Premier League Vorschau | Everton vs Chelsea

7. Dezember 2019 | Vorschau | BY Jasper Glänzer

Vorschau | Zum Ende der englischen Woche empfängt der kriselnde FC Everton den Überflieger von der Stamford Bridge. Die Rollen in diesem Duell sind dabei so klar verteilt wie schon lange nicht mehr.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 13:30 Uhr, live auf Sky.

Everton

Die Toffees sind auf Talfahrt. Am 15. Spieltag der Saison steht man auf Rang 18, nach drei Pleiten in Folge musste nun Trainer Marco Silva seinen Hut nehmen. Keine wirkliche Überraschung, gerade einmal vier Siege konnten in der laufenden Spielzeit  eingefahren werden. Demgegenüber stehen neun Niederlagen. Und das, obwohl die spielerischen Leistungen zuletzt endlich zeigten, dass der Kader durchaus Qualität hat. 

Doch wer einmal im Tabellenkeller steht, bei dem kommt bekanntlich häufig auch noch das Pech dazu. So auch bei der 1:2 Niederlage gegen Leicester. Die Toffees boten dem Tabellenzweiten lange Zeit Gegenwehr und hielten das 1:1 bis in die vierte Minute der Nachspielzeit, in der schließlich doch noch der Siegtreffer für die Foxes fiel. Bitter für Everton, vor allem, da als nächster Gegner Spitzenreiter Liverpool auf dem Programm stand. 

Auch im Merseyside-Derby an der Anfield Road zeigte sich der Gast mutig und offensiv, und kam infolgedessen bei der zweitbesten Defensive der Liga zu zwei Treffern. Das ist für sich genommen durchaus beachtlich, allerdings fing man sich in der furiosen ersten Hälfte des Spiels auch gleich vier Gegentreffer ein. In der zweiten Halbzeit kontrollierten die Reds das Spiel dann, ließen wenig zu und Everton bekam deutlich weniger Spielanteile und Chancen. 

Im Spiel gegen Chelsea folgt nun der nächste Gegner aus den Top-4, als Interimslösung wird der ehemalige Co-Trainer Duncan Ferguson das Team bei dieser erneut schweren Aufgabe betreuen. Um den Abwärtstrend zu beenden, muss vor allem Stabilität in der Defensive einkehren – nur drei Teams haben noch mehr Tore kassiert als Everton.

Ausfallen wird dabei möglicherweise Yerri Mina, der sich im Derby gegen liverpool unter der Woche leicht verletzte. Definitiv ausfallen werden neben den Langzeitverletzten Andre Gomes und Jean-Philippe Gbamin auch Seamus Coleman und Fabian Delph.

Chelsea

Die Blues sind zurück. Nach zuvor sechs gewonnen Ligaspielen in Folge hagelte es gegen Manchester City und auch gegen West Ham United gleich zwei Niederlagen in Folge. Während man sich beim amtierenden Premier-League-Meister durchaus gut verkaufte und aus dem Etihad auch schon mal als Verlierer nach Hause gehen kann, dürfte das Spiel gegen West Ham deutlich mehr geschmerzt haben. Lampard rotierte, auch verletzungsbedingt, in dem Heimspiel ordentlich, startete mit Olivier Giroud und Pedro und ließ N’Golo Kanté zunächst auf der Bank Platz nehmen. In der Folge kam es zum erst zweiten Spiel der Saison, in dem Chelsea ohne eigenen Treffer blieb. 

Das sollte sich unter der Woche gegen Aston Villa natürlich wieder wieder ändern. Und das tat es auch, denn Goldjunge Tammy Abraham war schließlich wieder mit von der Partie. Der 22-Jährige, der gegen West Ham verletzt ausfiel, stand wieder in der Startformation, außerdem rückten auch Willian und Kanté wieder in die erste Elf. Chelseas Erfolgstruppe war also wieder beisammen, und Abraham tat das, was er am besten kann: ein Tor erzielen. Was am Ende kein glanzvoller Sieg war, war doch ein Befreiungsschlag. Chelsea steht auf Rang vier, hat ein Polster von sechs Punkten auf die fünftplatzierten Wolves und setzt sich langsam aber sicher auf den Champions-League-Rängen fest. 

Gegen Everton soll dieses Polster nun weiter ausgebaut werden. Im Schlussspurt des Jahres wird Lampard um weitere Rotation allerdings nicht herum kommen, die Blues haben bis Ende des Monats noch sechs (!) Pflichtspiele auf dem Programm stehen. Die gute Nachricht ist dabei, dass Ross Barkley wieder gesund ist und am Wochenende zurück im Team erwartet wird. Auch Antonio Rüdiger ist Chelseas Coach zufolge auf kurz vor der Rückkehr auf den Platz, wird am Samstag allerdings noch keine Rolle spielen. 

Eine weitere gute Nachricht wurde am Freitag Nachmittag von CAS bekannt gegeben: Die Transfersperre der Blues wird vorzeitig aufgehoben, wodurch bereits in diesem Winter wieder neue Spieler verpflichtet werden dürfen.

Prognose

Everton hat angedeutet, zu was der Kader in der Lage ist, trotzdem fehlt bisher einfach die Stabilität und die Effektivität. Genau das kann Chelsea liefern, sofern die zuletzt schwächeren Ergebnisse ein Ausrutscher bleiben. Im Normalfall sollten die Blues dieses Spiel für sich entscheiden. 

Mögliche Aufstellungen

Everton: Pickford – Digne, Keane, Holgate, Sidibé – Davies, Schneiderlein, Richarlisson, Sigurdsson, Iwobi – Calvert-Lewin

Chelsea: Kepa – Azpilicueta, Zouma, Christensen, James – Kovacic, Kanté, Pulisic, Mount, Willian – Abraham

Photo by Manuel Queimadelos Alonso/Getty Images 

Jasper Glänzer

Wegen Ronaldo gekommen und für Asamoah geblieben. Gefangen zwischen Bolzplatz und VAR, dabei stets ein Herz für’s Mittelmaß. Kein Bock auf Bollwerk. Seit 2019 bei 90Plus.


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