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Die große EL-Vorschau (4/12): Gr. D – Anderlecht, Zagreb, Fenerbahce, Trnava

11. September 2018 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Zahlreiche Mannschaften haben versucht sich für die Europa League zu qualifizieren, eine langwierige Auswahlphase hat nun ein Ende gefunden und 48 Teams stehen nun in der Gruppenphase. Für manche Klubs ist dies ein großer Erfolg, manche sehen die Europa League, beispielsweise nach einer gescheiterten Qualifikation für die Champions League nur als Trostpflaster an. Eines vereint diese Teams aber: Sie wollen sich auf europäischer Bühne von ihrer besten Seite präsentieren und versuchen die bestmöglichen Resultate einzufahren. Wir liefern die Vorschau über alle 12 Gruppen der UEFA Europa League! 

 

In der Gruppe D stehen sich der RSC Anderlecht, Dinamo Zagreb, Fenerbahce SK und Spartak Trnava gegenüber, wir stellen die Teams vor! 

Gruppe A (Bayer04, Zürich, Larnaca, Ludogorets)

Gruppe B (Celtic, RB Leipzig, Rosenborg, RB Salzburg)

Gruppe C (Zenit, Slavia, Girondins, Kopenhagen) 

 

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RSC Anderlecht (BEL)

Eine Saison ohne Titelgewinn ist für das Selbstverständnis des RSC Anderlecht eine verlorene Saison. In der abgelaufenen Spielzeit konnte trotz eines Trainerwechsels zum erfahrenen Hein Vanhaezebrouck keine Trophäe in die Höhe gestreckt werden, entsprechend viel hat sich in diesem Sommer getan. Der Kader wurde einmal auf links gedreht, viele Neuzugänge verpflichtet. Vanhaezebrouck sucht noch nach einer Stammelf, es gibt aber schon jetzt einige Konstanten und zahlreiche Lichtblicke, in der Liga befindet man sich in Schlagdistanz, international hat man viel vor. 

Die Transfers des Sommers

Zugänge: U. Doumbia (Leihende), S. Bornauw, M. Dauda (eigene Reserve), A. Milic (Oostende), L. Dimata (Leihe, Wolfsburg), I. Moutha-Sebtaoui (Man. United U23), K. Musona (Oostende), J. Lawrence (Trencin), L. Adzic (Roter Stern), Z. Bakkali (Valencia), K. Abazaj (Skenderbeu), T. Didillon (Metz), E. Makarenko (Kortrijk), E. Cobbaut (Mechelen), I. Santini (Caen), O. Vranjes (AEK), K. Saief (KAA Gent), B. Sanneh (Midtjylland)

Abgänge: H. Onyekuru, L. Markovic, M. Sels, M.Bruno, K. Saief (Leihende), Kara (Leihe, Nantes), A. Chipciu (Leihe, Sparta Prag), Josue Sa (Leihe, Kasimpasa), S. Ganvoula (Leihe, Bochum), O. Deschacht (Lokeren), J. Vancamp (Beerschot), W. Faes (Oostende), S. Badji (Bursaspor), I. Kiese Thelin (Leihe, Leverkusen), L. Dendoncker (Wolves), I. Doumbia (Grozny), A. Leya Iseka (Toulouse), Trezeguet (Kasimpasa), L. Teodorczyk (Udinese Calcio), U. Spajic (Krasnodar)

 

Vanhaezebrouck hat die Qual der Wahl

Zahlreiche Spieler  wurden verpflichtet, einige Leistungsträger verließen den RSC Anderlecht. Das Ergebnis ist eine junge Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 23,8 Jahren und ein enorm großer Kader mit 33 Spielern. Auf nahezu allen Position herrscht zum jetzigen Zeitpunkt ein Überangebot, beim RSC Anderlecht wird man nun versuchen müssen in den kommenden Transferperioden sukzessive auszusortieren damit ein schlagkräftiger Kader übrig bleibt, das Konfliktpotenzial innerhalb des Teams aber reduziert wird.

(Photo by ANDY BUCHANAN/AFP/Getty Images)

Klar ist auf jeden Fall, dass die Schwachstellen der letzten Saison behoben wurden. Mit Didillon wurde ein zuverlässiger Stammtorhüter verpflichtet, die Anpassungen in der Abwehr waren sinnvoll, vor allem von Sanneh, der aus Dänemark kam, verspricht man sich viel. Der 22-jährige Bakkali ging bewusst einen Schritt zurück, hofft nun in Anderlecht auf Spielpraxis und das nötige Vertrauen. Das ist unbedingt nötig, damit das einstige Toptalent endlich wieder konstant zeigen kann, zu was es fähig ist. Das Mittelfeldzentrum war ohnehin nicht das Problem, dennoch stellt Makarenko eine gute Ergänzung dar. Und in der Offensive zeigten sich vor allem Wolfsburg-Leihgabe Dimata (5 Tore in 6 Spielen) und Neuzugang Santini (7 Tore in 6 Spielen) treffsicher.

Altes Erfolgssystem mit hungrigem Sturmduo

Für Trainer Vanhaezebrouck war dieser Sommer eminent wichtig um in einer längeren Vorbereitung sein Wunschsystem einzustudieren. Bereits mit KAA Gent spielte Vanhaezebrouck in der Champions League, dort setzte er auf eine Dreierkette, spielte überwiegend in einer 3-4-2-1- oder 3-5-2-Formation mit flexiblen Offensivakteuren, einer guten Mischung aus Wucht und Tempo. Gleiches hat er nun auch in Anderlecht vor, sobald die Automatismen mit der neu zusammengewürfelten Mannschaft generiert sind, wird man sehen, ob dies das Erfolgsrezept sein kann.

Der Kader bietet dem 54-jährigen Trainer alle Möglichkeiten. Andy Najar ist ein gutes Beispiel, denn der Honduraner kann auf der rechten Seite der Dreierkette oder rechts vor der Abwehr agieren, hat offensive und defensive Stärken, ist taktisch sehr gut geschult. Solche Spielertypen liebt Vanhaezebrouck und trotz des Verlustes von Leander Dendoncker stimmt die Mischung aus entwicklungsfähigen Talenten, individueller Klasse und Spielern, die eine Führungsrolle übernehmen können. Ganz wichtig ist natürlich das Sturmduo Santini/Dimata, das in der Liga in den ersten 6 Spielen 12 der 15 Tore für Anderlecht erzielte. Sollte einer dieser Spieler ausfallen wird man eher mit einer Spitze auflaufen, einen qualitativ vergleichbaren Ersatz gibt es trotz des großen Kaders nicht – vielleicht der größte Kritikpunkt an diesem Transfersommer.

Die 90PLUS-Prognose

Der RSC Anderlecht befindet sich in einem Umbruch. Eine Wunschformation ist gefunden, der Kader wurde auf vielen Positionen verändert. Die Gruppe ist machbar, aber keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen. Bleibt die Offensive von Verletzungen verschont, dann kann Anderlecht um den Gruppensieg mitspielen. 

 

Dinamo Zagreb (CRO)

Der Klub ist der amtierende Meister in der kroatischen Liga und ist der absolute Topklub im südosteuropäischen Land. Das Ziel in diesem Sommer war es sich für die Champions League zu qualifizieren, doch die Young Boys machten den Kroaten in den Playoff-Partien einen Strich durch die Rechnung. Trainer Nenad Bjelica, der erst seit diesem Jahr im Amt ist, will nun mit seiner Mannschaft versuchen die K.O.-Runde der Europa League zu erreichen, doch das wird nicht besonders einfach. Der Aderlass im Sommer war groß, trotz zahlreicher Neuverpflichtungen wurde ein Transferplus von knapp 30 Millionen Euro investiert. Die kroatische Liga ist für ausländische Stars weitgehend uninteressant, sodass auch in dieser Spielzeit wieder einmal der Fokus auf der Ausbildung einheimischer Talente ruht. 

Die Transfers des Sommers

Zugänge: B. Knezevic, I. Sunjic, M. Situm, M. Musa (Leihende), B. Petkovic (Leihe, Bologna), K. Theophile-Catherine (St. Etienne), S. Moharrami (Persepolis), M. Leovac (PAOK), L. Menalo (Siroki Brijeg), D. Kadzior (Zabrze), M. Orsic (Ulsan), E. Dilaver (Lech Posen). L. Majer (Lokomotiva)

Abgänge: M. Mikulic (Leihe, Sesvete), D. Radonjic (Lokomotiva), V. Soldo (Leihe, Rudes), A. Semper (Leihe, Chievo), B.Petrovic (Leihe, Rudes), Jan Lecjaks (Leihe, Lokomotiva), Z. Pamic (OFK Titograd), A. Hodzic (MOL Vidi FC), I. Fiolic (KRC Genk), E. Soudani (Nottingham), B. Sosa (VfB Stuttgart), A. Coric (AS Rom), F. Benkovic (Leicester City)

 

Wer ersetzt die Schlüsselspieler Coric und Benkovic?

Neben dem Wechsel von Borna Sosa tun vor allem die Abgänge von Spielmacher Ante Coric, der für die kreativen Elemente sorgte, und Abwehrspieler Benkovic weh. Für beide Spieler nahm Dinamo insgesamt über 20 Millionen Euro ein, doch auch wenn Geld vorhanden ist, sind Neuverpflichtungen auf einem ähnlichen Niveau kaum machbar. Dementsprechend müssen nun neue Spieler in die Rollen hineinwachsen, die die Abgänge zuvor inne hatten.

Auf der Linksverteidigerposition streiten sich Leovac und Musa um die Sosa-Nachfolge, gerade offensiv fallen beide aber noch deutlich ab. Der 30-jährige Österreicher hat zu Saisonbeginn die Nase aber deutlich vorn, zeigte ordentliche Leistungen. In der Innenverteidigung gelang Dinamo mit der Verpflichtung von Theophile-Catherine ein echter Coup, der langjährige Stammspieler in der Ligue 1 ist flexibel einsetzbar und überdies ablösefrei.

Im offensiven Mittelfeld sollen Amer Gojak (21) und der vom Lokalrivalen Lokomotiva verpflichtete Lovro Majer (20) das durch den Coric-Abgang entstandene Kreativitätsvakuum schließen. Bisher hat Gojak die Nase vorn, spielt häufiger, aber auch der junge Spanier Dani Olmo, der eigentlich auf der Außenbahn zuhause ist, kam bereits in der Mitte zum Einsatz. Ansonsten ist der Kader recht ausgewogen besetzt, mit Mario Gavranovic steht ein bundesligabekannter Spieler im Angriffszentrum im Aufgebot, der bisher der Toptorschütze von Dinamo in dieser Saison ist.

Die 90PLUS-Prognose

Der Verlust an individueller Klasse ist schwer zu ersetzen, auch deswegen scheiterte man an der Qualifikation zur Champions League. Gegen Trnava müssen 6 Punkte eingefahren werden, mit den anderen Gruppengegnern kann sich Dinamo auf Augenhöhe messen. Die K.O.-Runde ist drin!

 

Fenerbahce SK (TUR)

Der türkische Vizemeister startete mit einem ganz großen Ziel in die Qualifikation für die Champions League, die Königsklasse sollte erreicht werden. Doch gegen ein starkes Benfica war am Ende in der 3. Qualifikationsrunde Schluss, die Europa League ist das Trostpflaster für die Türken, die seit diesem Sommer einen neuen Trainer haben. Phillip Cocu, zuvor für die PSV Eindhoven tätig, soll Fenerbahce dauerhaft zu einem ambitionierten Titelkandidaten in der Süperlig formen, hat aber zu Beginn seiner Amtszeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen, dabei ist nicht nur das Aus in der Qualifikation gemeint. 3 Punkte aus den ersten vier Ligaspielen sind eindeutig zu wenig, die Mannschaft steht im unteren Mittelfeld der Tabelle und benötigt positive Resultate. Bisher ist die Abwehr noch zu wacklig, die Offensive noch nicht in Fahrt gekommen. 

(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

Die Transfers des Sommers

Zugänge: B. Simsek (Leihende), Y. Benzia (Leihe, Lille), T. Cigerci (Galatasaray), D. Reyes (Porto), F. Kadioglu (Nijmegen), B. Alici (Altinordu), I. Slimani (Leihe, Leicester), A. Ayew (Leihe, Swansea), B. Özer (Altinordu), H. Tekin (Bursaspor), M. Frey (Zürich), Jailson (Gremio)

Abgänge: L. Neto, V. Janssen (Leihende), S. Ucan (Leihe, Empoli), B. Simsek (Osmanlispor), A. Köse (Leihe, Kirklarelispor), S. Karakoc (Leihe, Tarsus), Fernandao (Al Wahda), Giuliano (Al Nasr Riad), Josef (Al Ahli)

 

Kader günstig verstärkt

Eine der ersten Aufgaben für den neuen Trainer Phillip Cocu war es den Kader angemessen zu verstärken – und das gelang auch. Mit Benzia, Ayew und Slimani wurden drei Spiele ausgeliehen, die einen positiven Effekt auf die Mannschaft haben dürften. Benzia ist ein kreativer Offensivspieler, der in Lille zuletzt nicht restlos überzeugen konnte. Ayew stieg mit Swansea ab, hatte seine beste Zeit sicher in Marseille, kann aber immer noch den Unterschied machen. Und Islam Slimani, der vor allem in Porto als eiskalter Vollstrecker bekannt wurde, hat immer noch den eingebauten Torriecher, benötigt nun das Vertrauen und viele Spiele am Stück um seinen Rhythmus wiederzufinden.

Photo by OZAN KOSE / AFP)

Der junge Jailson soll das Mittelfeld stabilisieren, Michael Frey eine Alternative im Offensivbereich darstellen. Kadioglu ist eine Investition in die Zukunft, der neue Torhüter Tekin könnte Volkan Demirel ablösen. Ansonsten wurde die Breite im Kader verstärkt, mittlerweile stehen 31 Spieler im Aufgebot von Fenerbahce. Das führte bei der Nominierung zur Europa League zum ein oder anderen Härtefall, so fehlen beispielsweise Soldado, Dirar, Ekici oder der zurzeit noch verletzte Neuzugang Cigerci auf der Liste.

Den Cocu-Stil schnell umsetzen

Bei der Installation von Phillip Cocu als neuen Trainer und Nachfolger von Aykut Kocaman erhofft man sich bei Fenerbahce einen moderneren, offensiver geprägten Stil. Cocu musste viele Dinge verändern und anpassen, will schneller, technisch versierter und zielstrebiger nach vorne spielen lassen. Viel zu sehen war davon noch nicht, allerdings muss man dem Niederländer etwas Zeit geben. Die stilistischen Veränderungen sollten aber dennoch in den kommenden Wochen sichtbar werden, Cocu spielte auch mit der PSV einen phasenweise sehr attraktiven Fußball, gilt als Jugendförderer und kann zudem mit der auch bei Fenerbahce in der Liga häufig vorherrschenden Favoritenrolle umgehen.

Die Innenverteidigung um Reyes, Skrtel und Neustädter ist potenziell auf einem guten Niveau, die Abstimmung machte zu Saisonbeginn aber noch Probleme. Mit Isla, Köybasi und Özbayrakli stehen erfahrene Außenverteidiger im Aufgebot, während das Mittelfeldzentrum verhältnismäßig jung aufgestellt ist. Hier fehlt es insgesamt wohl auch ein wenig an der spielerischen Klasse aus der Tiefe heraus. Die Offensive ist mit prominenten Namen gespickt, zusätzlich zu den bereits angesprochenen Neuzugängen stehen noch Spieler wie Mathieu Valbuena oder Alper Potuk zur Verfügung. Nun liegt es an Phillip Cocu dieser Mannschaft so schnell wie möglich einen unverwechselbaren Stil zu verliehen.

 

Die 90PLUS-Prognose

Die Europa League kann tückisch sein, denn an allen Ecken und Enden lauern Stolpersteine. Fenerbahce verfügt über die nötige Qualität um sich für die K.O.-Runde zu qualifizieren, stabilisiert man sich aber erst zu spät oder passt die Tagesform in mehreren Spielen nicht, kann am Ende auch schnell Platz 3 als Endresultat herausspringen. Das soll natürlich verhindert werden, Konzentration und harte Arbeit sind gefragt. 

 

Spartak Trnava (SVK)

In der Playoff-Runde konnte Spartak Trnava den NK Olympija ausschalten und sich für die Europa League qualifizieren. Die Slowaken galten früher in der Tschechloslowakei als einer der besten Fußballklubs (113 Europapokalspiele wurden absolviert), spielte in den letzten Jahren aber keine große Rolle im europäischen Fußball. Im Sommer 2018 konnte man unter Trainer Nestor El Maestro den ersten nationalen Meistertitel seit 1973 feiern, anschließend verließ der Erfolgscoach den Klub in Richtung ZSKA Sofia. Radoslav Latal, von 1994-2001 beim FC schalke 04 als Spieler aktiv, übernahm im Sommer und will Trnava nun in Europa bekannt machen. 

Die Transfers im Sommer

Zugänge: D. Hornik (Leihende), F. Dangubic (Rijeka), J. Kulhanek (Sparta Prag), J. Rada (Boleslav), M. Bakos (Pilsen), S. Jarovic (Domzale), P. Malecki (Leihe, Wisla Krakau), L. Luptak (Senica), D. Skhirtladze (Silkeborg), E. Grendel (Zabrze), F. Miesenböck (Wiener Neustadt), A. Ghorbani (Esteghlal)

Abgänge: E. Civic, M. Vatruba (Leihe), M. Echo (Randers), I. Cherednychenko (Nitra), J. Vlasko (Puskas AFC), L. Mihalik (Leihe, Kosice), F. Tomovic (Skalica), Y. Pehlivan (Genclerbirligi), R. Ofosu (Unbekannt), E. Jirka (Roter Stern, ab Januar)

Mannschaft der Namenlosen?

Der große Star, sofern man diesen bei Spartak Trnava überhaupt ausmachen kann, ist sicher Radoslav Ratal auf der Trainerbank. Der 48-jährige hat bereits einige Vereine an der Seitenlinie betreut, stand zuletzt bei Dinamo Brest in Weißrussland unter Vertrag. Ansonsten ist der Star die Mannschaft. Der Kader ist groß, sehr groß sogar – 34 Spieler stehen beim slowakischen Meister unter Vertrag, eine besonders große Anhäufung an Spielern ist auf der Mittelstürmerposition zu sehen, dabei spielt Trnava häufig nur mit einem zentralen Stürmer.

(Photo by Valery HACHE / AFP)

Latal, früher vor allem auf der rechten Seite zuhause, legt bei Spartak einen großen Wert auf die Defensive. Und das merkte man auch in den ersten Spielen in der Liga, in 7 Spielen kassierte Trnava nur 3 Gegentore. Soweit, so gut. Das Problem: Die Slowaken konnten selbst aber nur 4 eigene Treffer erzielen! Im kreativen Bereich herrscht also Nachholbedarf und das zeigt sich auch in der Tabelle.

In der nur aus 12 Mannschaften bestehenden Liga steht Trnava nun auf Platz 7, der Saisonstart verlief also alles andere als zufriedenstellend, der Rückstand auf Spitzenreiter Slovan Bratislava beträgt schon jetzt 9 Punkte. Die Vorzeichen vor der Europa League stehen also alles andere als gut, immerhin dürfte das Konfliktpotenzial innerhalb der Mannschaft durch den zusätzlichen Wettbewerb geringer werden.

 

Die 90PLUS-Prognose

Auf dem Papier ist Spartak Trnava der Außenseiter der Gruppe D – und auch die bisherigen Eindrücke aus der Saison sind nicht gerade vielversprechend. Ob es bis zum Start der Gruppenphase zu einer entsprechenden Kehrtwende kommt und die Mannschaft ihre Form der vergangenen Saison wiederfindet, darf durchaus bezweifelt werden. Im Normalfall ist nach der Gruppenphase Endstation. 

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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