PSG empfängt den FC Barcelona – „La Remontada 2.0“?

10. März 2021 | Vorschauen | BY Steffen Gronwald

Vorschau | Dass der FC Barcelona nach einer deutlichen Hinspiel-Niederlage noch längst nicht ausgeschieden ist, musste PSG vor fast genau vier Jahren schmerzhaft erfahren. Eine Wiederholung der „Remontada“ scheint heute aber eher unwahrscheinlich, oder…?

Anpfiff der Partie ist am Mittwoch, 21:00 Uhr, Live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

  • PSG nach deutlichem 4:1 Hinspiel-Sieg in einem Bein im Viertelfinale
  • Remontada-Experten: Barcelona zeigte jüngst beeindruckende Comeback-Fähigkeiten
  • Beide Mannschaften „warten“ nun seit (mehr als) drei Spielen auf einen Gegentreffer

Paris Saint Germain

Im Hinspiel ging PSG als Außenseiter in die Partie. Nur wenige trauten den Franzosen einen Sieg zu, viele wären schon mit einem Punkt im Camp Nou zufrieden gewesen. Erst recht nach dem Rückstand schienen die ersten Träume vom Weiterkommen zu platzen. Doch dann schlug die Stunde des Kylian Mbappé (22). Das Megatalent lehrte Barcelona das Fürchten, schlug sagenhafte dreimal eiskalt zu und schoss seinen Klub zum 4:1 Auswärtssieg. Man mag darüber streiten, ob dieser Sieg auch in der Höhe in Ordnung geht, verdient war er aber allemal. PSG riss extrem viele Meter, zeigte sich spielfreudig, aber auch aggressiv im Verteidigen. Diese sehr gute Leistung sorgte für viele freudestrahlende Gesichter in der französischen Hauptstadt.

Doch nach diesem sensationellen Auftritt folgte erst einmal ein herber Rückschlag im Kampf um die Meisterschaft. Gegen die AS Monaco mussten sich die Hauptstädter mit 2:0 geschlagen geben, die Euphorie war somit für einige Tage verflogen. Doch diese Niederlage konnte letztlich als Warnschuss zur richtigen Zeit angesehen werden, die drei folgenden Partien konnte Paris allesamt gewinnen und kassierte dabei kein einziges Gegentor.

(Photo by LLUIS GENE / AFP)

Die Mischung aus angriffslustigem und kompakt, defensivem Fußball findet innerhalb der Mannschaft immer mehr Anklang. Die Mannschaft weiß die Anforderungen von Trainer Mauricio Pochettino (49) von Woche zu Woche besser umzusetzen, wie der Stil nahezu in Perfektion auszusehen hat, zeigte die Truppe bekanntermaßen im Hinspiel. Schafft es PSG auch nur annähernd diese Performance zu wiederholen, ist das Weiterkommen mehr als nur greifbar. Macht sich aber Verunsicherung breit, könnten die Gedanken als den Alptraum von 2017 schneller hochkommen, als gewünscht…

Im Hinspiel fiel er verletzungsbedingt aus, doch heute kann er dabei helfen, den Hinspiel-Sieg über die Ziellinie zu bringen – Angel Di Maria (33) kennt Barca aus seiner Zeit bei Real Madrid bestens und geht entsprechend motiviert in die Begegnung. Allerdings stehen Juan Bernat (28) und auch Superstar Neymar (29) wie im Hinspiel nicht zur Verfügung. Beide befinden sich nach ihren Verletzungen noch im Aufbau und sich noch nicht wettbewerbsfähig. Auch Moise Kean (21) wird heute nicht im Kader stehen, der Italiener befindet sich nach seiner COVID-19-Infektion weiterhin in Isolation.

FC Barcelona

Dass der FC Barcelona im bereits angesprochenen Hinspiel einen eher nicht so guten Tag erwischte, sollte jedem Fußballfan klar sein. Die Katalanen wussten ihre Form des Fußballs nicht einzubringen und gingen unter. Auch nach dieser Niederlage schien der kriselnde Riese geschockt zu sein und spielte gegen Aufsteiger Cadiz nur 1:1. Schnell machte sich Kritik breit und sorgte für weitere Unruhe im Verein. Doch die Mannschaft und das Trainerteam ließen sich letztlich nicht verunsichern und fokussierte sich auf das Wesentliche.

In den folgenden Wochen war eines schnell sichtbar. Beim FCB stand stets eine geschlossene Mannschaft auf dem Rasen, die Akteure kämpften füreinander und zeigten, dass sie weit mehr als nur elf Stars sind. Es folgten vier Siege ohne Gegentreffer, zwei davon gegen den viertplatzierten FC Sevilla – alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Doch sowohl im Ligaspiel, als auch im Pokalduell hatte man stets das Gefühl, dass beim FC Barcelona wieder etwas zusammengewachsen ist. Eine gewisse Form von positiver Energie war zu spüren, diese ließ letztlich – trotz Hinspielniederlage – auch den Einzug in das Pokalfinale wahr werden. Sehen wir dieses Barcelona auch heute?

(Photo by LLUIS GENE/AFP via Getty Images)

Ronald Koeman (57) muss auch heute auf die Verletzten um Sergi Roberto (29), Philippe Coutinho (28), Ansu Fati (18) und Gerard Piqué (34) verzichten. Zudem steht auch Youngster Ronald Araujo (22) nicht im Kader, der Innenverteidiger kehrte erst jüngst ins Mannschaftstraining zurück.

Im Vergleich zum Hinspiel dürfte direkt auffallen, dass die Katalanen mit einer Dreierkette in der Defensive agieren werden. Mit diesem Schachzug wusste Barca bereits gegen Sevilla zu gefallen, agierte vorne gefährlich, stand aber dennoch sicher in der Verteidigung. Zudem entdeckte Oscar Mingueza (21) seine neue Paradedisziplin. Der 21-jährige weiß als rechter (Innen-)Verteidiger mit seinem Tempo und seiner feinen Technik zu gefallen, schaltet sich durchaus auch in den Angriff ein, stand hinten aber zuletzt immer sicher. Auch heute gegen Barca-Schreck Mbappé?

Prognose

Der FC Barcelona wird heute mit Sicherheit direkt das Heft des Handelns in die Hand nehmen, fragwürdig ist nur, ob dies auch reicht. Es scheint eher unwahrscheinlich, dass sich PSG das Weiterkommen noch nehmen lässt, auch wenn ein Sieg für die Katalanen durchaus vorstellbar ist.

 

Mögliche Aufstellungen:

Paris Saint Germain: Navas – Florenzi (Kehrer), Marquinhos, Kimpembe, Kurzawa – Gueye (Herrera), Verratti, Paredes – Di Maria, Icardi, Mbappé

FC Barcelona: ter Stegen – Mingueza, Lenglet, Umtiti – Dest, de Jong, Busquets, Alba – Pedri – Messi, Dembélé (Griezmann)

(Photo by David S. Bustamante/Soccrates/Getty Images)

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Steffen Gronwald

Steffen verfolgt primär den Vereinsfußball, fühlt sich im deutschen Ober- und Unterhaus zu Hause - verfolgt zugleich aber auch La Liga und die Premier League intensiv. Ob Offensivspektakel oder "park the Bus", fesseln tut ihn beides, zudem steht bei ihm auch der Schiedsrichter im Fokus. Seit 2016 bei 90PLUS.


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