Ingolstadt vs Nürnberg: Bereit für alles – auch Elfmeter

11. Juli 2020 | Vorschau | BY Victor Catalina

Vorschau | Ein Spiel steht in den beiden obersten Ligen des deutschen Fußballs noch an: Ingolstadt empfängt den 1. FC Nürnberg zum Rückspiel der Relegation. Die Gäste fuhren im Hinspiel einen 2:0-Sieg ein.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 18:15 Uhr, Live im ZDF und auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

  • Tomas Oral kritisiert: „Haben unsere Stärke 0,0 in dieses Spiel gebracht“
  • Michael Wiesinger: Mannschaft weiß das Ergebnis richtig einzuordnen
  • Elfmeterschießen für beide Trainer eine Option

FC Ingolstadt 04: Oral spricht Klartext – und will „mit aller Gewalt“ kämpfen

Mit viel Optimismus waren die Schanzer ins Hinspiel gegangen. Dort allerdings wurden sie von einem wiedererstarkten FCN auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. „Wir haben unsere Stärke 0,0 in dieses Spiel gebracht und haben es dem Gegner dann auch etwas zu leicht gemacht“, so Trainer Tomas Oral (47). Bereits nach 45 Minuten lag der Zweitligist dank eines Doppelpacks von Fabian Nürnberger (20) mit 2:0 in Führung. Angesichts des Ergebnisses sprach auch Oral von einem „Riesenvorteil“ für die Franken.

(Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Aufgeben will er allerdings nicht. Natürlich sei es „brutal schwer“ zurückzukommen, aber „trotz allem hat uns der FCN nicht abgeschossen“. Hoffnung schöpft Oral auch durch die – verglichen mit dem Hinspiel – längere Regenerationszeit: „Mit einem Tag mehr Pause, sind wir hoffentlich frischer als am Dienstag. Und dann werden wir uns mit aller Gewalt in dieses Spiel kämpfen.“

Für die Ingolstädter gilt es am Samstag die perfekte Balance aus defensiver Stabilität und Torgefahr zu entwickeln. Der Fokus liegt bei Oral eher auf ersterem: „Wir gehen ins Spiel, um auf gar keinen Fall ein Gegentor zu kassieren. Aber wir müssen auch nicht unbedingt 3:0 gewinnen“. Zur Not würde er es auch auf die ultimative Klimax ankommen lassen – das Elfmeterschießen. Man habe „hervorragende Schützen“ in den eigenen Reihen.

Einer davon ist Kapitän Stefan Kutschke (31). Noch im Hinspiel ausgefallen, kann er am Samstagabend mitwirken. Fehlen wird dafür Maximilian Beister (29). Ansonsten seien „alle Mann mit an Bord“. Taktisch könnte es auf ein 4-4-2 mit Kutschke und Fatih Kaya (20) als Doppelspitze hinauslaufen.

1. FC Nürnberg: Wiesinger erkennt „keine Anzeichen, dass wir schon durch sind“

Nach dem Trainingslager attestierte Michael Wiesinger (47) seiner Mannschaft noch, nun „eine breitere Brust“ und die Köpfe wieder nach oben genommen zu haben. Die Mannschaft selbst löste dieses Versprechen in sie ein und legte einen souveränen Auftritt auf den Rasen hin. Besonders nach den schwierigen letzten Wochen mit nur einem Sieg seit dem Restart, dem 6:0 in Wiesbaden, sei diese Leistung „nicht selbstverständlich“ gewesen.

 (Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Das Ergebnis dessen weiß man am Valznerweiher dennoch einzuordnen: „Ich habe keinerlei Anzeichen erkannt, dass irgendjemand glauben könnte, das wir schon durch sind“, so Wiesinger. In Ingolstadt erwartet er einen „absoluten Fight. Sie haben nichts mehr zu verlieren, dementsprechend intensiv wird es gerade in der Anfangsphase sein“. Er sei überzeugt davon, dass die Ingolstädter seiner Mannschaft keine Zeit geben würden, um ins Spiel zu finden.

Trotz der komfortablen Ausgangslage stellt Wiesinger sein Team auf alle Möglichkeiten ein: „Man muss alles auf dem Schirm haben, dementsprechend können Elfmeter durchaus zum Trainingsinhalt gehören“.

Personell deutete er an, dass es keine allzu großen Veränderungen geben werde, Wiesinger wolle damit „ein wenig unberechenbar bleiben“. Konstantinos Mavropanos (22) könne auch im Rückspiel auflaufen, genau wie die in Nürnberg bereits stark aufspielenden Patrick Erras (25) und Mikael Ishak (27). Vorstellbar wäre entweder ein 4-2-3-1 oder ein 4-4-2, je nachdem, ob Wiesinger mit Doppelspitze auflaufen lässt.

Prognose

Ingolstadt läuft einem Rückstand hinterher. Nach solchen haben sie in der abgelaufenen Drittligasaison nur vier Siege, beziehungsweise 15 Punkte geholt. Dazu treffen sie auf einen Gegner, der die eigene Stärke wiederentdeckt hat. Logische Konsequenz: Klassenerhalt FCN.

Mögliche Aufstellungen:

FC Ingolstadt 04: Knaller – Gaus, Schröck, Antonitsch, Paulsen – Elva, Krauße, Thalhammer, Ananou – Kaya, Kutschke

1. FC Nürnberg: Mathenia – Valentini, Sörensen, Mavropanos, Handwerker – R. Hack, H. Behrens, Erras, Nürnberger – Zrel’ák, Ishak

 (Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

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Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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