Ligue 1 Vorschau | PSG vs AS Monaco – Titelgewinn gegen Titelverteidiger?

15. April 2018 | Global News | BY Marius Merck

Die Millionentruppe aus der französischen Hauptstadt kann am Sonntagabend um 21:00 den Gewinn der französischen Meisterschaft perfekt machen – und das ausgerechnet gegen den Vorgänger: Paris St. Germain empfängt den AS Monaco im Prinzenpark.

 

PSG

Die Pariser liegen nach 32 Spielen mit 84 Punkten auf dem ersten Platz, der heutige Gegner ist mit 14 Punkten Abstand der erste Verfolger. Mit dem Heimsieg gegen die Monegassen könnte der Klub damit die Meisterschaft perfekt machen. Das wäre für den Verein der fünfte Titel nach 2013, 2014, 2015 und 2016 in nur sechs Jahren, einzig in der letzten Runde musste man überraschenderweise Monaco den Vortritt lassen.

Wie die Saison intern bewertet wird, zeigt jedoch das Verhalten der Verantwortlichen: Trainer Unai Emery wird wohl seinen Hut nehmen müssen, höchstwahrscheinlich wird der Spanier durch Thomas Tuchel ersetzt. Dem Team gelang trotz aberwitziger Investitionen in Spieler wie Neymar und Kylian Mbappé nicht der große Wurf in der Champions League, dort war bereits im Achtelfinale gegen Titelverteidiger Real Madrid Schluss. Seitdem gilt auch das Aus von Emery als besiegelt.

Im Inland spielt man in dieser Saison sowieso außer Konkurrenz: Am vergangenen Wochenende verpasste PSG beim 1:1 in St. Etienne den zehnten Sieg hintereinander in der Ligue 1. In der Coupe de France steht der Klub im Halbfinale und trifft dort am kommenden Mittwoch im Halbfinale auf Caen. Vor zwei Wochen gewann der Tabellenführer zudem mit dem Coupe de la Liga (ähnlich dem englischen Carabao Cup) den ersten Titel der Saison. Im dortigen Finale hatte der AS Monaco beim 0:3 überhaupt gar keine Chance.

Toptorjäger Edinson Cavani (24 Tore in der Ligue 1; 35 Treffer insgesamt) traf zwar doppelt, der überragende Mann war jedoch Kylian Mbappé, welcher gegen seinen Ex-Klub alle drei Treffer vorbereitete. Die Vorzeichen für PSG heute Abend stehen somit durchaus gut.

(Photo by FRANCK FIFE/AFP/Getty Images)

 

AS Monaco

Aufgrund zahlreicher Abgänge im vergangenen Sommer konnten die meisten Experten zu Saisonbeginn schon erahnen, dass es mit der Titelverteidigung kaum etwas werden würde. Daher gebührt dem Team von Meistertrainer Jorge Jesus umso mehr Respekt: Der Titelverteidiger stand nahezu über die gesamte Runde auf dem zweiten Rang und manifestierte seine Stellung als zweitbestes Team in Frankreich.

Gerade in den letzten Wochen setzten sich die Monegassen etwas ab, als die Verfolger Lyon und Marseille kurzzeitig aufgeschlossen hatten. Momentan liegt Monaco (70) vier Punkte vor dem Dritten Lyon (66), die allerdings auch eine Begegnung mehr absolviert haben. Marseille (63) ist auf dem vierten Platz mit sieben Punkten entfernt. Im Normalfall dürfte dem Klub aus dem Fürstentum die Vizemeisterschaft nicht mehr zu nehmen sein.

Zudem kommen die Gäste in einer starken Verfassung in den Prinzenpark: Die letzte Niederlage in der Ligue 1 gab es vergangenen November in Nantes (0:1)! Seitdem ist die Mannschaft in 17 Spielen im Ligabetrieb ungeschlagen, dabei wurden zwölf Siege und fünf Remis eingefahren. Die einzigen Niederlagen setzte es in den anderen nationalen Wettbewerben: Im Pokal schied man etwas überraschend zuhause gegen Lyon aus, im Ligapokal ging das Finale recht deutlich mit 0:3 an den Gegner von heute Abend.

Die eigentlich solide Runde wird nur durch das Auftreten in Europa geschmälert: In der Königsklasse schied der französische Meister sang- und klanglos als Gruppenletzter nach der Vorrunde aus. Dass man im nächsten Jahr höchstwahrscheinlich eine neue Chance in dem Wettbewerb erhalten wird, liegt einmal mehr an Superstar Radamel Falcao (18 Tore), daneben hat Shootingstar Ronny Lopes (12 Tore, 7 Assists) einige Blicke auf sich gezogen.

(Photo by VALERY HACHE/AFP/Getty Images)

Prognose

Der Ligaprimus dürfte sich diese einmalige Gelegenheit zum vorzeitigen Gewinn des Titel gegen den größten Rivalen aus der Liga vor heimischen Publikum kaum entgehen lassen. Schon im Finale um den Coupe de France war PSG für die Monegassen zu stark. Es gibt keinen Grund zur Annahme, wieso sich dies am Sontagabend ändern sollte.

 

Mögliche Aufstellungen

Paris St. Germain: Areola – Meunier, Marquinhos, Thiago Silva, Yuri – Lo Celso, L. Diarra, Rabiot – Di Maria, Cavani, Mbappé

AS Monaco: Subasic – Sidibé, Glik, Jemerson, Jorge – Moutinho, Fabinho, Tielemans – Lemar, Falcao, Lopes

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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