Trotz Benzema-Ausfall: Real Madrid strebt in Valladolid den vierten Sieg in Folge an

20. Februar 2021 | La Liga | BY Yannick Lassmann

Vorschau | Die Formkurve von Real Madrid zeigt nach drei Siegen in Folge nach oben. Der Trend soll auch am 24. Spieltag anhalten, wenn die Königlichen auf das abstiegsgefährdete sowie formschwache Real Valladolid treffen.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 21.00 Uhr, Live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

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Valladolid: Mit defensiver Stabilität für eine Überraschung sorgen

Real Valladolid befindet sich in keiner guten Verfassung. Aus den letzten sechs Begegnungen sammelte es lediglich drei Zähler ein. Die Konsequenz war der Rückfall auf Rang 18 – dem ersten Abstiegsplatz. Besonders schwer wiegen die verlorenen Duelle mit den direkten Konkurrenten Alaves (0:1) und Huesca (1:3). Am vorangegangenen Spieltag langte es für die Pucelanos beim Tabellennachbarn Eibar zu einem eher glücklichen 1:1-Unentschieden. Den Treffer besorgte Roque Mesa (31) per Elfmeter. Der letzte Sieg gelang dagegen zum Jahresauftakt (2.Januar), als bei Getafe ein 1:0 heraussprang. Seitdem herrschte Stillstand bei der Mannschaft von Sergio Gonzalez (44). Der Trainer, der im April 2018 das Amt übernahm, führte Real erst zum Aufstieg und dann zweimal hintereinander zum Klassenerhalt. Er weiß zudem aus eigener Erfahrung, wie eine Krise zu bewältigen ist.

(Photo by Imago)

Valladolids Saisonstart misslang nämlich vollends. Bis zum neunten Spieltag musste es auf einen Sieg warten. Dem Chefcoach wurde – angesichts der vorherigen Erfolge – stets das Vertrauen der Vereinsführung um Eigentümer Ronaldo (44) ausgesprochen, was er mit verbesserten Resultaten zurückzahlte. Selbiges soll nun wieder eintreten. Allerdings ist die Situation noch ein Stück schwieriger, da zum ohnehin oft wenig inspirierenden Angriffsspiel noch defensive Schwächen hinzukommen. Den Schwerpunkt setzte Gonzalez für das heutige Heimspiel gegen das mit „hoher Qualität und tollen Fußballern“ bestückte Real Madrid auf die Abwehrarbeit. „Wir müssen eng beieinander stehen, mit wenig Abstand zwischen den Linien, sodass sie sich unwohl fühlen und nicht in der Lage sind, ihr Kombinationsspiel aufzuziehen“, betonte der Coach. Seine Mannschaft werde viel laufen, die Zweikämpfe suchen und an ihre kleine Chance glauben. „Die wichtigste Aufgabe ist es, die defensive Stabilität wiederherzustellen“, fuhr Gonzalez fort.

Bei Valladolid herrschen große Verletzungsprobleme

Verzichten muss er auf Winter-Neuzugang Lucas Olaza (26), der von Celta Vigo kam, sofort auf der linken Außenverteidigerposition einsprang und sich in der vorherigen Woche die fünfte Gelbe Karte einfing. Immerhin wird Olaza am kommenden Wochenende wieder zur Verfügung stehen. Ganz im Gegensatz zu Raul Canero (31), Pablo Hervias (27) und Kiko Olivas (32), die mit Kreuz- und Meniskusrissen bis zum Saisonende ausfallen. Ebenfalls nicht zur Verfügung stehen Java El Amis (28), Marcos Andre (24) und Javi Sanchez (23). Dennoch wird Real eine schlagkräftige Elf aufs Spielfeld schicken. Zurückehren von ihren Gelbsperren werden Joaquin Fernandez (24) und der im Mittelfeldzentrum Regie führende Ruben Alcatraz (29). Genauso wieder an Bord ist der zuletzt angeschlagene Topscorer Oscar Plano (30).

Mit zwei Toren und vier Vorlagen nahm der Flügelspieler diese Rolle ein, was die mäßigen Leistungen der Offensivabteilung gut abbildet. Marcos Andre und Shon Weissmann (25) stellen mit drei Treffern die besten Torschützen, weshalb der Verein in der Winterpause reagierte. Kenan Kodro (27) wurde von Athletic Bilbao ausgeliehen und soll die blasse Angriffsreihe beleben. Ob er das schon von Beginn an darf, ist trotzdem fraglich. Bei seinen ersten Auftritten fungierte er jeweils als Joker. 

Real Madrid: Der nächste souveräner Erfolg soll her

Auch der FC Valencia stellte für die Königlichen keine allzu hohe Hürde dar. Ein problemlos erspielter 2:0-Erfolg stand nach 90 Minuten zu Buche. Es war der dritte Sieg in Folge für Real Madrid, das kurz vor Beginn der entscheidenden Wochen ins Rollen zu kommen scheint. Die erneut recht überzeugende Vorstellung beruhigte zudem die Diskussionen um Trainer Zinedine Zidane (48), die jedoch bei einem Ausrutscher in Valladolid oder bei einer im Vereinsumfeld noch viel schlimmer angesehenen Niederlage im Champions-League-Achtelfinalhinspiel bei Atalanta Bergamo, wieder ausbrechen werden.

In der Vorwoche griff der Übungsleiter wieder auf eine Viererkette zurück, womit er verdeutlichte, dass die 3-4-3-Ausrichtung aus dem Getafe-Heimspiel (2:0) lediglich als Notfallmaßnahme zu verstehen war. Positiv fiel vor allem die Abwehrreihe auf. Sowohl die Innenverteidiger Raphael Varane (27) und Nacho Fernandez (31) als auch die Außenverteidiger Fernland Mendy (25) und Daniel Carvajal (29), der jedoch schon nach 26 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, boten eine starke Vorstellung. Für Carvajal – dessen Einsatz womöglich zu früh kam – kam Lucas Vazquez (29) in die Partie. Die ungewohnte Rolle ließ er sich nicht anmerken.

Benzema fällt aus – und ist auch für Bergamo fraglich

Als deutlich einschneidender wird der Ausfall von Karim Benzema (33) bewertet. Der Franzose gilt als der Feldspieler mit den mit Abstand konstantesten Leistungen. Gegen Valencia netzte er bereits zum zwölften Mal im Ligabetrieb ein. Seit Donnerstag leidet er jedoch unter Adduktorenproblemen, sodass er die Reise nach Valladolid gar nicht erst mit antrat. Zidane bezeichnete den Ausfall auf der gestrigen Pressekonferenz als „harten Schlag.“ „Was die nächste Woche betrifft, werden wir sehen“, erklärte der Meistertrainer, der nun auf Mariano Diaz (27) als Mittelstürmer setzen dürfte. Der Fokus liege aktuell nur auf der Begegnung beim Drittletzten. Seine Mannschaft wisse, dass es schwer werden kann, denn die Gastgeber benötigen die Punkte. Im Hinspiel erarbeiteten sich die Hauptstädter einen knappen 1:0-Erfolg. Den Treffer erzielte der zuletzt verbessert agierende Vinicius Junior (20).

(Photo by Imago)                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Die Personalsituation bleibt währenddessen weiterhin angespannt. Sergio Ramos (34), Eden Hazard (30), Marcelo (32), Federico Valverde (22) fallen weiterhin genauso aus wie die noch leicht angeschlagenen Alvaro Odriozola (25) und Eder Militao (23). Zidane will daraus kein großes Thema machen: „So ist es eben. Wir wollen verhindern, dass es noch mehr Verletzungen gibt. Es spielen aber viele Faktoren mit rein.“ Seine Auswahl nimmt die Favoritenrollen trotz aller Sorgen selbstverständlich. Sie habe eine gute Trainingswoche gehabt und wolle dies nun auf dem Platz zeigen, so ein positiv gestimmter Cheftrainer.

Prognose

Real Madrid verzeichnete in den letzten beiden Begegnungen einen Formanstieg. Die Mischung aus stabiler Defensive und zielstrebigen Offensivspiel passte. Wenn dies auch bei der sich mit allen Mittel wehrenden Elf von Real Valladolid gelingt und sich der Verlust von Karim Benzema nur wenig bemerkbar macht, sollte ein erneuter Erfolg für die Königlichen herausspringen.

Mögliche Aufstellungen:

Real Valladolid: Masip,-Perez Marquez, Gonzalez Cabrera, Fernandez, Nacho,-Alcaraz, Mesa,-Plano, Kiko, Jota,-Weissmann

Real Madrid: Courtois,-Vazquez, Nacho, Varane, Mendy,-Modric, Casemiro, Kroos,-Asensio, Diaz, Vinicius Jr.

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(Photo by PIERRE-PHILIPPE MARCOU/AFP via Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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