Köln gegen Mainz – Beierlorzers Rückkehr

17. Mai 2020 | Vorschau | BY Piet Bosse

Vorschau | Das letzte Spiel vor der Corona-Pause war das Rhein-Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln, es war das erste Geisterspiel der Bundesligageschichte. Nun folgen viele weitere, das Erste ist für den 1. FC Köln das Karnevals-Duell gegen Mainz. Für den Mainzer Trainer Achim Beierlorzer wird es ein besonderes Spiel.

Anpfiff der Partie ist am Sonntag, 15:30 Uhr, Live bei Sky.

1. FC Köln – Vor der Pause konstant gut

Der Effzeh erlebt in dieser Spielzeit höchste Höhen und tiefste Tiefen. Mit dem jetzigen Mainzer Coach Achim Beierlorzer startete Köln in die Saison, kam aber nicht richtig voran und verlor auch das Hinspiel in Mainz mit 1:3. In 13 Spielen unter Beierlorzer gab es drei Siege, ein Remis und neun Niederlagen. Anfang November stand der Aufsteiger auf Tabellenplatz 17 und trennte sich von Beierlorzer, der nur neun Tage später den FSV Mainz 05 übernahm. Markus Gisdol übernahm und für den 1. FC Köln ging es bergauf. In den ersten drei Partien holte Gisdol nur einen Punkt, doch dann gelangen vier Siege in Serie.

Vier Siege holte Gisdol auch aus den nächsten sieben Spielen. Sein Schnitt liegt bei 1,79 Punkten pro Spiel, Beierlorzers war 0,77. Der frühere Hoffenheim und HSV-Trainer setzte mit Katterbach und Jacobs auf junge Spieler und lies schnellen Fußball spielen. Der Effzeh profitierte von Kontern und war erfolgreich im Abschluss. Rechnet man alle Spiele seit Gisdols Amtsantritt zusammen, steht Köln in der Liga auf Platz sechs.

(Photo by Thomas F. Starke/Bongarts/Getty Images)

Die Viruspause kam für Köln trotz der 1:2-Derbyniederlage in Gladbach zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Die spannende Frage ist, ob das Team an die starke Form bis März auch im Mai anknüpfen kann. Gegen Mainz fehlt Ismail Jakobs, Dominik Drexler könnte für ihn ins Team kommen. Dann wechselt Kainz möglicherweise die Seite auf der offensiven Außenbahn und ersetzt Jakobs links, während Drexler rechts spielt. Die Gastgeber spielen wohl im zuletzt praktizierten 4-2-3-1, das auch zum 4-3-3 werden kann.

Mainz – Vor der Pause konstant unkonstant

Nur neun Tage nach seinem Aus in Köln kam Achim Beierlorzer zum FSV. In 14 Spielen holte er seitdem 1,21 Punkte pro Spiel. Mainz tut sich schon die gesamte Spielzeit über schwer und spielt unkonstant. Der Saisonstart misslang mit vier Pflichtspielniederlagen. Unter Martin Schmidt gewann Mainz nur gegen Hertha, Paderborn und Köln. Alle anderen Spiele verlor Mainz und kassierte immer mindestens ein Tor. In München und in Leipzig ging man mit 1:6 und 0:8 unter. Eine Woche nach dem Leipzig-Debakel musste Schmidt gehen.

Achim Beierlorzer startete mit einem starken 5:1-Sieg in Hoffenheim, Mainz spielte schnellen Angriffsfußball. Auch in Bremen konnte man beim 5:0 Auswärtssieg überzeugen. Doch der FSV hatte weiterhin Abwehrprobleme, verlor 0:4 gegen Dortmund und in Wolfsburg. Nach der Niederlage gegen die Niedersachsen fing sich das Team ein wenig. Gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf holte Mainz bei den Heimspielen gegen Paderborn und Düsseldorf vier Punkte. Der Punkt gegen die Fortuna war aber schmeichelhaft, Mainz schoss dreimal aufs Tor, Düsseldorf zehnmal so häufig.Stabil wirken die Mainzer noch nicht, auf Rang 15 haben sie nur drei Punkte Abstand zum Relegationsplatz. Die Pause kann den defensiv anfälligen Profis aber auch mental geholfen haben.

Gegen Köln fehlt Stürmer Jean-Philippe Mateta gelbrot-gesperrt, für ihn rückt wahrscheinlich Adam Szalai in die Startelf. Außer Robin Zentner sind alle Mainzer fit. Taktisch hatte der FSV zuletzt ein 3-4-3 probiert, besonders Außenstürmer Robin Quaison ist durch sein Tempo und Zug zum Tor positiv aufgefallen. In 25 Pflichtspielen traf er zwölfmal, beim Sieg gegen Paderborn legte er einen Treffer auf und erzielte einen selbst.

Prognose

Der 1. FC Köln ist der Favorit und hat mit dem Geisterderby in Mönchengladbach schon Erfahrung mit leeren Rängen. Der Effzeh war vor der Pause in guter Form, Mainz kam die Unterbrechung aber gelegen. Auch kennt Achim Beierlorzer den Gegner gut. Trotz fehlenden Heimvorteils ist ein Kölner Sieg wahrscheinlich, aber Mainz hat diese Saison schon mehrfach bewiesen, dass die Leistungen des Teams unberechenbar sind.

Mögliche Aufstellungen:

Köln : Horn – Ehizibue, Bornauw, Leistner, Schmitz – Hector, Skhiri – Drexler, Uth, Kainz – Cordoba

Mainz: Müller – St. Juste, Bruma, Niakhaté – Baku, Aaron, Barreio, Latza – Öztunali, Szalai, Quaison

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Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

Piet Bosse

Fasziniert von diesem einen langen Pass in die Spitze. Hat eine Schwäche für deutschen und französischen Fußball. Seit 2019 bei 90PLUS.


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