Formstarkes Atletico Madrid startet auswärts in den Levante-Doppelpack

17. Februar 2021 | Vorschau | BY Yannick Lassmann

Vorschau | Die Champions-League-Begegnungen stehen unter der Woche im Vordergrund. Doch der heutige Fußballabend beginnt mit dem Nachholspiel zwischen der keineswegs zu unterschätzenden UD Levante und dem gut aufgelegten Atletico Madrid.

Anstoß der Partie ist am Mittwoch, 19:00 Uhr. Das Spiel wird live bei DAZN übertragen (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

  • Levante will auch gegen den Tabellenführer einen mutigen Auftritt hinlegen
  • Atletico: Trainer Simeone steht vor Einstellung eines historischen Rekords
  • Fünf der letzten sechs Begegnungen gingen an die Colchoneros

Levante: Der Traum vom Pokalfinale steht über allem

Die UD Levante spielt im vierten Jahr nach dem Wiederaufstieg in die höchste spanische Spielklasse eine stabile Saison. Mit 27 Punkten aus 22 Begegnungen befindet sie sich auf Rang elf – im Niemandsland der Tabelle. Sowohl zu den Europapokalplätzen als auch zur Abstiegszone herrscht derzeit ein Abstand von sechs Zählern. Die Situationen im Ligabetrieb hätte sogar noch ansprechender aussehen können. Denn nach dem hochverdienten 2:1-Erfolg bei Real Madrid ließ die Mannschaft von Trainer Paco Lopez (53) nur einen Zähler in zwei eigentlich machbaren Heimspielen folgen. Gegen Granada kassierten die Azulgranas den 2:2-Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit. Der Vergleich mit CA Osasuna ging sogar mit 0:1 verloren, wobei Toptorjäger Jose Luis Morales (33) zu allem Überfluss einen Foulelfmeter vergab.

(Photo by PIERRE-PHILIPPE MARCOU/AFP via Getty Images)

Überschattet wurde die erst zweite Heimniederlage der laufenden Saison allerdings vom vorangegangenen Halbfinalhinspiel der Copa del Rey. Erstmals in ihrer bald 112-jährigen Vereinsgeschichte besitzt die UD Levante die Möglichkeit ins Pokalfinale einzuziehen. Bei Athletic Bilbao sprang ein sehr zufriedenstellendes 1:1-Unentschieden heraus. Daher richtete Lopez seine Planungen vollends auf den 4.März aus, an dem das entscheidende Rückspiel steigen wird. Am Sonntag veränderte er seine Startelf im Vergleich zum Auftritt in Bilbao auf gleich neun Positionen. Die definitiv vermeidbare Niederlage gegen Osasuna war die Konsequenz. Im heutigen Heimspiel wird der Übungsleiter wieder seine beste Mannschaft aufs Spielfeld schicken, da mit Atletico Madrid ein Hochkaräter in der Provinz Valencia gastiert.

Mit fußballerischen Qualitäten gegen den Spitzenreiter

Zurückgreifen kann er dann auch auf Rechtsverteidiger Jorge Miramon (31), der seinen Vertrag jüngst bis 2023 verlängerte. Ebenfalls wieder an Bord ist Roger Marti (30). Der Angreifer steuerte im Zusammenspiel mit Morales 19 der 31 erzielten Saisontore bei. Die spielstarke Mannschaft, die sich über das Kurzpassspiel definiert und durchschnittlich über 54 Prozent Ballbesitz erreicht, stellte bekanntlich bereits Real Madrid ein Bein und auch im Gastspiel beim FC Barcelona (0:1) schnupperte sie an einem Punktgewinn. Um erneut eine vermeintliche Übermannschaft vor Probleme zu stellen, müsse laut Lopez „Enthusiasmus und Begeisterung die geistige und körperliche Übermüdung überwinden.“ Noch nicht den im idealen Zustand sind Joao Campana (27), Gonzalo Melero (27) und Nikola Vukcevic (29), die allesamt verletzungsbedingt weiterhin nicht zur Verfügung stehen.

Atletico: Die starke Verfassung mit in die Topspiele nehmen

Es läuft weiterhin rund bei den Colchoneros. Der hart erarbeitete 2:1-Erfolg in Granada bedeutete den 17.Sieg im 21..Saisonspiel. Mit 54 Zählern grüßen sie souverän von der Spitze. Bei zwei weniger absolvierten Begegnung beträgt der Vorsprung auf den Stadtrivalen Real bereits fünf Punkte. Einen entscheidenden Faktor stellt die Vielzahl an eng geführten Begegnungen dar, die Atletico letztlich auf seine Seite zog. Nachdem der Erstplatzierte im Duell mit Celta Vigo noch kurz vor Schlusspfiff den Ausgleich hinnehmen musste, behielt er am Samstag in Andalusien wieder die Oberhand. Für den Unterschied verantwortlich zeigte sich erneut Marcos Llorente (26). Der Spielgestalter trat – wie schon die gesamte Spielzeit über – als Torschütze und Vorlagengeber in Erscheinung.

(Photo by Imago)

Mit sieben Toren und sieben Vorlagen erreicht der spanische Nationalspieler die zweitmeisten Scorerpunkte im Kader der Madrilenen. Lediglich Luis Suarez (34) kommt alleine schon aufgrund seiner 16 Saisontreffer auf eine noch bessere Bilanz. Der Mittelstürmer gilt als Fixpunkt im System von Diego Simeone (50). Dieser würde heute Abend einen historischen Rekord aufstellen, wenn er im 509.Spiel als Atletico-Cheftrainer den 308.Sieg einfahren würde. Damit würde er die Leistungen der leider schon verstorbenen Trainerlegende Luis Aragones übertreffen, der für die 308 Siege unter seiner Leitung 612 Begegnungen benötigte. Ebenfalls rekordverdächtig unterwegs ist Kapitän Koke (29). Mit seinem 483.Pflichtspieleinsatz zog er mit Tomas Renones gleich, der an zweiter Stelle in den Vereinschroniken zu finden ist. Der mit 553 Partien im Dress der Colchoneros führende Adelardo Rodriguez geriet zunehmend in Sichtweite.

In den nächsten Wochen geht es Schlag auf Schlag

Der Fokus im Verein bleibt jedoch auf die Aktualität gerichtet, in der zwei Duelle mit dem UD Levante anstehen. Sowohl das Nachholspiel des 2.Spieltags als auch am Samstag in der Begegnung der 24.Runde möchte Atletico die Nase vorne haben, um gerüstet in die womöglich richtungsweisenden Begegnungen zu gehen. Im Champions-League-Achtelfinale wartet mit dem verbesserten FC Chelsea ein starker Kontrahent. Anschließend folgen in der Primera Division die Topspiele bei Villareal und zuhause gegen Real Madrid. Zunächst soll jedoch der notwendige Erfolg in der Provinz Valencia, wo Simone erneut eine schwierige und komplexe Begegnung erwartet“, eingefahren werden.Verzichten muss er dabei auf den noch bis Ende Februar gesperrten Kieran Trippier (30) sowie die unter einer Corona-Infektionen leidenden Hector Herrera (30), Thomas Lemar (25) und Moussa Dembele (24). Wieder genesen sind dagegen Joao Felix (21) und der aus einer Muskelverletzung zurückkehrende Jose Maria Gimenez (26).

Prognose

Atletico erwartet ein ähnlich schwerer Gang wie in Granada. Die offensive Spielidee Levantes könnte ihnen jedoch in die Karten spielen, da sich mehr Räume für sie öffnen, sodass das die zumeist sehr effektiven Madrilenen häufiger zu Torszenen kommen, die sie in einen Sieg ummünzen werden.

Mögliche Aufstellungen:

LevanteFernandez,-Miramon, Duarte, Verzo, Clerc,-Rochina, Radoja, Malsa, Morales,-Leon, Marti

AtleticoOblak,-Savic, Felipe, Hermoso,-Kondogbia,-Llorente, Koke, Niguez, Ferreira-Carrasco,-Suarez, Correa

(Photo by Alex Caparros/Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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