Serie A Vorschau | Genoa vs Napoli – Hauptsache dranbleiben

10. November 2018 | Vorschau | BY Manuel Behlert

Der SSC Neapel ist zu Gast im Luigi Ferraris und will gegen den FC Genua einen Sieg einfahren und damit an Tabellenführer Juventus Turin dranbleiben. Doch das wird alles andere als einfach. Die Gastgeber stehen zwar „nur“ auf Platz 13 in der Liga, können aber ein unangenehmer Gegner sein. Nicht nur wegen dem Stürmer, über den alle reden. 

 

Anstoß der Partie ist am Samstag, 20:30 Uhr. Die Partie ist Live auf DAZN zu sehen.(Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat)

Genua: Das Inter-Spiel vergessen

Das Auswärtsspiel bei Inter am vergangenen Wochenende endete für den FC Genua in einer mittelschweren Katastrophe. Die defensive Kompaktheit, die Trainer Ivan Juric forderte, wurde kaum an den Tag gelegt, die Offensive lahmte. Das Ergebnis: Inter schlug Genua mit 5:0 und der Klub rutschte auf Tabellenplatz 13 ab. Toptorjäger Piatek, der gegen Napoli wieder spielen wird, saß lange auf der Bank, konnte am Ende auch keine Akzente mehr setzen. Ohnehin ist die grandiose Serie des Polen vorbei, in den letzten fünf Pflichtspielen traf er nicht, keines dieser Spiele gewann Genua. Doch der Klub besteht nicht nur aus Krzysztof Piatek, vielmehr war die ganze Mannschaft in Mailand ein Totalausfall. 

Dementsprechend wird es einige Änderungen geben. Dass man in der Lage ist favorisierte Klubs zu ärgern, zeigte man beim 1:1 gegen Juventus, als man sehr diszipliniert verteidigte und einen extrem hohen Laufaufwand betrieb. An eine solche Leistung muss angeknüpft werden, wenn gegen Neapel etwas mitgenommen werden soll. Trainer Juric könnte mit Lopez für den zuletzt überforderten Günter für mehr defensive Stabilität sorgen. Sandro muss im Mittelfeld ersetzt werden, Miguel Veloso bietet sich für diesen Posten an. Ob der erfahrene Pandev im Team bleibt, darf angezweifelt werden. Er könnte eher als eine Art Edeljoker fungieren. 

 

Neapel: Die Juve-Jagd geht weiter

11 Spieltage sind in der Serie A gespielt und Juventus grüßt erneut als Tabellenführer. Der Rückstand der Verfolger Inter und Neapel beträgt 6 Punkte. Schon 6 Punkte oder nur 6 Punkte? In den vergangenen Jahren war Juventus vor allem deswegen so stark, weil man – im Gegensatz zur Konkurrenz – nur selten gegen vermeintlich „kleine“ Gegner gepatzt hat, insbesondere nicht in wichtigen Phasen der Saison. Daraus will man beim SSC Neapel lernen, denn kurz vor der letzten Länderspielpause der Hinrunde ist eben eine solche wichtige Phase. Und: Juventus spielt gegen den AC Mailand, dürfte entsprechend gefordert werden. Aber: Bevor man über den Konkurrenten im Titelkampf nachdenkt, muss man die eigene Aufgabe erst einmal erfüllen. 

Und das wird nicht einfach, denn der SSC Neapel hat ein anstrengendes Spiel gegen Paris Saint Germain hinter sich. Das 1:1 vor heimischem Publikum bedeutet, dass man weiterhin alle Chancen in der Königsklasse besitzt. Ancelotti dürfte aufgrund der Nachwirkungen des Spiels die eine oder andere Änderung vornehmen. Elseid Hysaj, Amadou Diawara oder aber der wuchtige Stürmer Milik haben gute Chancen auf einen Einsatz. Unter dem neuen Trainer spielt der SSC Neapel nicht mehr so dominant wie unter Sarri, ist aber weiterhin eine absolute Topmannschaft, die sich in den letzten Wochen durch eine gute Organisation auszeichnete, offensiv – unabhängig von der Besetzung – eiskalt zuschlug. Ein Patzer muss vermieden werden, Ancelotti wird vor dem Spiel die entsprechenden Worte finden. Denn in Neapel lebt weiterhin der Traum von lange ersehnten „Scudetto“.

 

Prognose

Der SSC Neapel geht zwar als Favorit in das Spiel in Genua, steht aber gewissermaßen auch unter Druck. Man muss gegenüber Tabellenführer Juventus vorlegen, versuchen zumindest über Nacht auf 3 Punkte heranzukommen, denn ein Patzer direkt vor der zweiwöchigen Pause wäre ein fatales Zeichen. Zudem ist das Programm des SSC Neapel nach der Pause (Chievo, Atalanta, Frosinone, Cagliari) durchaus machbar. Der FC Genua wird aber etwas dagegen haben und will nach den enttäuschenden Ergebnissen wieder zurück in die Erfolgsspur finden. Ein knapper Auswärtssieg ist trotzdem wahrscheinlich.

 

Mögliche Aufstellungen

Genua: Radu – Romero, Biraschi, Lopez – Pereira, Bessa, Romulo (Hiljemark), Miguel Veloso, Lazovic – Kouamé (Medeiros), Piatek

SSC Neapel: Ospina – Hysaj, Raul Albiol, Koulibaly, Mario Rui – Diawara, Fabian Ruiz, Hamsik – Insigne, Callejon, Milik (Mertens)

 

(Photo by Francesco Pecoraro/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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