Leverkusen vs. Mainz: Leverkusens Europa-Endspiel

27. Juni 2020 | Vorschau | BY Victor Catalina

Vorschau | Der Schlussakkord der Bundesliga steht an! Während Leverkusen im Kampf um die Champions League unter Zugzwang steht und auf Gladbacher Schützenhilfe angewiesen ist, ist Gegner Mainz bereits sicher gerettet.

  • Peter Bosz will sich nur auf das eigene Spiel konzentrieren
  • Schon letzte Saison rette sich Leverkusen am 34. Spieltag in die Champions League
  • Achim Beierlorzer nimmt Leverkusen ernst – „kein Gaudi-Spiel“

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 15:30 Uhr, Live bei Sky.

Bayer Leverkusen: Leverkusens letzte Chance

Eigentlich war Bayer Leverkusen in der komfortabelsten Situation, die man an einem Saisonende bekommen kann. Sie konnten bis letzte Woche ihr Ziel, die Qualifikation zur Champions League, aus eigener Kraft erreichen. Doch dann erlaubte sich die Mannschaft von Peter Bosz (56) letzte Woche einen Lapsus in Form eines 0:2 in Berlin. So rückten sie im Fernduell mit Borussia Mönchengladbach vom Fahrer- auf den Beifahrersitz.

(Photo by MICHAEL SOHN/POOL/AFP via Getty Images)

Nun stehen sie unter Zugzwang. Sie selbst müssen gegen Mainz gewinnen und hoffen, dass ihnen Hertha den Gefallen tut, in Gladbach drei Punkte zu holen. Mit letzterem will sich Peter Bosz vorerst aber nicht befassen: „Wir brauchen uns nicht damit zu beschäftigen, was in Gladbach auf dem Platz passiert. Wir müssen selbst gewinnen. Und danach werden wir sehen, ob das am Ende reicht“.

Bosz legt lieber den Fokus auf den letzten Spieltag der vergangenen Saison. Die Situation war damals dieselbe wie heute. Durch ein 2:0 von Borussia Dortmund in Gladbach und eines eigenen 5:1 in Berlin gelang Leverkusen im letzten Moment doch noch der Sprung in die Königsklasse. „Da haben wir gezeigt, dass es möglich ist“, so der Niederländer.

Personell hat Bosz (fast) freie Auswahl. Auch die länger verletzten Lars Bender (31) und Karim Bellarabi (30) konnten zuletzt im Teamtraining mitwirken. Lediglich Aleksandar Dragovic (29) wird gelbgesperrt fehlen. Das bietet auch in puncto Spielsystem freie Auswahl. Leverkusen kann mit Dreier- oder Viererkette spielen, dazu könnte sich Kai Havertz (21) einen Halbtonschritt ins offensive Mittelfeld zurückfallen lassen, um der Mannschaft noch mehr Dominanz zu verleihen.

Leverkusens Ziel muss es sein, Mainz nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Denn für die Champions League sind drei eigene Punkte Pflicht.

Mainz 05: Die Kür nach der Pflicht

Und dann war es geschafft. Nach 90 äußerst intensiven Minuten stand fest, dass Mainz 05 das seit 2009 laufende Abonnement auf die Bundesliga um mindestens eine weitere Saison verlängert. Aus den letzten vier Spielen in Frankfurt (2:0), gegen Augsburg (0:1), in Dortmund (2:0), sowie dem Abstiegsgipfel gegen Werder Bremen (3:1) holte Mainz neun von zwölf möglichen Punkten. Erleichtert bildeten die Spieler einen Kreis, während Sportvorstand Rouven Schröder (44) eine flammende Ansprache hielt.

(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

„Alle haben gesagt, wir sind schon weg. Gar nix sind wir. Wir sind weiter in der Bundesliga, weil wir gut sind, weil wir Talente sind, weil wir ältere Spieler sind, weil wir ein Team sind. Scheißegal. Mainz 05, das alleine zählt. Ich bin stolz auf euch.“
– Rouven Schröder nach dem 3:1-Sieg gegen Werder Bremen

Und jetzt? Gemeinsames Sightseeing in Leverkusen mit anschließendem Fußballspiel? Mitnichten, so Achim Beierlorzer (52): „Wir nehmen dieses Spiel sehr ernst, es wird kein Gaudi-Spiel, kein Abschiedsspiel werden.“ Die Mannschaft sei froh, den „Psychoterror“ des Abstiegskampfs losgeworden zu sein, kann daher mit viel Freude und Leichtigkeit nach Leverkusen reisen. Dort gehe es vor allem darum, an den Auftritt in Dortmund anzuknüpfen und ähnlich leidenschaftlich und kompakt zu verteidigen, sowie zielstrebig umzuschalten.

Fehlen werden den Nullfünfern lediglich Jean-Paul Boëtius (26, 5. Gelbe Karte) sowie Taiwo Awoniyi (22) nach schwerer Gehirnerschütterung.

Prognose

Leverkusen hat in den vergangenen Spielen bewiesen, dass sie sowohl im positiven, als auch im negativen Sinne für Überraschungen gut sind. Ein befreit aufspielendes Mainz kann ihnen Probleme bereiten – aber dennoch keine Punkte abnehmen. So heißt die Bayer-Hoffnung Hertha.

Mögliche Aufstellungen:

Bayer Leverkusen: Hradecky – Tapsoba, S. Bender, Tah – Sinkgraven – Havertz, Aranguiz, Weiser – Bailey, Diaby, Volland

Mainz 05: F. Müller – R. Baku, St. Juste, Niakhaté, Aaron – Kunde, Latza – Onisiwo, Öztunali, Quaison – Mateta

(Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

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Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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