Gladbach beim Absteiger aus Paderborn gefordert

20. Juni 2020 | Vorschau | BY Hendrik Wiese

Vorschau | Zum 33. Spieltag empfängt der bereits abgestiegende SC Paderborn die Borussia aus Mönchengladbach, welche dringend Punkte für den Einzug in die Champions League benötigt.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 15:30 Uhr, Live bei Sky.

Paderborn – Der Absteiger mit Anstand

Für den SC Paderborn verlief das Abenteuer Bundesliga wie erwartet. Man startete schwierig in die Saison, hielt gut mit, doch am Ende reichte es nicht für den Klassenerhalt. Nach der 0:1-Niederlage unter der Woche an der alten Försterei stand endgültig fest, dass es wieder runter geht. In Ostwestfalen ist dies mit Sicherheit keine Überraschung und böse war man der Mannschaft auch nicht. Doch als der neue Geschäftsführer Sport Fabian Wohlgemuth andeutete, dass man die Personalie des Trainers überprüfen würde, kochten die Emotionen.

Steffen Baumgart gilt als Retter des SC Paderborn. Nach zwei Abstiegen in Folge stabilisierte er die Mannschaft und sorgte für eine Revolution. Er setzte auf einen spielerisch gepflegten Angriffsfußball, welcher in der Liga, aber auch im DFB Pokal für Erfolge sorgte. Nun also das vorerst letzte Heimspiel in der Benteler Arena, welches man dennoch siegreich gestalten möchte.

Im Fokus steht Sebastian Vasiliadis. Der Grieche war der vielleicht überzeugendste Spieler im Kader und lockte bereits vor der Saison das Interesse anderer Klubs. Darunter auch Borussia Mönchengladbach, die ihn – letzten Medienberichten zufolge – in diesem Sommer verpflichten möchten. Seine Zweikampfstärke, sein Tempo, aber auch seine Qualitäten im letzten Drittel wird der SCP vermissen, gegen seinen vielleicht künftigen Arbeitgeber kann er aber nicht auf sich aufmerksam machen. Der 22-Jährige fehlt gesperrt, zudem fällt Christian Strohdiek aus. Positive Nachrichten gibt es von Luca Kilian zu vermelden, der U-Nationalspieler ist wieder eine Option für den Kader.

(Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)

Borussia Mönchengladbach – Punkte für CL-Qualifikation werden benötigt

Für die Borussia aus Mönchengladbach ist das Spiel in Paderborn elementar wichtig. Die Elf vom Niederrhein absolvierte bisher insgesamt eine sehr gute Saison, musste in der Rückrunde aber federn lassen. Trotzdem konnte Trainer Marco Rose den „Fohlen“ ein komplett neues Gesicht geben, der Österreicher setzt auf ein interessantes Kombinationsspiel, welches zwar hier und da weiterhin fehleranfällig ist, aber bereits erstaunlich gut funktioniert.

In der Liga rangiert man auf Platz fünf. Ziel ist der 4. Platz, den aktuell Bayer Leverkusen mit einem Punkt mehr inne hat. Während die „Werkself“ in Berlin bei der Hertha zu Gast ist, gastiert die Mannschaft von Marco Rose also bei dem vermeintlich „leichteren“ Gegner Paderborn. Doch bereits im Hinspiel tat man sich gegen jenen Gegner schwer, der auch gegen München, Dortmund und Leipzig bewiesen hat, dass er gerne gegen große Gegner spielt. Zudem fehlen bei den Gladbachern mit Alassane Plea, Marcus Thuram, Denis Zakaria und Nico Elvedi vier der fünf wertvollsten Spieler. Unter der Woche lieferte die Borussia gegen den VfL Wolfsburg aber ein starkes Spiel ab und schoss den Europa League-Aspiranten mit 3:0 aus dem Stadion.

Marco Rose erwartet ein „schwieriges“ Duell. Für den gesperrten Elvedi wird der verlässliche Tony Jantschke in die Innenverteidigung rücken.

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Prognose

Die Borussia ist der Favorit. Die individuelle Stärke spricht klar für die „Fohlen“, was gegen den „Favoritenschreck“ aus Ostwestfalen aber nicht ausreichen wird. Beflügelt von der Gelegenheit im nächsten Jahr Champions League spielen zu können, wird Gladbach auch mehr investieren, wodurch ein Sieg gesichert werden dürfte.

Mögliche Aufstellungen:

SC Paderborn: Zingerle – Jans, Hünemeier, Gjasula, Collins – Pröger, Sabiri, Fridjohnsson, Antwi-Adjei – Srbeny, Mamba

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Jantschke, Ginter, Bensebaini – Kramer, Neuhaus – Hofmann, Stindl, Herrmann – Embolo

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Hendrik Wiese

Aufgewachsen mit dem Spielstil von Bastian Schweinsteiger bevorzugt Hendrik spielerische Dominanz und technisch ansehnlichen Fußball. Seit Dezember 2019 ist er für 90PLUS unterwegs, bevorzugt im deutschen Oberhaus.


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