Watford vs ManUtd – Charakter-Test beim Schlusslicht

22. Dezember 2019 | Vorschau | BY Marius Merck

Vorschau | Nach einer kleinen Siegesserie zu Beginn des Monats enttäuschte ManUtd am letzten Sonntag gegen Everton. Bei Schlusslicht Watford will man es dagegen besser machen.

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 15:00 Uhr, live auf Sky.

Watford

17 Spiele, 9 Punkte, ein Torverhältnis von -23: Der FC Watford ist bisher die mit Abstand schlechteste Mannschaft der Premier League. Dies drückt sich auch im Hinblick auf den Saisonverlauf aus – nur an zwei Spieltagen standen die „Hornets“ überhaupt nicht auf dem letzten Tabellenplatz. Dafür ist man in einer unrühmlichen Kategorie auf dem ersten Rang: Anzahl der Trainer.

Mit Javi Garcia ging Watford in diese Spielzeit, im September folgte auf ihn Quique Sanchez Flores. Doch der einst gefeierte Ex-Coach konnte an seine Leistungen von 2015/16 nicht anknüpfen und musste wegen einem Punkteschnitt von 0,83 nun schon wieder den Posten räumen. Der nächste Übungsleiter an der Vicarage Road ist Nigel Pearson, welcher vor vielen Jahren Leicester City zum Klassenerhalt führte. Ansonsten war der als „harter Hund“ bekannte Coach vornehmlich in der zweiten Liga des Landes tätig.

Genau dorthin will der Verein im nächstes Sommer nach dann fünf Jahren Zugehörigkeit zur Premier League nicht hin. Die erste Begegnung für dieses Unterfangen musste Pearson mit seinem Team gleich mal gegen Tabellenführer Liverpool bestreiten, bei der 0:2 Niederlage präsentierte sich Watford jedoch verbessert. Zum Klassenerhalt sind aber noch weitere Steigerungen notwendig, so gelang bisher noch kein (!) einziger Heimsieg in dieser Runde. Bei diesem Unterfangen muss Pearson heute ausgerechnet auch auf die Ex-United Spieler Danny Welbeck und Tom Cleverley verzichten.

ManUtd

Der Start in den Dezember verließ für die „Red Devils“ äußerst verheißungsvoll. So schlug ManUtd innerhalb von vier Tagen Tottenham und Manchester City und sammelte so sechs immens wichtige Punkte. Durch die frühzeitige Qualifikation in der Europa League für die Zwischenrunde konnte Trainer Ole Gunnar Solskjaer seiner Stammkräften seit mehreren Wochen die englischen Wochen ersparen, was sich durchaus auf dem Platz ausdrückt.

Dennoch enttäuschten die „Red Devils“ am letzten Wochenende zuhause gegen Everton (1:1). Die Performance reihte sich nahtlos in eine Reihe blutleerer Auftritte gegen (zumindest auf dem Papier) kleinere Klubs mit ein. Den Gästen, zurzeit im Tabellenkeller und mit einem neuen Trainer, genügte es, sich einfach clever in der eigenen Hälfte festzusetzen und nadelstichartige Konter zu setzen. ManUtd fand in zahlreichen Situationen des Ballbesitzes oftmals keine Lösung, Solskjaers Taktik ist durch den enormen Fokus auf die Konterstärke äußert eindimensional.

Gerade deswegen dürfte es ein Segen für die Mannschaft sein, wenn Paul Pogba nach drei Monaten Abwesenheit in den nächsten Wochen zurückkehren wird. Der Abstand zu dem vierten Platz beträgt vier Zähler, der Ausrutscher der letzten Wochen ist angesichts der vielen Patzer der Konkurrenz umso ärgerlicher. Solskjaer muss auch heute auf den besagten Franzosen verzichten. Ansonsten fehlen nach wie vor Eric Bailly und Diogo Dalot.

Prognose

Gerade solche Gegner liegen den Gästen ganz und gar nicht. Aus diesen Gründen werden sich die „Red Devils“ in dieser Partie äußerst schwer tun. Ein Punktverlust wäre angesichts der vielen dürftigen Auftritten Uniteds in der Fremde in dieser Spielzeit keine riesige Überraschung.

Mögliche Aufstellungen

Watford: Foster – Mariappa, Kabasele, Cathcart, Femenia – Hughes, Capoué – Sarr, Doucoure, Deulofeu – Deeney

ManUtd: De Gea – Wan-Bissaka, Lindelöf, Maguire, Shaw – McTominay, Fred – James, Lingard, Rashford – Martial

(Photo by HECTOR RETAMAL/AFP/Getty Images)

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Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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