Everton empfängt Manchester City: Wer setzt seinen starken Lauf fort?

28. Dezember 2020 | Vorschauen | BY Lukas Draeger

Vorschau | Zu einem absoluten Topspiel kommt es am Montagabend. Am 16. Spieltag der Premier League treffen Everton FC und Manchester City aufeinander. Während Manchester City vor allem offensive Schwächen offenbart und somit den eigenen Ansprüchen etwas hinterherläuft, haben sich die Toffees aus Liverpool in der Spitzengruppe festgebissen.

UPDATE: Das Spiel musste aufgrund einiger Coronavirus-Fälle kurzfristig abgesagt werden

  • Everton FC: Wird James Rodriguez rechtzeitig fit?
  • Manchester City: Steht Sergio Agüero erstmals seit Oktober wieder in der Startelf?
  • Wie groß wird die Rotation auf beiden Seiten aussehen?

Everton

Everton-Trainer Carlo Ancelotti (61) hat es aktuell nicht einfach. Im letzten Spiel gegen Sheffield United (1:0) fehlten ihm insgesamt fünf Stammspieler. Gegen Manchester City wird es ähnlich aussehen. Linksverteidiger Lucas Digne (27) wird noch einige Wochen ausfallen, Flügelstürmer Richarlison (23) zog sich im Pokalspiel gegen Manchester United (0:2) eine Kopfverletzung zu und wird ebenfalls noch ausfallen. Mittelfeldspieler Allan (29) verletzte sich gegen Leicester City (2:0) am Oberschenkel und wird auch noch einige Wochen fehlen. Und auch James Rodriguez (29) wird weiterhin ausfallen. Ancelotti sagte hierzu auf der Pressekonferenz: „Alle Spieler, die gegen Sheffield nicht dabei waren, werden auch gegen Manchester City ausfallen. James und Richarlison könnten zum Spiel am Neujahrstag wieder dabei sein.“

(Photo by Alex Pantling/Getty Images)

Rechtsverteidiger und Kapitän Seamus Coleman (32) saß zuletzt immerhin wieder auf der Bank und könnte gegen Manchester City sein Liga-Startelf-Comeback nach sieben Spielen geben. Eine weitere interessante Personalie wird die Torwart-Frage sein. Jordan Pickford (26) ging als klare Nummer Eins in die Saison, doch in den letzten vier Spielen wechselte Ancelotti zwischen dem englischen Nationalkeeper und dem eigentlichen Back-Up, Robin Olsen (30), ab. Bleibt Ancelotti bei dieser Rotation, würde gegen Manchester City Olsen im Tor stehen.

Everton: Stabile Defensive durch taktische Umstellung

Trotz all dieser Ausfälle sind die Toffees aktuell sehr gut in Form. Die letzten vier Ligaspiele konnte man allesamt gewinnen. Darunter waren Siege gegen Leicester City, Chelsea FC und Arsenal FC. Vor allem defensiv hat man eine Formation gefunden, die sehr stabil steht. Diese setzt sich aus vier Innenverteidigern zusammen, wobei Ben Godfrey (22) die Position des Linksverteidigers und Mason Holgate (24) die des Rechtsverteidigers übernimmt. In dieser Konstellation kassierte man in den letzten vier Ligaspielen insgesamt nur einen Gegentreffer. Nachdem zu Beginn der Saison vor allem die Offensive glänzte, ist dies ein sehr positives Zeichen. Obwohl die Toffees aktuell auf Platz zwei stehen, bremste Ancelotti auf der Pressekonferenz die Erwartungen: „Unser Ziel bleibt unverändert. Wir wollen uns für Europa qualifizieren. Es sind so viele hervorragende Mannschaften in der Premier League, wir verschwenden keinen Gedanken an die Champions League oder gar die Meisterschaft.“

Manchester City

Auf Seiten der Skyblues läuft die Saison komplett entgegengesetzt zur letzten Saison. Damals hatte man defensiv große Probleme, die man versuchte, durch eine gute Offensive zu kaschieren. In dieser Saison hingegen stellt man die beste Defensive der Liga, ist offensiv aber nur Mittelmaß. Dass es defensiv so gut läuft, liegt zum einen an Neuzugang Ruben Dias (23). Der Portugiese kam im Sommer für fast 70 Millionen Euro aus Lissabon. Viele waren skeptisch, doch Dias hat sich bereits jetzt zum Abwehrchef entwickelt. Nicht nur liefert er selbst starke Leistungen, er sorgt durch seine Führungsstärke auch dafür, dass sein Nebenmann John Stones (26) nach zwei verkorksten Jahren wieder zu alter Stärke gefunden hat. Die beiden sind so stark, dass sie Aymeric Laporte (26), den bisherigen Abwehrchef, auf die Bank verdrängt haben.

Dass es offensiv nicht wie gewohnt läuft, liegt vor allem daran, dass die beiden Stürmer Gabriel Jesus (23) und Sergio Agüero (32) häufig verletzt ausfallen. Von 2.070 Spielminuten, die Manchester City bisher in allen Wettbewerben gespielt hat, standen die beiden Stürmer insgesamt nur 1.078 Minuten auf dem Feld. Die restliche Zeit musste Trainer Pep Guardiola (49) mit Neuzugang Ferran Torres (20) oder Raheem Sterling (26) einen Flügelspieler umfunktionieren. Agüero könnte gegen Everton zurückkehren, Jesus fällt genau wie Rechtsverteidiger Kyle Walker (30) aus. Zu der Stürmermisere kommt noch, dass zwei der besten Offensivspieler der letzten Jahre, Riyad Mahrez (29) und Bernardo Silva (26) in einem echten Leistungstief stecken. Über einen möglichen Startelfeinsatz von Agüero sagte Guardiola auf der Pressekonferenz: „Wir denken darüber nach. Wir brauchen ihn. Gegen Newcastle war er in seinen 15 Minuten sehr dynamisch. Das lässt uns hoffen. Aber wir müssen auch vorsichtig sein und ihn nicht überfordern.“

Prognose

Beide Mannschaften werden etwas rotieren müssen, da das letzte Spiel erst knapp 48 Stunden her ist. Hierbei dürfte die größere Breite und die aktuell bessere Verletztensituation der Cityzens ein Vorteil sein. Dennoch erwartet uns ein Spiel auf Augenhöhe, da Manchester City die Dominanz der vergangenen Jahre etwas vermissen lässt. Die Zuschauer im Goodsion Park (Liverpool ist die einzige Stadt, in der noch Zuschauer erlaubt sind) dürften ebenfalls ihren Teil dazu beitragen, dass die Toffees den Gästen ordentlich Gegenwehr bieten werden.

Mögliche Aufstellungen:

Everton: Olsen (Pickford) – Coleman, Keane (Holgate), Mina, Godfrey – Doucoure, Davies, Gomes – Bernard, Calvert-Lewin, Iwobi

Manchester: Ederson – Cancelo, Dias, Laporte, Mendy – Fernandinho, Gündogan – Mahrez, de Bruyne, Sterling – Aguero

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(Photo by TIM KEETON/POOL/AFP via Getty Images)


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