Ligue 1 Vorschau | Olympique Marseille vs Olympique Lyon – Duell um die Königsklasse

18. März 2018 | Vorschau | BY Marius Merck

Dritter gegen Vierter: In der Ligue 1 kommt es am heutigen Sonntag zu einem absoluten Topspiel – Olympique Marseille empfängt Olympique Lyon um 21:00 im Stade Vélodrome.  

 

Olympique Marseille

Die Südfranzosen spielen nach der mäßigen Saison 2016/17 eine starke Runde. Aktuell liegt die Mannschaft von Trainer Rudi Garcia mit 59 Punkten auf dem dritten Platz in der Ligue 1 und dadurch gute Chancen, im nächsten Jahr in der Champions League vertreten zu sein. Der erste Verfolger ist der heutige Gast aus Lyon, welcher momentan mit fünf Punkten Rückstand auf dem vierten Platz liegt. Sogar die direkte Qualifikation für die Königsklasse ist bei sieben Punkten Rückstand auf den Zweiten AS Monaco noch möglich, vor allem da die Monegassen ein Spiel mehr bestritten haben.

Die aktuelle Form stimmt bei OM: In zehn Ligaspielen in diesem Kalenderjahr konnten sechs Siege eingefahren werden, während man hingegen nur ein Mal als Verlierer vom Platz ging – und das gegen das „Überteam“ von Paris St. Germain (0:3). Am vergangenen Wochenende gewann Marseille mit 2:1 beim FC Toulouse. Unter der Woche gelang durch einen 2:1 Sieg bei Athletic Bilbao zudem der Sprung ins Viertelfinale der Europa League, wo man nun auf RB Leipzig treffen wird.

Dabei wird es einmal mehr auf Florian Thauvin ankommen. Der einst in der Premier League verschmähte Flügelstürmer hat in der laufenden Runde bereits 16 Mal getroffen und zudem elf weitere Treffer vorbereitet. Auch Lucas Ocampos befindet sich in starker Verfassung und traf mehrmals in den letzten Wochen, so auch am Donnerstag in Bilbao. Marseille wäre womöglich sogar schon auf Platz 2, stünde ein adäquater Mittelstürmer im Kader. Valere Germain, Konstantinos Mitroglou und Clinton N´Jie kommen zusammengerechnet auf die exakt gleiche Trefferanzahl wie Thauvin.

(Photo by DAMIEN MEYER/AFP/Getty Images)

 

Olympique Lyon

Während der Gast ordentlich Selbstvertrauen aus dem europäischen Wettbewerb mitnehmen konnte, gibt es in Lyon dagegen Katerstimmung: Das Team von Trainer Bruno Génésio schied etwas überraschend durch eine 2:3 Niederlage gegen ZSKA Moskau aus der Europa League aus. Das Hinspiel in Russland konnte noch mit 1:0 gewonnen werden. Besonders bitter: Das Finale findet in dieser Saison in Lyon statt – das „Finale dahoam“ war ein erklärtes Ziel des Vereins gewesen.

Allerdings hat die Form in den letzten Wochen nicht unbedingt auf den Gewinn eines europäischen Pokals hingedeutet: Nach dem überragenden 2:1 gegen PSG am Ende des Januars folgten drei Pleiten in Folge. Insgesamt gelang in den letzten sieben Spielen in der Ligue 1 lediglich ein einziger Sieg. Der Erfolg über den Tabellenführer scheint den ein oder anderen Spieler im Kader um ein wenig an Bodenhaftung gebracht zu haben. Am vergangenen Wochenende gab es immerhin mal wieder einen (müden) 1:0 Erfolg über Caen.

Die sportliche Talfahrt hat sicherlich auch mit dem Ausfall von Herzstück und Kapitän Nabil Fekir (16 Tore, fünf Vorlagen) zu tun. Der verletzungsanfällige Spielgestalter muss schon den gesamten März wegen einer Knieprellung zuschauen. Ohne den französischen Nationalspieler ist die Angriffsreihe aus Maxwel Cornet, Mariano Diaz und Memphis Depay weniger effektiv ins Spiel von OL eingebunden. Vor allem Mariano (ebenso 16 Treffer) wäre wohl eine Art Mittelstürmer, wie ihn der heutige Gegner, aus oben erwähnten Gründen, benötigen könnte. Es wird heute gerade auf den Brasilianer ankommen; Lyon muss gewinnen, ansonsten kann man die Champions League für die kommende Saison fast schon abschreiben.

(Photo by JEFF PACHOUD/AFP/Getty Images)

 

Prognose

Die Form der letzten Wochen sowie die Ergebnisse im Europa Pokal sprechen ganz klar für das Heimteam. Dennoch besitzt Lyon vor allem in offensiver Hinsicht genügend Mittel, um das Spiel auch für sich zu entscheiden. Der Ausfall von Fekir wirkt jedoch so schwer, sodass es für die Gäste maximal eine Punkteteilung gibt.

 

Mögliche Aufstellungen

Marseille: Mandanda – Sakai, Rami, Rolando, Amavi – Gustavo, Lopez – Thauvin, Payet, Ocampos – Mitroglou

Lyon: Lopes – Tete, Marcelo, Diakhaby, Marcal – Ferri, Tousart, Alvaro – Cornet, Mariano, Memphis

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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