Nach Insigne-Rot gegen Inter – Gattuso sauer: „Das passiert nur in Italien!“

17. Dezember 2020 | Global News | BY Marc Schwitzky

News | Die SSC Neapel hat am Mittwoch in Unterzahl mit 0:1 gegen Inter verloren. Die rote Karte gegen Lorenzo Insigne wegen angeblicher Schiedsrichterbeleidigung regte Napoli-Trainer Genaro Gattuso fürchterlich auf. Er fordert einen anderen Umgang mit den Emotionen von Spielern.

Gattuso: Schiedsrichter in Italien „zu empfindlich“

Es war der Knackpunkt in dem Spiel zwischen der SSC Neapel und Inter am Mittwochabend. In der 71. Minute brachte Napoli-Keeper Ospina Inters Darmian im Strafraum zu Fall, woraufhin auf Elfmeter entschieden wurde. Neapels Lorenzo Insigne (29) wollte dies nicht akzeptieren, rede höchst emotional auf den Schiedsrichter ein und soll diesen dabei auch beleidigt haben. Der Unparteiische Davide Massa (39) zeigte Insigne daraufhin die rote Karte – das Spiel ging mit 0:1 (Lukaku verwandelte den Strafstoß) verloren.

SSC-Trainer Genaro Gattuso (42) regte sich nach dem Schlusspfiff sehr über den Platzverweis auf. „Es passiert nur in Italien, dass ein Schiedsrichter für so etwas die rote Karte zeigt“, polterte der Ex-Profi bei sky Sport Italia. „Für dieselbe Szene wird man in England nicht vom Platz gestellt. Ich denke mir das nicht aus. Ich habe in Schottland gespielt und verfolge den Fußball dort immer noch. Der Mannschaftskapitän kann nach einem dubiosen Elfmeter nicht für ein ‚fuck off‘ runterfliegen.“ Für Gattuso seien die Schiedsrichter „zu empfindlich“. „Du kannst ein Team für sowas nicht nicht zu zehnt weitermachen lassen. Jeder der Fußball gespielt hat, weiß, was bei Inter-Napoli auf dem Spiel steht. Da kann auch mal ein Wort herausrutschen“, versuchte er zu erklären.

Für Gattuso müsse ein Schiedsrichter intelligent und feinfühlig genug sein, um ein „fuck off“ nach einem Elfmeter nicht zu hoch zu hängen und mit der roten Karten nicht entscheidend ins Spiel einzugreifen. „Würde es für jedes falsche Wort einen Platzverweis geben, müsste man alle jedes Spiel runterschicken.“

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Foto: IMAGO

Marc Schwitzky

Erst entfachte Marcelinho die Liebe zum Spiel, dann lieferte Jürgen Klopp die taktische Offenbarung nach. Freund des intensiven schnellen Spiels und der Talentförderung. Bundesliga-Experte und Wortspielakrobat. Seit 2020 im 90PLUS-Team.