Serie A Vorschau | Juventus vs Fiorentina – Noch Lust auf den Scudetto?

20. April 2019 | Vorschau | BY Marius Merck

Vorschau | Die achte Meisterschaft in Folge für Juventus Turin steht im Prinzip seit Monaten fest, doch unter der Woche musste die „Alte Dame“ eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Immerhin kann der italienische Rekordmeister den Titel ausgerechnet gegen den Erzrivalen Fiorentina perfekt machen.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 18:00 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

Juventus

Klar, italienische Meisterschaften sind für die „Bianconeri“ immer eine feine Sache, aber diese Errungenschaften sind in den letzten Jahren fast schon zur Gewohnheit geworden. Der letzte Titelträger, der nicht Juventus hieß, war Milan in der Saison 2010/2011. Viel eher lag der Fokus in dieser Spielzeit auf dem Gewinn der Champions League, wo man bereits durch zwei Final-Teilnahmen 2015 und 2017 kurz vor dem großen Wurf stand.

Der letzte Triumph in der Königsklasse resultiert noch immer aus dem Jahr 1996, als man sich im Elfmeterschießen gegen Ajax Amsterdam durchsetzte. Doch ausgerechnet der Finalgegner von damals machte Juventus am Dienstag einen Strich durch die Rechnung. Der Underdog gewann (völlig verdient) mit 2:1 im Allianz Stadium und machte die Hoffnungen auf den ganz großen Wurf erneut zunichte. Dieses Ausscheiden schmälert die finale Saisonbewertung dann doch enorm, ist man bereits auch schon aus der Coppa Italia im Januar gegen Atalanta ausgeschieden.

Daher steht am Ende einmal mehr nur die Meisterschaft, welche mit 17 Zählern Vorsprung auf Napoli bei noch sechs verbleibenden Spielen quasi perfekt ist. Möglicherweise sieht dies einzig Cristiano Ronaldo etwas anders, welcher aktuell mit 19 Treffern drei Tore hinter Spitzenreiter Fabio Quagliarella in der Torjägerliste liegt und zumindest noch einen individuellen Titel einheimsen kann. Trainer Max Allegri muss heute Mattia Perin, Giorgio Chiellini, Sami Khedira und Martin Caceres verzichten. Zudem ist die Verfügbarkeit von Paulo Dybala und Mario Mandzukic fraglich.

Fiorentina

Acht Siege, acht Pleiten und aberwitzige 16 Unentschieden – genauso die mittelmäßig, wie dies klingt, ist es auch. Die Fiorentina liegt mit 40 Punkten auf einem enttäuschenden zehnten Platz. Viel zu häufig konnte die junge und vor allem spielstarke Mannschaft die Leistungen nicht in Siege umwandeln. Zum Vergleich: Empoli hat einem Abstiegsplatz stehend bisher sieben Dreier in dieser Runde einfahren können.

Jegliche Hoffnungen auf eine Teilnahme am europäischen Wettbewerb haben sich vor allem die letzten Wochen zerstört: Nachdem das Team ohne Pleite in den ersten zwei Monaten dieses Kalenderjahres blieb, wartet man nun schon genauso lange auf einen Sieg. Der letzte Triumph in der Serie A datiert vom 17. Februar. In den letzten acht Spielen holte Florenz lediglich fünf Punkte. Dadurch wuchs der Rückstand auf die europäischen Plätze auf mittlerweile uneinholbare 13 Punkte an.

Trainer Stefano Pioli hatte genug von diesem Lauf und trat zu Beginn dieses Monats von seinem Amt zurück. Die vakante Stelle wurde mit Vincenco Montella besetzt, welcher die „Viola“ bereits von 2012 bis 2015 coachte und den Klub während diesem Zeitraum drei Mal in Folge auf den vierten Platz führte. Ob der Rückkehrer heute einen Grund zu jubeln hat, ist eher fraglich, verlor man doch gleich acht der letzten neun Spiele gegen den Erzrivalen. Dafür muss Montella heute nur auf Marko Pjaca verzichten, ansonsten hat der Trainer keine nennenswerten Ausfälle zu beklagen.

Prognose

Beide Teams befinden sich nicht gerade in guter Verfassung. Dennoch erscheinen die Gäste zurzeit nicht gefestigt genug, um den Tabellenführer in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Die Gastgeber werden daher den benötigten Punkt zum vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft einfahren. Wie groß der anschließende Jubel dann tatsächlich ausfallen wird, bleibt jedoch abzuwarten.

Mögliche Aufstellung

Juventus: Szczesny – Cancelo, Bonucci, Rugani, Spinazzola – Pjanic, Bentancur , Matuidi – Kean, Mandzukic, Ronaldo

Fiorentina: Lafont – Milenkovic, Pezzella, Hugo – Chiesa, Benassi, Gerson, Veretout, Biraghi – Muriel, Simeone

(Photo by MARCO BERTORELLO/AFP/Getty Images)

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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