Heimspiel gegen Real Madrid: Entscheidet Favoritenschreck Bilbao die Meisterschaft?

16. Mai 2021 | La Liga | BY Yannick Lassmann

Vorschau | Athletic Bilbao gegen Real Madrid gilt als absoluter La-Liga-Klassiker. Von sportlicher Bedeutung ist die Begegnung allerdings nur noch für die Königlichen, die weiterhin auf die Meisterschaft hoffen.

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 18.30 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

  • Bilbao ist seit neun Heimspielen ungeschlagen
  • Real Madrid will die stärkste Auswärtsmannschaft bleiben
  • 180.Ligaduell der beiden Gründungsmitglieder

Athletic Bilbao: Einen versöhnlichen Abschluss herstellen

Die Spielzeit ist für Los Leones schon seit den zwei verlorenen Pokalfinals gegen den Erzrivalen Sociedad und Barcelona binnen 15 Tagen so gut wie gelaufen. Aktuell liegen die Basken auf dem neunten Platz. Die Möglichkeit nach oben zu klettern ist allerdings kaum noch vorhanden. Dementsprechend schaute die Leistung am Mittwochabend aus. Beim abstiegsgefährdeten Huesca gab es eine vollkommenden verdiente 0:1-Niederlage. Davor gab es ein munteres 2:2 gegen Osasuna. Einen Namen machte sich Bilbao an den vergangenen Spieltagen dagegen als Favoritenschreck. Erst bezwang man den Spitzenreiter Atletico mit 2:1. Dann ließ die Auswahl von Marcelino (55) auch noch die Meisterschaftsträume des FC Sevilla platzen

 

 

Zudem gewann sie im Januar auf dem Weg zum Gewinn der Supercopa auch gegen den FC Barcelona und den heutigen Gegner Real Madrid – durch einen Doppelpack von Mittelfeldabräumer Raul Garcia (34). Athletic erwies sich im eigenen Stadion stets als unangenehmer Gegner für die Hauptstädter. Von den letzten sieben Begegnungen im San Mames gewannen sie nur drei – und diese nur mit einem Treffer Unterschied. Die Basken wollen den Rekordmeister erneut vor Probleme stellen. Denn sie wollen sich keine Wettbewerbsverzerrung vorwerfen lassen und die Saison mit einem guten Gefühl abschließen. Im San Mames boten Los Leones viele ansprechende Leistungen. 30 der 46 erzielten Punkte wurden dort eingefahren. Die letzten neun Partien gingen sogar allesamt nicht verloren. 

Bilbao: Marcelino wird zu Umstellungen gezwungen

Die gute Bilanz soll auch im letzten Heimspiel aufrechterhalten werden. Trainer Marcelino wird auf seine gewohnten Stilmittel zurückgreifen. Die Mannschaft wird nämlich im klassischen 4-4-2-System auflaufen und versuchen aus einer kompakten Defensive heraus mit einer geschlossenen Darbietung über das Umschaltspiel, wo der pfeilschnelle Inaki Williams (26) eine prägende Rolle einnimmt, zum Erfolg zu kommen. Dabei muss Bilbao aber auf wichtige Stützen wie Ander Capa (29), Yuri Bereiche (31) und Iker Muniain (28) verzichten. Für Peru Nolaskoain (22) sowie Oier Zarraga (22) ist die Saison ohnehin schon beendet.Dafür kehrt Innenverteidiger Yeray Alvarez (26) zurück. Noch fraglich gegen Real Madrid ist hingegen der Einsatz von Bilbao-Defensivakteur Inigo Lukue (28). 

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Real Madrid: Es zählen nur noch Siege

Der Kreis der Titelanwärter hat sich in La Liga von vier auf zwei verkleinert. Nach dem ausgeglichenen Topspiel-Wochenende, an dem die Königlichen erst in letzter Minute durch einen abgefälschten Schuss von Toni Kroos (31) ein Remis gegen Sevilla ergatterten, ließ der FC Barcelona noch einmal Federn. Atletico sowie das seit 15 Ligapartien ungeschlagene Real Madrid gewann ihre Partien und setzten sich entscheidend ab. Zwei Runden vor Schluss steht der Rekordmeister allerdings zwei Zähler hinter dem Stadtrivalen. Doch er hat sich noch längst nicht geschlagen gegeben. Dies bewies die Vorstellung am Donnerstagabend beim 4:1-Sieg in Granada. Die personell erneut arg gebeutelten Madrilenen ließen von Beginn an nichts anbrennen.

 

 

Daher äußerte sich Zinedine Zidane (48) anschließend sehr zufrieden: „Wir sind von Beginn an seriös aufgetreten, gut ins Spiel reingekommen und haben uns den Sieg verdient.“ Seiner Ansicht nach habe die Mannschaft ein „komplettes Spiel“ gezeigt: „Ich sage das, weil wir nach dem 2:1 dieselbe Intensität an den Tag gelegt haben wie zuvor.“ Besonders auffällig agierten mit Miguel Gutierrez (19) und Marvin Park (20) zwei Akteure aus der eigenen Castilla. Beide bereiteten jeweils einen Treffer vor. Sie rutschten erst durch die zahlreichen Ausfälle in die Startelf und boten auf den Außenverteidigerpositionen starke Leistungen. Zu allem Überfluss musste Park zur Pause auch noch verletzungsbedingt ausscheiden.

Gutierrez winkt erneuter Start 

Realistische Chancen auf einen weiteren Einsatz von Anfang an besitzt dagegen Gutierrez. Denn Ferland Mendy (25) steht weiterhin nicht zur Verfügung. Zudem herrscht wohl dicke Luft zwischen Ersatz Marcelo (32) und Zidane. Der Brasilianer trat die Reise nach Granada gar nicht erst mit an. Zidane begründete dies jedoch mit einer Verletzung: „Marcelo war angeschlagen, wir wollten nichts riskieren.“

Der einst wohl beste Linksverteidiger der Welt ist bei Weitem nicht der einzige Spieler im Kader, bei dem körperliche Schwierigkeiten vorhanden sind. Neben ihm sowie Mendy ist die Saison auch für Daniel Carvajal (29), den wohl zu früh eingestiegenen Sergio Ramos (35) und Lucas Vazquez (29) beendet. Dazu musste sich jetzt auch noch Kroos, für den mit Antonio Blanco (20) ein weiterer talentierter Lehrling aus der Zweitvertretung beginnen könnte, als Kontaktperson eines Corona-Infizierten in Quarantäne begeben. Wieder an Bord für Real Madrid in Bilbao dürfte dafür wohl Raphael Varane (28) sein, der zuletzt unter Adduktorenproblemen litt.

 

Prognose

Real Madrid wird mit reichlich Gegenwehr von Bilbao rechnen müssen. Allerdings sind sich die Königlichen bewusst, was auf dem Spiel steht und werden in einer intensiven Begegnung am Ende knapp die Nase vorn haben.

Mögliche Aufstellungen:

Bilbao: Simon,-de Marcos, Nunez, Martinez, Balenziaga,-Berenguer, R. Garcia, Vencedor, Morcillo,-Villalibre, Williams

Real Madrid: Courtois,-Odriozola, Varane (Militao), Nacho, Gutierrez,-Modric, Casemiro, Blanco,-Valverde, Benzema, Vinicius

(Photo: Imago)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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