Ligue 1 Vorschau: Tormaschinerie gegen Schießbude – Lyon empfängt Lille

29. November 2017 | Vorschau | BY Christoph Albers

Es ist ein Duell der Gegensätze am Mittwochabend (19:00). Der Zweite von oben gegen den Zweiten von unten, Tormaschinerie gegen Schießbude, 5:0-Sieg im Rücken gegen 0:3-Niederlage im Gepäck. Auf dem Papier eine sehr klare Gelegenheit, oder gibt es doch noch Hoffnung für Lille?

 

Olympique Lyon

„OL“ befindet sich derzeit in einer fantastischen Verfassung. Die Mannschaft von Trainer Bruno Genesio vereint dabei eine bärenstarke Offensive und eine felsenfeste Defensive, was als Paarung natürlich geradezu unschlagbar ist. Wettbewerbsübergreifend blieb Lyon siebenmal (!) in Folge ohne Gegentor und erzielte trotzdem in fünf dieser sieben Spiel drei oder mehr eigene Tore. Die Balance stimmt also nahezu perfekt, daher ist es auch fast schon überflüssig zu erwähnen, dass die Mannschaft wettbewerbsübergreifend seit nunmehr 12 Spielen ungeschlagen ist. Die letze und einzige Pflichtspiel-Niederlage in dieser Saison gab es in der Liga gegen PSG. Als Lohn steht Lyon in der Liga auf Platz 2 und ist in der Europa League bereits vorzeitig in die nächste Runde eingezogen. Es läuft.

Dabei sind die Lyoner auch gerade offensiv sehr schwer auszurechnen, Top-Torjäger ist Mittelfeldspieler und Kapitän Nabil Fekir mit 11 Toren, dicht gefolgt von Mariano Diaz (10) und Memphis Depay (8). Fekir schrieb allerdings zuletzt negative Schlagzeilen, nachdem er die St. Etienne-Fans im Derby nach seinem Tor provozierte, was letztlich zu einem Platzsturm führte. Das Einzige, was rund um Lyon für einen faden Beigeschmack sorgt.

(Photo by VALERY HACHE/AFP/Getty Images)

Lille OSC

Bei Gegner Lille läuft es dagegen so gar nicht rund. Nach einem kurzen Zwischenhoch mit drei Siegen aus vier Spielen, gab es nach der Länderspielpause wieder zwei 0:3-Pleiten, sodass Lille sich nun erneut auf dem vorletzten Platz wiederfindet, allen großen Ambitionen zum Trotz.

Vor der Saison hat der Meister von 2011 nochmal kräftig investiert, für 65 Millionen Euro wurden zehn acht Spieler verpflichtet, mit Thiago Maia (14 Millionen Euro), Luiz Araujo (10,5 Millionen Euro) und Nicolas Pepe (10 Millionen Euro) wurde drei Spieler für je zweistellige Millionensummen geholt, Malcuit (9 Millionen Euro) und Thiago Mendes (ebenfalls) waren nur knapp günstiger. Am Ende der Transferperiode stand ein mächtiges Transferminus von knapp 45 Millionen Euro. Ausgezahlt hat es sich bis jetzt ganz offenbar keineswegs. Die Mannschaft hat die zweitwenigsten Tore (12) und hat auch bereits 22 Gegentore hinnehmen müssen. Die zweifelsohne vorhandene individuelle Klasse scheint nicht zu helfen, eine Mannschaft ist auf dem Platz bislang noch nicht zu erkennen, die Balance stimmt nicht.

Zudem gibt es auch auf der Trainerbank Unruhe. Marcelo Bielsa, der eigentlich als „Projektleiter“ fungieren sollte, wurde vom Verein „vorerst suspendiert“. Eine sehr kryptische Erklärung zur Situation. Fakt ist, dass der Argentinier nicht mehr auf der Bank sitzt, Fernando da Cruz übernimmt interimsweise. Wie es auf dieser Position weitergeht, ist nach wie vor offen. Es passt ins Bild, das der Verein derzeit abgibt.

(Photo by PASCAL GUYOT/AFP/Getty Images)

Prognose

Im Grunde kann es keinen Zweifel am Sieg Lyons geben, alles spricht eindeutig für sie, während bei Lille das Chaos regiert. Die Gäste haben zweifelsohne einige talentierte Spieler in ihren Reihen, kriegen ihre Qualität aber mitnichten auf den Platz. Lyon wird das Spiel gewinnen.

 

Voraussichtliche Aufstellungen

Olympique Lyon: Lopes – Tete, Marcelo, Diakhaby, Marcal – Tousart, Aouar, Ndombele – Cornet, Mariano Diaz, Memphis

Lille OSC: Maignan – Malcuit, Edgar Ie, Soumaoro, Alonso – Thiago Maia, Amadou – El Ghazi, Benzia, Luiz Araujo – Nicolas Pepe

 

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Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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