Premier League Vorschau | Chelsea vs Sheffield United

31. August 2019 | Vorschau | BY Jasper Glänzer

Vorschau | Nach einem überraschend starken Start in die Premier League ist Sheffield United am Samstag beim FC Chelsea zu Gast. Während die Londoner ihren Fehlstart auch nach dem jüngsten Erfolgserlebnis weiter vergessen machen wollen, wittern die „Blades“ ihre Chance, einen der Großen zu ärgern.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 16 Uhr

Chelsea

Die „Blues“ konnten am vergangenen Wochenende endlich ihren ersten Sieg der Saison einfahren. Bei Aufsteiger Norwich gelang der Befreiungsschlag für Frank Lampard und sein Team, nachdem Tammy Abraham in der 68. Spielminute den 3:2 Siegtreffer erzielen konnte. Extrem wichtige Punkte für die Londoner, die zuvor in dieser Spielzeit lediglich einen Punkt aus insgesamt drei Pflichtspielen holen konnten. Doch auch, wenn man kurzfristig etwas Luft zum Atem gewonnen hat, bleibt der Druck auf den FC Chelsea hoch. Gegen Sheffield muss unbedingt der nächste Dreier her, vor allem, da in den nächsten beiden Wochen mit den „Wolves“ und Liverpool zwei deutlich härtere Brocken warten. Sollten die „Blues“ Sheffield schlagen, dann wäre zumindest der harte Fehlstart erst einmal abgewendet. Mit sieben Punkte aus vier Ligaspielen wäre zwar immer noch Luft nach oben, die Zahlen kämen aber im Hinblick darauf, dass mit Manchester United und Leicester zwei starke Gegner den Auftakt bildeten, durchaus annehmbar daher. 

Abteilung „Jugend forscht“ zeigt sich

Frank Lampard schenkte gegen Norwich den beiden Nachwuchshoffnungen Mason Mount (20) und Tammy Abraham (21) das Vertrauen und ließ dafür Olivier Giroud (32) zunächst auf der Bank Platz nehmen. Auch auf dem rechten Flügel musste Routinier Willian (31) dem 20-jährigen Christian Pulisic den Vortritt lassen. Erstmals in dieser Saison bildeten die drei Youngsters gemeinsam den Angriff der „Blues“, und das zahlte sich aus. Neben Doppeltorschütze Abraham erzielte auch Mount seinen zweiten Ligatreffer in seinem dritten Premier-League-Spiel und wurde am Donnerstag von Gareth Southgate in den Kader der englischen Nationalmannschaft berufen. Neuzugang Pulisic bereitete zudem den Siegtreffer vor. Chelseas Jungspunde scheinen hungrig zu sein, und werden auch in den kommenden Spielen zeigen wollen, dass sie bereit für die Beletage des englischen Fußballs sind. 

Personell wird Lampard weiterhin auf die Langzeitverletzten Ruben Loftus-Cheek, Callum Hudson-Odoi und Reece James verzichten müssen. Weiterhin ist auch der Einsatz von Pedro und N’Golo Kanté unwahrscheinlich, während Antonio Rüdiger möglicherweise wieder ins Team zurückkehren könnte.

Sheffield

Sheffield United war vor Saisonbeginn wohl der Abstiegskandidat Nummer eins in der Liga. Nach zwölfjähriger Abstinenz aus dem englischen Oberhaus erreichten die „Blades“ im letzten Jahr den zweiten Platz in der Championship und damit den langersehnten Aufstieg. Ein Name steht dabei ganz besonders für den Erfolg des Klubs: Chris Wilder. Der Brite übernahm den Verein im Jahr 2016 in der League 1, der dritten englischen Liga. Innerhalb von nur vier Jahren und mit kleinsten finanziellen Mitteln führte er Sheffield United in die Premier League und holte dort prompt vier Punkte aus den ersten zwei Spielen, bevor mit dem 1:2 gegen Leicester City die erste Niederlage erfolgte.

Teamleistung statt Starspieler

Vor der Saison griff Sheffield tief in die Tasche, um neue Akteure für die Premier League an Land zu ziehen. Tief in die Tasche greifen bedeutet im Falle der „Blades“, dass die vier teuersten Transfers der Vereinshistorie getätigt wurden. Kostenpunkt aller vier Spieler zusammen: rund 43 Millionen Euro. Zu Vergleich: Der FC Chelsea, der aufgrund der Transfersperre nur Mateo Kovacic fest verpflichten durfte, zahlte allein für diesen Spieler etwa 45 Millionen. Diese Zahlen zeigen bereits, dass der Verein mit sehr begrenzten Mitteln arbeiten muss. Für Rekordtransfer Oliver McBurnie zahlte man knapp 20 Millionen Euro, Peanuts für Premier-League-Verhältnisse. Trotzdem schaffte es Trainer Wilder, eine funktionierende Mannschaft zusammenzustellen, die aus drei Erstliga-Auftritten nur eine Niederlage hinnehmen mussten und erst drei Gegentore kassierten. Ob die Qualität des Kaders und dessen starker Zusammenhalt auch ausreicht, um gegen die „Blues“ einen Stich zu landen, wird sich am Samstag zeigen. Fest steht, dass der Aufsteiger nichts zu verlieren hat und auf einen FC Chelsea trifft, der aktuell nicht gerade in der Form seines Lebens ist.

Wilder wird am Samstag auf Kean Bryan verzichten müssen, der sich im Carabao-Cup-Spiel gegen Blackburn unter der Woche verletzt hat. Außerdem fraglich ist der Einsatz von John Fleck.

Prognose

Dass die „Blades“ ein unangenehmer Gegner sind, der nicht zu unterschätzen ist, haben sie in der Vergangenheit hinlänglich bewiesen. Sollte Chelsea jedoch mit der nötigen Disziplin agieren und gerade die Offensive ihre Leistung des letzten Spiels bestätigen, sollten die Punkte in London bleiben.

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Mögliche Aufstellung

Chelsea: Kepa – Alonso, Zouma, Christensen, Azpilicueta – Barkley, Jorginho, Kovacic – Mount, Abraham, Willian

Sheffield: Henderson – O’Connel, Egan, Basham – Stevens, Freeman, Norwood, Lundstram, Baldock – McBurnie, McGoldrick

Photo OZAN KOSE/AFP/Getty Images

Jasper Glänzer

Wegen Ronaldo gekommen und für Asamoah geblieben. Gefangen zwischen Bolzplatz und VAR, dabei stets ein Herz für’s Mittelmaß. Kein Bock auf Bollwerk. Seit 2019 bei 90Plus.


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