 

Stürmersuche beim BVB

Der Transfermarkt spielt jetzt schon seit einigen Perioden verrückt und es werden große Summen fällig, wenn ein Spieler auch nur ansatzweise kicken kann. Bei guten Stürmern, die es ohnehin selten gibt, ist es nochmal extremer. Einen fertigen Spieler, der eine gewisse Anzahl an Toren garantiert, wird man nur bekommen, wenn man tief in die Tasche greift. Da der BVB weder sein Gehaltsgefüge sprengen noch seine Reserven für die Ablöse aufbrauchen wird, kann eine ganz große Lösung (wie z.B. Álvaro Morata) ausgeschlossen werden. Generell ist es so, dass man in Dortmund auch ohne einen Neuzugang im Sturm auskommen könnte. Zorc hat gegenüber der „Reviersport“ deutlich gemacht, dass man nicht um jeden Preis auf dem Transfermarkt zuschlagen wird:

„Falls sich kein Transfer ergibt, der uns sportlich komplett überzeugt, werden wir auch nichts machen. Wir werden keine verrückten Sachen machen. Einen Stürmer einfach nur um des Verpflichtens Willen zu verpflichten – davon bin ich kein Freund.“ [Reviersport]

Es wurde mehrfach betont, dass der angekündigte Umbruch mehrere Transferperioden in Anspruch nehmen könnte. Die BVB-Fans sollten sich also besser in Geduld üben. Denn ein neuer Stürmer ist nicht mal unbedingt notwendig. Betrachtet man den gesetzten Kern des Kaders hat man mit Reus, Kagawa und Philipp mindestens drei Spieler, die für viele Tore sorgen könnten, wenn man sie richtig einsetzt. Die ersten beiden dürften vor allem als Halbstürmer in Erscheinung treten und Philipp hat schon letzte Saison bewiesen, dass er auch als Stürmer überzeugen kann. Nach Batshuayis Verletzung kam er dreimal als Mittelstürmer zum Einsatz und erzielte dabei zwei Tore. Sollte Favre wieder ein 4-4-2 spielen lassen, könnten Reus und Philipp ein wirklich vielversprechendes Duo werden. Zwar netzen die beiden nicht so regelmäßig wie ein Aubameyang oder Lewandowski ein, aber Philipps neun Tore in 20 Spielen und die sieben Treffer von Reus in seinen elf Auftritten zeigen, dass die beiden zumindest national vollkommen ausreichen könnten.

(Photo by Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)

Natürlich könnte Zorc wieder mit einer kreativen Lösung alle überraschen, aber dann dürfte es eher ein junger und noch nicht reifer Stürmer sein. Meiner Meinung wäre dies jedoch überflüssig. Denn mit Alexander Isak hat man bereits einen sehr talentierten jungen Angreifer in seinen Reihen. In seinen wenigen Auftritten hat er bewiesen, dass er sich zu einem guten Stürmer entwickeln könnte. Natürlich müsste er physisch etwas zulegen, aber an spielerischem Talent mangelt es dem jungen Schweden auf keinen Fall. Ihm mehr Spielzeit zu geben, wäre meiner Meinung nach ein wichtiger und logischer Schritt.

Exorbitant hohe Ablösesummen, zu hohe Gehälter, Alternativen wie Philipp und der talentierte Isak sprechen momentan noch dafür, dass der BVB voraussichtlich ohne Neuzugang im Sturm in die neue Saison gehen wird. Das Ende der Transferperiode ist jedoch noch in weiter Ferne. Vielleicht findet Zorc noch eine überraschende Lösung. Favre dürfte jedoch auch schon jetzt mit dem Kader relativ viel anfangen können. – Damian Ozako

 

 

Mehr Probleme: Bremen oder Frankfurt?

Um die Frage zu erst mal etwas charmanter zu formulieren: Wer wird es dieses Jahr schwerer haben? Bremen oder Frankfurt?

Hier ist die kurze und vor allem simplere Antwort wohl Frankfurt. Der Pokalsieger hat nicht nur eine Saison mit Doppelbelastung vor sich, sondern das erfolgreiche Grundgerüst der vergangenen Spielzeit wurde erheblich geschwächt.

Leistungsträger wie Hradecky, Mascarell, Wolf und Boateng haben allesamt den Verein für wenig oder gar kein Geld verlassen. Ob diese Lücken mit den eher perspektivischen Neuverpflichtungen adäquat gefüllt werden können, bleibt abzuwarten. Ein Garant des Erfolges des letzten Jahres ist darüber hinaus zweifelsohne Niko Kovac. Auch dessen Trainerposten musste nach seinem Abgang zum FC Bayern neu besetzt werden. Es wurden also an wichtigen Stellen, gezwungenermaßen riskante Entscheidungen getroffen. Diese Umstände gepaart mit der zusätzlichen Belastung der Europa League sind nicht gerade die besten Perspektiven auf eine erfolgreiche Spielzeit.

Ganz anders in Bremen. Mit Kohfeldt wurde ein talentierter Trainer installiert, der es geschafft hat, das Umfeld und die Mannschaft in Vorfreude auf die erste, ganze, gemeinsame Saison zu vereinen. Mit Harnik wurde ein Spieler verpflichtet, der den Schlüsselspieler Kruse, sofern er den wirklich bleibt, schon aus Jugendzeiten kennt und entlastet. Generell trägt Bremen mittlerweile eine gesunde Erwartungshaltung vor sich her und sollte das oberste Saisonziel Klassenerhalt in Ruhe erreichen können. Julius Eid

 

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