Serie A Vorschau | Lecce vs Juventus – Duell der Gegensätze

26. Oktober 2019 | Global News | BY Marius Merck

Vorschau | Nachdem der italienische Rekordmeister zu Beginn der Saison etwas überraschend erstmal Inter in der Tabelle hinterherjagen musste, steht man nun wieder dort, wo man nach eigenem Selbstverständnis hingehört. Für einen weiteren Verbleib muss heute die Pflichtaufgabe bei einem Aufsteiger gemeistert werden.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 15:00 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

Lecce

Jede Rückkehr ist schwer: Dies musste auch die Unione Sportiva aus Lecce erkennen. Vor allem wenn es sich um eine schnelle Rückkehr handelt. Erst im Sommer 2018 setzte sich der Klub aus der Region Apulien in den Playoffs um den Aufstieg in die Serie B durch. Nur zwölf Monate später war das Comeback in die höchste Spielklasse Italiens geglückt. Dort hatten sich die „Lupi“ schon lange nicht mehr aufgehalten: Seit dem Abstieg im Jahr 2012 saß man in der Serie B bzw. C fest.

Dementsprechend ist der Verein in finanzieller Hinsicht deutlich im Rückstand gegenüber den anderen Vereinen, ja auch den Mitaufsteigern. Mit lediglich rund 50 Millionen Mannschaftswert (laut transfermarkt.de) hat Lecce die „billigste“ Mannschaft der Serie A. Daher ist es durchaus in Ordnung, dass der Klub aktuell im Tabellenkeller, aber eben nicht auf einem Abstiegsplatz steht. Mit sieben eingefahrenen Zählern nach acht Partien liegen die „Salentini“ zurzeit auf dem 17. Rang. Kurioserweise feierte der Liga-Neuling seine beiden bisherigen Siege auf fremden Plätzen.

Im eigenen Ettore Giardiniero konnte hingegen noch kein einziger Punkt gewinnen werden. Dafür sorgte Lecce in der Vorwoche abermals für Erstaunen, als man völlig unerwartet einen Zähler im San Siro bei der AC Milan stibitzte (2:2). Ob die Gastgeber auch heute für eine Überraschung sorgen können, darf aber eher angezweifelt werden. In dieser Hinsicht wirkt auch der Ausfall von Giannelli Imbula schwer. Ferner muss Coach Fabio Liverani womöglich auch auf Stürmer Filippo Falco verzichten.

Juventus

Als sich der heutige Kontrahent nach der Saison 2011/12 für acht Jahre aus der Serie A verabschieden musste, begann die Ära der Dominanz von Juventus. Die „Bianconeri“ gewannen bis in diesem Jahr nun schon bereits den achten Meistertitel in Folge. Könnte die Rückkehr von Lecce gar ein schlechtes Omen sein? Das ist eher zu verneinen, nachdem man sich mehrere Wochen zum Start in einer ungewohnten Verfolger-Rolle wiederfand, steht die „Alte Dame“ nach dem imminent wichtigen Sieg bei Konkurrent Inter (2:1) wieder auf dem „Platz an der Sonne“.

Mit 22 Zählern nach acht Begegnungen auf der italienische Rekordmeister fast die maximal mögliche Ausbeute an Punkten geholt, dennoch liegt Inter (21) weiter dicht hinter Juventus. In der Vorwoche mühte sich das Team von Trainer Maurizio Sarri zu einem 2:1 Sieg gegen Bologna, auch in der Champions League holte man mit großem Aufwand das gleiche Ergebnis gegen Lokomotive Moskau.

In den letzten drei Partien blieb Juve sogar nie ohne Gegentreffer, was dem italienische Dauerchampion ganz und gar nicht ähnlich sieht. Dafür kann sich die Mannschaft regelmäßig um die Offensive aus Cristiano Ronaldo, Gonzalo Higuain und Paulo Dybala verlassen. Gerade der Letztgenannte, der im Vorjahr mit Leistungsschwankungen zu kämpfen hatte, spielte in den letzten Wochen mal wieder groß auf und traf unter anderem in der Königsklasse doppelt. Sarri muss heute auf deutlich mehr Spieler als sein Gegenüber verzichten: Mit Aaron Ramsey, Douglas Costa, Mattia De Sciglio und Giorgio Chiellini fallen gleich vier potentielle Starter aus.

Prognose

Selbst wenn es tatsächlich valide Gründe geben würde, welche für einen Heimsieg sprechen, könnte man sich zu einer solchen Tendenz wohl trotzdem kaum durchringen. Die drei Punkte wandern somit mit nach Turin.

Mögliche Aufstellungen

Lecce: Gabriel – Mecciarello, Lucioni, Rossettini, Calderoni – Majer, Tachtsidis, Tabanelli – Mancosu – Babacar, Farias

Juventus: Szczesny – Danilo, Rugani, de Ligt, Sandro – Pjanic, Rabiot, Matuidi – Bernardeschi – Dybala, Ronaldo

(Photo by Emilio Andreoli/Getty Images)

 

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


Ähnliche Artikel