Union und Paderborn im Aufsteiger-Duell – Mit unterschiedlichen Vorzeichen

16. Juni 2020 | Vorschau | BY Hendrik Wiese

Vorschau | Zum 32. Spieltag der Fußball Bundesliga begrüßt der FC Union den SC Paderborn an der Alten Försterei. Während die Gäste so gut wie abgestiegen sind, können die Köpenicker den endgültigen Klassenerhalt perfekt machen.

Anpfiff der Partie ist am Dienstag, 20:30 Uhr, Live bei Sky.

Union – Mit Erfahrung den Klassenerhalt perfekt machen

Obwohl beide Mannschaften vor der Saison den Sprung in die Bundesliga packten, ist es ein Duell der Gegensätze. Union plante kurzfristig und verstärkte sich mit vergleichsweise teuren und erfahrenen Leistungsträgern, während Paderborn nach dem Aufstieg lediglich Peanuts investierte und sich stattdessen auf den Abbau der Verbindlichkeiten konzentrierte. Aus Sicht der Berliner hat sich die Transferpolitik ausgezahlt. Mit 35 Punkten befindet man sich auf Platz 14 der Tabelle, mit sieben Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang. Mit einem Sieg wäre der Klassenerhalt auch rechnerisch perfekt.

Am letzten Samstag gewann die Mannschaft von Urs Fischer mit 1:2 beim 1.FC Köln, was sie endgültig aus dem Negativlauf seit dem Re-Start befreien konnte. Das Spiel gegen den „Effzeh“ lief optimal. Hinten ließ man wenig zu, in der Offensive war man effizient, so hält man die Klasse.

Der Wechsel von einer Fünfer- auf eine Viererkette zahlte sich aus. Die Defensive stand – wie gewohnt – sicher, in der Offensive erhielt man durch den einen Mann mehr im Mittelfeld Überzahlsituationen, die die „Eisernen“ zu nutzen wussten. Gegen Paderborn kann das zweite Bundesliga-Jahr in Folge nun perfekt gemacht werden, verzichten muss Fischer auf Julian Ryerson (Knieverletzung), Sheraldo Becker (Muskelfaserriss), Akaki Gogia (Kreuzbandriss) und Laurenz Dehl (Knieverletzung). Sebastian Polter wird weiterhin nicht berücksichtigt.

Paderborn – Weichen für die Zukunft stellen

Während es bei den konservativen Berliner für den Klassenerhalt reichen wird, geht Paderborn also zurück in die 2. Bundesliga. Gegen den direkten Konkurrenten Werder Bremen ging man am vergangenen Samstag mit 1:5 unter. Für den Verein mit Sicherheit kein Genickbruch, sollten die Weichen für die Zukunft vernünftig gestellt werden. Steffen Baumgart besitzt weiterhin Vertrag und wird die Ostwestfalen wohl auch in der 2.Liga betreuen. Die Spieler besitzen in den verbleibenden Spielen die Chance, sich für andere Vereine aufmerksam zu machen.

Bei acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer wäre ein Unentschieden gleichbedeutend mit dem Abstieg. Doch trotz des bevorstehenden Gang in die Zweitklassigkeit, konnte sich der Verein gut präsentieren. Mit geringen Mitteln und einer offensiven Spielidee sollte die Bundesliga aufgefrischt werden. Das funktionierte teilweise auch, gegen die Top-Klub aus München, Leipzig und Dortmund spielte man immer gut mit und erhielt viel Lob und Anerkennung. Im Endeffekt reichte die individuelle Qualität aber auch nicht aus, um konstant mithalten zu können. „Andere Vereine gewinnen, wenn sie 100 Prozent geben. Wir haben nur dann eine Chance auf einen Punktgewinn, wenn wir an unser Limit gehen. Ein Sieg ist für uns aber auch bei 100 Prozent nicht garantiert“, bilanzierte Steffen Baumgart.

Gegen den FC Union werden Sven Michel (Sperre), Abdelhamid Sabiri (Sperre), Sebastian Schonlau (verletzt) und Luca Kilian (verletzt) fehlen.

Paderborn
(Photo by Friedemann Vogel/Pool via Getty Images)

Prognose

Die Gastgeber gehen als Favorit in die Partie. Angesichts des bevorstehenden Klassenerhaltes und der englischen Woche könnte bei Union die so wichtige Intensität im Spiel ein wenig abhanden kommen. Die Gäste wollen nach der blamablen Niederlage gegen Bremen ein anderes Gesicht zeigen. Eine Unentschieden ist möglich.

Mögliche Aufstellungen:

Union Berlin: Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, Schlotterbeck, Reichel – Prömel – Mees (Ingvartsen), Andrich, Gentner, Bülter – Ujah (Andersson)

SC Paderborn: Zingerle – Dräger, Strohdiek, Hünemeier, Collins – Pröger, Gjasula, Vasiliadis, Holtmann – Srbeny (Michel), Mamba

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Hendrik Wiese

(Photo by Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)

Hendrik Wiese

Aufgewachsen mit dem Spielstil von Bastian Schweinsteiger bevorzugt Hendrik spielerische Dominanz und technisch ansehnlichen Fußball. Seit Dezember 2019 ist er für 90PLUS unterwegs, bevorzugt im deutschen Oberhaus.


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