Premier League Vorschau | ManUtd vs Wolves – Schüler zu Besuch beim Lehrer

22. September 2018 | Vorschau | BY Marius Merck

Der Vizemeister empfängt einen Aufsteiger – auf dem Papier eigentlich nur Formsache, oder? Von wegen, die Wolves sind allein schon wegen ihrer Investitionen von über 100 Millionen Euro im Sommer kein gewöhnlicher Neuling. Das Team hat sogar bereits Meister Manchester City zwei Punkte abgeknöpft. Den englischen Rekordmeister erwartet daher eine durchaus knifflige Aufgabe im Old Trafford, wo José Mourinho auf seinen ehemaligen Spieler Nuno Espirito Santo trifft.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 16:00 Uhr, die Partie ist im Relive auf DAZN um 23:00 zu sehen. (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

 

Manchester United

Nach dem Stotterstart mit zwei Niederlagen aus den ersten drei Partien läuft es bei United wieder besser. Die nicht einfachen Auswärtsspiele bei Burnley und Watford wurden relativ souverän gewonnen, in der Tabelle liegt man nun auf dem achten Platz wieder einigermaßen in Schlagdistanz zu den Spitzenrängen. Auch in der Champions League konnte dieser Trend fortgesetzt werden, das Auftaktmatch in Bern gewannen die „Red Devils“ ohne große Probleme mit 3:0.

Nachdem er über Wochen für negative Schlagzeilen gesorgt hatte, gibt sich auch Coach José Mourinho wieder zahmer. Die neu gewonnene Defensivstärke käme laut ihm übrigens nicht durch eine bestimmte Auswahl der Spieler, sondern durch gewonnenes Selbstvertrauen aus den letzten Spielen. Für ein bevorzugtes Duo habe sich der Portugiese in der Abwehrzentrale immer noch nicht entschieden, zuviel Rotation in jenem Bereich dürfte allerdings auch nicht zwingend förderlich sein. Für eine große Stabilität sorgte zuletzt indes mehrmals die Berufung von Marouane Fellaini, was vor allem für die Leistungen von Paul Pogba hilfreich war.

Marcus Rashford und Nemanja Matic sitzen heute noch Sperren wegen roter Karten ab. Daneben hat Mourinho bereits bekannt gegeben, dass Alexis Sanchez anstelle von Anthony Martial starten wird, welcher in der Schweiz durchspielen durfte. Neuzugang Diogo Dalot, in Bern mit einem ganz starken Debüt für den Klub, wird unterdessen nicht zum Einsatz kommen, Mourinho will den jungen Portugiesen behutsam aufbauen.

(Photo by FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images)

 

Wolverhampton Wanderers

Mourinho hob bei den Wolves vor allem die „portugiesischen Einflüsse“ hervor, welche extrem gut für das Team wären. Dass der Aufsteiger oft auch als „Spielwiese“ für Super-Berater Jorge Mendes verspottet wird, dürfte den meisten Fans des Vereins völlig egal sein. Andernfalls wären im Sommer Transfers von Europameistern wie Rui Patricio oder Joao Moutinho kaum möglich gewesen sein. Auch „Herzstück“ Ruben Neves fand ein Jahr zuvor auf diese Weise den Weg nach Wolverhampton.

Ein weiterer Mendes-Klient sitzt indes auf der Trainerbank: Nuno Espirito Santo. Als aktiver Spieler gewann er einst unter Mourinho im Jahr 2004 mit dem FC Porto die Champions League. Der 44-Jährige bezeichnete seinen ehemaligen Chef als „Inspiration“ und er sei stolz über das erhaltene Lob. Mourinho hatte über seinen ehemaligen Schützling gesagt, dass dieser „als Zweitliga-Champion“ sich absolut „das Recht erarbeitet“ habe, in der Premier League zu trainieren.

Mit der recht offensiv ausgerichteten Formation haben die Wolves es in den letzten Wochen auch endlich geschafft, sich für ihre Spielweise zu belohnen. In den ersten Partien ließ man noch oft beste Gelegenheiten aus, vor allem die Pleite gegen ein eigentlich völlig unterlegenes Leicester City war vollkommen vermeidbar. In den letzten drei Spielen heimste der Aufsteiger sieben Punkte ein, bei West Ham und gegen Burnley gewann man jeweils mit 1:0. Das bisherige Highlight war jedoch das verdiente 1:1 Unentschieden zuhause gegen Meister Manchester City – dem bisher wahrscheinlich attraktivsten Spieler der noch jungen Premier League-Saison.

(Photo by David Rogers/Getty Images)

 

Prognose

Die Gastgeber empfangen heute einen Aufsteiger, welcher weder wie ein solcher personell besetzt ist, noch spielen die Wolves wie ein Liga-Neuling. Zudem haben die „Red Devils“ die Strapazen aus der Champions League in den Knochen, wie sich die Rotation auf die Leistung des Teams auswirkt, bleibt abzuwarten. Bei den schnellen Kontern der Gäste könnte United mehrmals in Bedrängnis geraten. Daher deutet einiges auf ein Remis hin.

 

Mögliche Aufstellungen

United: De Gea – Valencia, Smalling, Lindelöf, Shaw – Herrera, Fellaini, Pogba – Lingard, Lukaku, Alexis

Wolves: Patrício – Doherty, Bennett, Coady, Boly, Jonny – Jota, Neves, Moutinho, Hélder Costa – Jiménez

(Photo by Gareth Copley/Getty Images)

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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