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Die große CL-Vorschau (3/8) – Gruppe C: PSG, Neapel, Roter Stern, Liverpool

12. September 2018 | Spotlight | BY 90PLUS Redaktion

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Am Dienstag, den 18. September, startet die Gruppenphase der UEFA Champions League. Es gibt einige Neuerungen, so zum Beispiel die verschiedenen Anstoßzeiten, denn ab der kommenden Saison werden die Spiele um 18:55 und um 21 Uhr angepfiffen. Real Madrid konnte den Wettbewerb nun dreimal in Folge gewinnen, auch diesmal versuchen 31 Teams die „Königlichen“ von ihrem Thron zu stoßen. Wir blicken ausführlich auf alle Gruppen und liefern die wichtigsten Informationen!

Heute kümmern wir uns um die Gruppe C mit Paris Saint Germain, dem SSC Neapel, Roter Stern Belgrad und dem FC Liverpool! 

Gruppe A: (Atletico, BVB, Monaco, Brügge)

Gruppe B: (Barcelona, Spurs, PSV, Inter)

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Paris SG

(letzte Saison: Achtelfinale CL)

Mit großen Investitionen, darunter Kylian Mbappe und Neymar, sollte Paris Saint Germain der große Wurf gelingen. Nach einer guten Gruppenphase in der Champions League wurde man bereits im Achtelfinale auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Gegen den späteren Titelträger Real Madrid verlor der französische Meister beide Spiele, Unai Emery musste trotz Titeln in den nationalen Wettbewerben am Saisonende gehen. In Paris träumt man vom Gewinn der Champions League, doch dieser stand in den letzten Jahren nie unmittelbar bevor. PSG hat sich zudem im finanziellen Bereich etwas übernommen, musste in dieser Sommertransferperiode einige Einschränkungen hinnehmen. Thomas Tuchel, der neue Trainer der Franzosen, soll nun aus den vorhandenen Mitteln das Optimum herausholen. Und das ist nach Ansicht der Verantwortlichen natürlich der maximale Erfolg in der Champions League. 

Die Transfers im Sommer

Zugänge: Jesé (Leihende), A. Bernede, C. Dagba, Y. Adli, T. Weah, M. Diaby, S. N’Soki (eigene Jugend), E. Choupo-Moting (Stoke), G. Buffon (Juventus), J. Bernat (FC Bayern), T. Kehrer (Schalke 04), K. Mbappé (Monaco, fest verpflichtet)

Abgänge: T. Motta (Karriereende), H. Ben Arfa (Stade Rennes), R. Descamps (Leihe, Clermont),  J. Bahebeck (Utrecht), K. Trapp (Leihe, SGE), G. Krychowiak (Leihe, Lok. Moskau), G. Lo Celso (Leihe, Betis), J. Ikone (Lille), O. Edouard (Celtic), Y. Berchiche (Athletic), J. Pastore (Roma), G. Guedes (Valencia)

Tuchel und die Revolution

Der Wechsel auf der Trainerposition war gut durchdacht und langfristig geplant. Große Namen wurden mit PSG in Verbindung gebracht, aber intern machten sich nicht wenige Entscheidungsträger für Thomas Tuchel stark. Tuchel, der bisher insbesondere durch seine guten Sprachkenntnisse zu begeistern wusste, ist ein akribischer Trainer, der sich während seiner einjährigen Auszeit noch einmal weitergebildet hat und, davon ist auszugehen, bei der Aufnahme der Gespräche bereits einen konkreten Plan für den Verein vorliegen hatte. Alles andere wäre, kennt man den Enthusiasmus, den Tuchel bei Gesprächen über Fußball an den Tag legt, nicht vorstellbar.

(Photo by Paul Miller/Getty Images for ICC)

Thomas Tuchel gilt einerseits als absoluter Fachmann, andererseits aber auch nicht als der einfachste aller Trainertypen. In Paris sucht man aber einen Typen, der seine eigenen Ideen einbringt, der anders denkt, innovativ ist, die Züge des Gegners antizipieren kann. Auf internationaler Bühne ist Tuchel zwar noch nicht mit den großen Erfolgen dekoriert, das kann sich nun aber ändern. Denn von Beginn an herrschten wenig Zweifel an der Methodik des deutschen Trainers. Er soll seine eigene, flexible Spielweise sukzessive implementieren, die Mannschaft Schritt für Schritt verbessern, ihr ein neues Gesicht verleihen. Das Wort „Revolution“ mag vielleicht ein wenig zu hoch gegriffen sein, klar ist aber, dass Tuchel jeden Stein in Paris umdrehen und sämtliche Abläufe verbessern will. Klar ist aber auch, dass er trotz aller Innovationen im Endeffekt auch an den Resultaten gemessen wird. 

 

Nicht alle Wünsche erfüllt

Aufgrund der Probleme mit dem Financial Fairplay waren Paris Saint Germain in diesem Sommer ein wenig die Hände gebunden. Bezeichnend dafür war vor allem die Suche nach einem neuen Linksverteidiger. Zunächst war man in Paris an Alex Sandro interessiert, der nicht finanzierbar war. Danach legte man den Fokus auf Spieler wie Raphael Guerreiro und Wendell, später auf Filipe Luis. Am Ende kam Juan Bernat für 15 Millionen Euro, der keinesfalls ein schlechter Fußballer ist und gewiss auch eine sehr vielversprechende Rolle links vor der Dreierkette einnehmen kann, aber er war nicht die erste Wahl und ist auch keine absolute Premiumlösung. Die bekam Thomas Tuchel eigentlich auf keiner Position serviert. 

Im Tor kam mit Buffon zur Ergänzung ein erfahrener Mann, in der Innenverteidigung der talentierte Kehrer, allerdings verhandelte PSG auch mit Jerome Boateng, dessen Verpflichtung scheiterte. Der ablösefreie Choupo-Moting war der einzige externe Neuzugang für die Offensive, ein neuer 6er, der eigentlich dringend benötigt wird, kam überhaupt nicht. Die Wünsche des Trainers wurden also nicht erfüllt, der Spielraum war dafür zu gering. Selbst die Einnahmen aus dem Guedes-Transfer konnten am Ende nicht mehr reinvestiert werden. Möglicherweise können im Winter neue Lösungen gefunden werden, sicher ist dies aber noch nicht. Außerdem sind Topspieler in diesem Zeitraum teurer als im Sommer.

 

Flexibilität auch dank Jugend

Wenn keine Mittel für Neuzugänge aus dem allerobersten Regal vorhanden sind, dann muss improvisiert werden. Thomas Tuchel gilt als Trainer, der junge Spieler gut einbinden und fördern kann – und soll genau das auch in Paris tun. Und der Talentepool ist nicht gerade klein, bereits  unter Emery konnte allen voran Christopher Nkunku bereits Minuten sammeln. Mit Diaby, Weah, Dagba, Bernede und N’Soki sollen nun weitere Jugendspieler ihre Chance erhalten. Einerseits begünstigt durch die Transfereinschränkungen, andererseits aber auch dadurch, dass viele Spieler nach der Weltmeisterschaft erst spät zum Training stießen. 

(Photo by PASCAL GUYOT / AFP)

Insbesondere in der französischen Ligue 1, die PSG eigentlich nach Belieben dominieren dürfte, haben diese jungen Spieler gute Chancen auf zahlreiche Einsatzminuten. Gegen Teams wie Caen, Nimes, Straßburg oder Amiens kann man solche Spieler hervorragend einbinden, ihnen die Chance geben sich zu beweisen und den etablierten Kräften die notwendigen Ruhepausen zu geben. Die Flexibilität in Paris ist trotz des nicht übergroßen Kaders definitiv vorhanden, was auch an den jungen Spielern liegt. Im weiteren Saisonverlauf, wenn sich alle Spieler auf ihrem Topniveau befinden, sollen diese Nachwuchskräfte dafür sorgen, dass der Konkurrenzkampf weiter aufrecht erhalten wird. Und genau deswegen ist es so wichtig, dass diese Spieler schon jetzt das Vertrauen des neuen Trainers spüren. 

 

Player to Watch: Christopher Nkunku

Seit Dezember 2015 gehört Christopher Nkunku dem Profiteam von Paris Saint-Germain an, in dieser Saison könnte der mittlerweile 20-jährige einen entscheidenden Schritt nach vorne machen. Mehrere Faktoren sind dafür relevant, einerseits natürlich die Tatsache, dass Tuchel gerne mit jungen Spielern zusammenarbeitet, andererseits auch, dass der Königstransfer im Mittelfeld nicht zustande kam, Nkunku automatisch auf seine Einsätze kommen wird. Viel wichtiger ist aber eines: Der 20-jährige ist einfach verdammt gut. Und das nicht nur auf seiner angestammten Position im zentralen Mittelfeld, der dynamische Nkunku ist auch offensiver einsetzbar, kann verschiedene Aufgaben übernehmen.

Derzeit ist Nkunku noch bis 2020 gebunden und es ist im Interesse von Paris Saint Germain diesen Spieler möglichst frühzeitig länger zu binden. Nkunku selbst kann gelassen an diese Angelegenheit herangehen, je besser er spielt, desto besser ist seine Verhandlungsposition. Zu Saisonbeginn stand er in allen 5 Pflichtspielen auf dem Platz, erzielte im Supercup einen Treffer, bereitete in der Liga einen vor. Zum Stammpersonal wird der 1,75m große Rechtsfuß nicht gehören, aber er wird einer der Rotationsspieler sein, die Tuchel regelmäßig einsetzen wird. Der französische U21-Nationalspieler wird sich in der kommenden Saison auch im Europapokal regelmäßig mit den besten Spielern messen dürfen – und muss seinerseits das Vertrauen zurückzahlen, das man in Paris in ihn und seine Fähigkeiten hat. 

 

Die 90PLUS-Prognose

Paris Saint-Germain hat zwar keinen großen Transfersommer hinter sich, aber dennoch die Vorkehrungen getroffen um schwerer ausrechenbar zu sein. Unai Emery war gewiss kein schlechter Trainer, jedoch könnte mit dem Wechsel zu Tuchel ein wichtiger Schritt vorgenommen worden sein, auch wenn dieser auf internationaler Ebene noch keine großen Erfolge feiern konnte. Vieles wird davon abhängig sein wie schnell die Mannschaft die verschiedenen Ausrichtungen perfekt umsetzt und wie gut PSG durch die Gruppenphase kommen wird – denn eine Gruppe, in der man auf Neapel und Liverpool trifft, ist alles andere als einfach. Nimmt man diese Hürde, dann ist man mittendrin im Kampf um die Krone Europas. 

Manuel Behlert

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SSC Neapel 

(letzte Saison: Sechzehntelfinale EL)

In der vergangenen Saison hat Neapel in der Gruppenphase der Champions League enttäuscht. Die Italiener befanden sich in einer Gruppe mit Manchester City, Shaktar Donezk und Feyenoord Rotterdam. Die Citizens waren die klar favorisierte Mannschaft, aber dahinter hätten die Italiener sich eigentlich den zweiten Platz sichern müssen. Am Ende der Gruppenphase hatte die Mannschaft von Maurizio Sarri jedoch lediglich sechs Punkte auf dem Konto und landete auf dem dritten Platz. Man konnte jeweils einmal gegen Feyenoord und Shaktar gewinnen und verlor alle restlichen Spiele. In der Europa League traf man in der Zwischenrunde auf den Bundesligisten RB Leipzig und flog aufgrund der Auswärtstorregel raus. Zu diesem Zeitpunkt lag der Fokus Neapels jedoch auch schon eindeutig auf der Serie A. Der erste Ligatitel seit 1990 war das ganz große Ziel und deshalb ließ man gegen die Sachsen auch Spieler aus der zweiten Reihe ran. Seitdem hat sich bei den Italienern so einiges getan und mit Carlo Ancelotti haben sie auch einen neuen Trainer. Neapel hat eine äußerst schwierige Gruppe erwischt, aber ist keineswegs chancenlos.

Die Transfers des Sommers

Zugänge: Fabian Ruiz (Betis), Simone Verdi (FC Bologna), Kevin Malcuit (LOSC Lille), Vinicius Morais (Real SC), Amin Younes (Ajax), Amato Circetti (Benevento), Orestis Karnezis, Alex Meret (Udinese/Leihe), Sebastiano Luperto (Empoli/Leihende) Nikola Maksimovic (Spartak Moskau/Leihende), David Ospina (Arsenal/Leihe), Antonio Negro (Paganese/Leihende

Abgänge:  Jorginho (Chelsea), Duvan Zapata (Sampdoria), Leonardo Pavoletti (Cagliari), Jacopo Dezi (Parma), Christian Maggio (Benevento), Rafael (Sampdoria), Pepe Reina (AC Milan), Emanuele Giaccherini (Chievo), Amato Circetti (Parma/Leihe), Alberto Grassi (Parma/Leihe), Roberto Inglese (Parma/Leihe), Lorenzo Tonelli (Sampdoria/Leihe), Diego Acunzo (AC Gozzano), Antonio Granata (Granata), Nikita Contini (Siena/Leihe), Leandrinho (Atlético Mineiro/Leihe), Luigi Liguori (SSC Bari), Zinedine Machach (Carpi FC/Leihe), Luigi Sepe (Parma/Leihe), Roberto Insigne (Benevento/Leihe), Armando Anastasio (Cosenza), Carlos Vincius (Rio Ave FC/Leihe), Gennaro Tutino (Carpi FC/Leihe), Alfredo Bifulco (Ternana/Leihe), Hrvoje Milic (vereinslos)

Umbruch

Neapel musste vor der Saison zwei schwerwiegende Abgänge verkraften. Maurizio Sarri, der die Azzurri fast zum ersten Scudetto seit 1990 führte, verabschiedete sich nach drei Jahren und schloss sich dem FC Chelsea an. Der 59-Jährige impfte seiner Mannschaft einen sehr ansehnlichen und offensiven Stil ein, der auch von neutralen Fans gefeiert wurde. Es gab viele wichtige Spieler in seinem System, aber den Schlüsselspieler überhaupt nahm er direkt mit nach London: Jorginho (26). Der defensive Mittelfeldspieler ordnete das Spiel der Italiener und war kaum vom Ball zu trennen. Der Verlust des Sechsers und des Trainers tut Neapel schon sehr weh.

Zumindest auf der Trainerbank konnten sich die Italiener im Sommer prominent verstärken. Ex-Bayern-Coach Carlo Ancelotti übernahm vor der Saison und soll das Team noch stärker machen. Letzte Saison waren sie zwar eine der spielstärksten Mannschaften Europas, aber manchmal waren sie in den entscheidenden Momenten zu verspielt. So scheiterte man in der letzten Saison auf den letzten Metern in der Liga und musste zusehen wie Juve den siebten Scudetto in Folge feiern konnte. Ob es in dieser Saison für den ganz großen Wurf reicht, darf bezweifelt werden, aber Ancelotti dürfte Neapel langfristig einen deutlich rationaleren Stil verpassen. Für die Fans vielleicht nicht immer so unterhaltsam wie Sarris Fußball, aber Ancelotti hat schon mehrfach bewiesen, dass er Titel holen kann.

(Photo by Francesco Pecoraro/Getty Images)

Starker Kader

Der Kader von Neapel bietet genügend Potenzial um auch in der Champions League einige Favoriten zu ärgern. Ancelotti könnte mit dieser Mannschaft dominanten Ballbesitzfußball, aber auch eiskalten Konterfußball spielen lassen. Man hat sich im Sommer nur punktuell eingekauft, aber musste auch nicht allzu viele Spieler ziehen lassen. Neben dem schon angesprochenen Jorginho verließ auch Torwart Pepe Reina (36) die „Partenopei“. Er schloss sich dem AC Mailand an. Ansonsten blieb der Kern der Mannschaft beisammen.

In allen Mannschaftsteilen hat Neapel sehr starke Spieler vorzuweisen. Die Mischung aus erfahrenen Spielern wie z.B. Koulibaly (27), Mertens (31), Hamsik (31), Insigne (27), die ihr Team führen können und jüngeren Akteuren wie z.B. Diawara (21), Ruiz (22) und Ounas (21), die sich zu wertvollen Spielern entwickeln könnten, ist vielversprechend.

Die Mannschaft muss sich nur noch finden. Ancelotti sucht gerade noch nach der optimalen Abstimmung und Neapel ist verständlicherweise noch nicht zu 100% eingespielt. Die Spieler müssen sich zunächst an die neue Philosophie anpassen. Der Start in die Saison war dennoch zunächst sehr ordentlich. Mit Lazio und Milan hatte man direkt zu Beginn zwei ambitionierte Gegner. Beide konnte man nach Rückstand noch besiegen (2:1 gegen Lazio; 3:2 gegen Milan). Am dritten Spieltag gab es dann jedoch eine herbe 0:3-Auswärtsniederlage bei Sampdoria Genua, hier offenbarte man einige Schwächen.  Offensiv sieht es weitestgehend in Ordnung aus, aber defensiv muss Ancelotti noch einiges verbessern. Vor allem die Außenverteidiger werden momentan zu häufig im Stich gelassen und einfach ausgespielt. Momentan macht sich Neapel das Leben selbst zu schwer und muss immer mit viel Kraft die eigenen Fehler korrigieren. In der Champions League darf so etwas gegen Liverpool und PSG nicht passieren.

Player to Watch: Fabián Ruiz

Im Sommer hat sich Neapel die Dienste des spanischen Mittelfeldspielers Fabián Ruiz sichern können. Die Italiener aktivierten seine Ausstiegsklausel in Höhe von 30 Millionen Euro. Damit ist der 22-Jährige der teuerste Abgang in der Vereinsgeschichte von Betis Sevilla. Der Spanier kommt hauptsächlich im zentralen Mittelfeld zum Einsatz, kann jedoch auch sowohl offensiver als auch defensiver eingesetzt werden. Aufgrund seines Spielverständnisses und seiner Ruhe am Ball könnte er die Lücke füllen, die Jorginho bei seinem Abgang hinterlassen hat.

(Photo by Aitor Alcalde/Getty Images)

Er kam bis jetzt noch nicht zum Einsatz, aber noch hat die ganze Mannschaft ein paar Probleme mit der Systemumstellung unter Ancelotti. Gibt man ihm die nötige Zeit, könnte Ruiz sich zu einem richtig starken Spieler entwickeln. Er ist defensiv zwar nicht so stabil wie Jorginho, aber aufgrund seines robusten Körpers, den er gut einzusetzen weiß, und seiner starken Antizipation gewinnt er trotzdem viele Zweikämpfe. Die Offensive kurbelt er immer wieder mit Dribblings an und spielt präzise Pässe. Von seinen Anlagen können die meisten Spieler nur träumen. Seine ersten Auftritte in der Champions League werden mit Spannung erwartet.

90PLUS-Prognose

In den meisten Gruppen würde sich Neapel ohne Probleme für das Achtelfinale qualifizieren, aber PSG und Liverpool dürften noch eine Nummer zu groß sein. Neapel hat definitiv das Zeug um größeren Mannschaften weh zu tun, aber vor allem die defensiven Probleme der Italiener lassen ein Weiterkommen unrealistisch erscheinen. Gegen Belgrad sollte sich die Mannschaft von Carlo Ancelotti hingegen ohne Probleme durchsetzen und zumindest in die Zwischenrunde der Europa League einziehen können.

Damian Ozako

 

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Roter Stern

(letzte Saison: Sechzehntelfinale EL)

Das serbische Topteam aus Belgrad hat in der letzten Saison den heimischen Meistertitel eingefahren, musste sich aber im nationalen Pokal dem Lokalrivalen Partizan geschlagen geben. Trainer Vladan Milojevic, der das Amt vor Saisonbeginn der Spielzeit 2017/18 übernahm, gelang die Qualifikation für die K.O.-Runde der Europa League in einer Gruppe mit dem 1. FC Köln. Die Serben schieden dort zwar sofort im Sechzehntelfinale aus, blickten insgesamt aber auf eine gute Saison zurück. Und in dieser Saison hat man großes vor, die Mannschaft wurde mit einigen namhaften Spielern verstärkt, hat Erfahrung dazugewonnen. Die Gruppenauslosung sieht man in Belgrad keinesfalls als ein großes Drama an, vielmehr will die Mannschaft in 6×90 Minuten alles daran setzen, den favorisierten Klubs ein Bein zu stellen – vielleicht sogar mehr. 

(Photo by Srdjan Stevanovic/Getty Images)

 

Die Transfers im Sommer

Zugänge: Ze Marcos, M. Pavkov (Leihende), A. Terzic (eigene Jugend), M. Jevtovic (Antalyaspor), D. Jovanovic (Vojvodina), Z. Popovic (Bodö/Glimt), M. Degenek (Yokohama), V. Simic (Zemun), R. Sumaila (Leihe, Al-Qadisiya), N. Stojiljkovic (Leihe, Braga), D. Meleg (Kayserispor), L. Ebecilio (APOEL), M. Marin (Olympiakos), J. Cafú (Leihe, Bordeaux), S. Babic (Real Sociedad), G. Causic (Arsenal Tula), R. Boakye (JS Suning)

Abgänge: N. Radonjic (Marseille), A. Pesic (Ittihad), U. Racic (Valencia B), L. Adzic (Anderlecht), A. Frimpong (Ferencvaros), V. Vucicevic (Samara), J. Vicic (Macva), A. Lukovic (Vozdovac), A. Stankovic (Leihe, Graficar), S. Cvetkovic (Leihe, Backa), M. Donald (Malatyaspor), D. Gojkov (Vojvodina), F. Bainovic (Rad Belgrad), D. Djordjevic (Al-Mojzel), L. Romanic (PAS Lamia), D. Le Tallec (Montpellier), D. Andjelkovic (Karriereende), M. Senic (Vereinslos) 

 

Die Königsklasse verdient

Der serbische Meister hat eine große Aufgabe vor sich, ehe er in der Champions League antreten kann: Er muss jede einzelne Qualifikationsrunde überstehen und steigt sofort in der 1. Runde ein. Zum Auftakt spielte man gegen den lettischen Vertreter Spartaks Jurmala, setzte sich mit 2:0/0:0 durch. Auch die 2. Runde wurde gemeistert, diesmal gegen Süduva Marijampole aus Litauen. Hier gewannen die Serben mit 3:0 und 2:0. Probleme gab es in der 3. Qualifikationsrunde gegen Spartak Trnava, als Roter Stern nachdem beide Spiele 1:1 endeten in die Verlängerung musste. Hier konnte man aber das entscheidende Tor erzielen und sich mit 2:1 durchsetzen.

In den Playoff-Spielen galt Roter Stern dann als Außenseiter, traf auf RB Salzburg. Ein 0:0 im Hinspiel war keine allzu schlechte Ausgangslage, weswegen man mit viel Optimismus nach Salzburg vor. Doch RB zeigte zu Beginn seine Klasse, führte mit 2:0. Die Serben setzten aber nach und ein Doppelschlag nach etwas mehr als einer Stunde reichte zum 2:2-Endstand. Diese Gruppe, diese Highlightspiele sind für die Serben die Belohnung für eine harte und langwierige Qualifikationsrunde. In der Liga wird man darüber hinaus der Favoritenrolle absolut gerecht, die ersten 6 Saisonspiele konnten allesamt gewonnen werden, auch diesmal führt der Meistertitel nur über Roter Stern.

 

Das größte Talent verloren, Erfahrung gewonnen 

Der Abgang von Nemanja Radonjic bei Roter Stern Belgrad hat sich bereits im Verlauf des Sommers angedeutet. Am Ende erhielt Olympique Marseille den Zuschlag für den offensiven Flügelspieler, die Serben erhielten rund 12 Millionen Euro für den Spieler. Man ließ Radonjic aber erst gehen, als die Qualifikation für die Königsklasse in trockenen Tüchern war. Somit half Radonjic noch mit, ein positiver Nebeneffekt war, dass lange Zeit war um einen Nachfolger zu verpflichten. Am Ende wurde mit Marko Marin ein international erfahrener Spieler verpflichtet, der zuvor bei Olympiakos spielte, immer noch für individuelle Momente sorgen und Spiele entscheiden kann. Außerdem wurden mit Jevtovic und Cafu zwei weitere gute Ergänzungen verpflichtet. 

Die Mannschaft ist erfahrener geworden, das Durchschnittsalter beträgt nun 26,2 Jahre. In Allen Mannschaftsteilen besitzen die Serben eine gute Mischung aus jungen, talentierten Spielern und erfahrenen Akteuren, die Verantwortung übernehmen können. Der Kader ist naturgemäß nicht überragend besetzt, es muss gesamtmannschaftlich versucht werden die Unterlegenheit im individuellen Bereich zu kaschieren, gerade gegen diese Gruppengegner. Aber für einen Klub aus der serbischen Liga ist Roter Stern durchaus gut besetzt, hat im Transfersommer einige wichtige Änderungen vorgenommen und sich für die Champions League ansprechend verstärkt. 

 

Welche Lösungen gibt es?

Für Trainer Milojevic wird es vor allem wichtig sein die Frage des Spielstils zu klären. Die Serben gehen als krasser Außenseiter in die Gruppenphase, sind diese Ausgangssituation nicht gewohnt. Die individuelle Klasse der Gegner ist deutlich höher als das was ihnen in der heimischen Liga gegenübersteht. Den dominanten Fußball aus der Liga können die Spieler von Milojevic also nicht ausüben. Ein Plan B muss her – und zwar ein durchdachter. Stellt man sich einfach hinten rein und versucht so gut es geht zu verteidigen und viel durch Laufarbeit zu kompensieren, wird man in dieser Gruppe keinen Blumentopf gewinnen, höchstwahrscheinlich auseinandergenommen werden. 

Photo by Srdjan Stevanovic/Getty Images)

Dieses Schicksal will man aber keinesfalls erleiden. Defensive Stabilität ist natürlich wichtig, eine reine Mauertaktik darf aber nicht angewendet werden. Daher müssen, basierend auf einer stabilen Defensive, Lösungen für das Offensivspiel gefunden werden. Die Serben müssen Nadelstiche setzen, den Ball auch einmal zirkulieren lassen, Sicherheit im Passspiel generieren. Doch selbst wenn das gelingt benötigt die Milojevic-Elf immer noch das nötige Spielglück und überdies auch noch patzende Gegner, die etwas anbieten, um irgendwie auf dem dritten Gruppenplatz zu landen.

 

Player to Watch: Richmond Boakye 

Richmond Boakye ist zurück in Belgrad! Der Angreifer gilt nicht ohne Grund als Weltenbummler, spielte bereits für den FC Genua, Sassuolo, Juventus, Elche, Atalanta, Roda, Latina und Jiangsu Suning. Zum zweiten Mal schnürt Boakye die Fußballschuhe nun für Roter Stern Belgrad, bereits von Januar 2017 bis Februar 2018 spielte er für die Serben. Im Winter wechselte Boakye nach China, nun kehrt er bereits nach knapp 6 Monaten zurück. In 282 Profispielen erzielte der mittlerweile 25-jährige 100 Treffer, fast überall machte er seine Treffer. Nun unterschrieb Boakye bis Ende 2020 – und sowohl der Spieler als auch dessen Klub hoffen nun auf ein längerfristiges Engagement. 

Man sollte sich von seinem Werdegang aber keinesfalls täuschen lassen. Boakye veränderte sich in seiner Karriere zwar häufig hinsichtlich seiner Vereine, das Toreschießen hat er aber keinesfalls verlernt. Und so ist es durchaus realistisch, dass er schnell wieder der Zielspieler im Angriff der Serben sein wird. Der 1,86m große Stürmer ist physisch stark, bringt eine gute Geschwindigkeit mit, kann mit beiden Beinen abschließen und ist auch mit dem Kopf gefährlich. Vor einigen Jahren galt er als enormes Talent, ihm fehlte aber immer etwas die Konstanz, möglicherweise auch die entscheidenden Prozentpunkte hinsichtlich des Ehrgeizes. Trotzdem ist klar, dass Spieler wie Marin, Cafu oder eben Boakye in der Lage sein sollten die wenigen sich bietenden Chancen zu nutzen – und deswegen sind sie so wertvoll.

 

Die 90PLUS-Prognose

Betrachtet man die Gruppe C, so stellt man bereits beim ersten Blick fest, dass die Serben der krasse Außenseiter sind. Es würde einer Sensation gleich kommen, wenn der Klub es schafft auf Platz 3 oder gar 2 zu landen. Die individuelle Unterlegenheit ist eigentlich zu groß um diese zu kaschieren, selbst wenn Milojevic Ideen hat und seine Mannschaft diese umsetzen kann. Platz 4 ist realistisch und wird auch wahrscheinlich das Resultat am Ende sein. 

Manuel Behlert

 

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FC Liverpool

(letzte Saison: Finale CL)

Die Reds scheiterten im Champions-League-Finale äußerst unglücklich am Titelverteidiger Real Madrid. Der extrem formstarke Mohamed Salah (26) musste nach nur 30 Minuten aufgrund einer Schulterverletzung ausgewechselt werden und Loris Karius (25) erwischte den wohl schlimmsten Tag seiner Karriere und patzte direkt zweimal schwer. Am Ende konnten sich die Königlichen mit 3:1 durchsetzen und den dritten CL-Titel in Folge feiern, während Klopp zum fünften Mal hintereinander ein Endspiel verlor. Im Gegensatz zu seiner Zeit in Dortmund musste der 51-Jährige jedoch keine großen Spielerverluste hinnehmen. Der Premier-League-Klub konnte sich sogar prominent verstärken. Mit den Reds ist auch dieses Jahr zu rechnen.

Die Transfers des Sommers

Zugänge: Alisson (AS Rom), Naby Keïta (RB Leipzig), Fabinho (AS Monaco), Xherdan Shaqiri (Stoke City), Lazar Markovic (RSC Anderlecht/Leihende), Divock Origi (VfL Wolfsburg/Leihende)

Abgänge: Danny Ward (Leicester City), Ragnar Klavan (Cagliari Calcio), Marko Grujic (Hertha BSC/Leihe), Loris Karius (Besiktas/Leihe), Jon Flanagan (Glasgow Rangers), Emre Can (Juventus Turin), Sheyi Ojo (Stade Reims/Leihe), Jordan Williams (AFC Rochdale), Adam Bogdan (Hibernian FC/Leihe), Danny Ings (Southampton/Leihe), Connor Randall (AFC Rochdale/Leihe), Ben Woodburn (Sheffield United/Leihe)

Hohe Investitionen

Seitdem Jürgen Klopp im Oktober 2015 in Liverpool seinen Dienst angetreten hat, konnte er langsam, aber sicher seinen Wunschkader aufbauen. Viele Spieler sind gekommen und vor allem im diesjährigen Transfersommer haben die Reds sehr viel Geld in die Hand genommen um den Kader zu verstärken. Über 180 Millionen Euro hat Liverpool investiert. Viele Baustellen wurden angegangen und Klopp hat deutlich mehr Möglichkeiten vernünftig zu rotieren, ohne allzu großen Qualitätsverlust hinzunehmen.

Für ca. 15 Millionen Euro kam Xherdan Shaqiri (26) vom Absteiger Stoke City und sorgt dafür, dass die Offensive etwas entlastet wird. Im Mittelfeld zeigt Naby Keïta (23), der für 60 Millionen Euro von RB Leipzig kam, starke Leistungen und begeistert die Fans in der Premier League. Er ist sofort eingeschlagen und hat bereits bewiesen, dass er perfekt in Klopps System passt. Keita lebt vor allem von seiner Spielintelligenz und seiner unvergleichlichen Dynamik. Gepaart mit seiner engen Ballführung und den klugen, vorausschauenden Pässen kann er zum Königstransfer avancieren. Anders sieht es beim Brasilianer Fabinho (24) aus. Der Sechser hat momentan noch Anpassungsprobleme und schaffte es nur am ersten Spieltag in den Kader. Zum Einsatz kam der 45-Millionen-Euro-Zugang von Monaco dabei nicht und seitdem wurde er auch nicht mehr berücksichtigt. Ein Luxus, den sich Liverpool letztes Jahr so nicht leisten konnte. Die neue Nummer 1 des Premier-League-Klubs ist der Brasilianer Alisson Becker. Für den 25-Jährigen überwies Liverpool über 60 Millionen Euro an die Roma.

Neue Konstanz

Zwar patzte dieser am letzten Spieltag gegen Leicester City (2:1), aber zu den neuen Qualitäten der Liverpooler gehört auch, dass sie sich nicht mehr so leicht aus der Ruhe bringen lassen. Während man in der letzten Saison vermutlich bereits Punkte liegen gelassen hätte, gewann man die ersten vier Spiele allesamt. Gegen die Favoriten hatte man die letzten Jahre kaum Probleme, aber neun Punkte gegen Crystal Palace, Brighton & Hove Albion und Leicester City zu holen, ist ein merkbarer Fortschritt im Spiel der Reds. Aufgrund der schwachen Punktausbeute in den Spielen gegen vermeintlich deutlich unterlegenere Mannschaften hat sich Liverpool immer sehr schnell aus dem Titelrennen verabschiedet. Das könnte dieses Jahr anders sein.

(Photo by Laurence Griffiths/Getty Images,)

Nach wie vor spielt Klopps Mannschaft druckvollen Offensivfußball und versucht den Gegner mit ihrem Pressing zu frühen Ballverlusten zu zwingen. Im letzten Drittel hat sich im Vergleich zur letzten Saison auch nicht allzu viel geändert. Das Trio Mané (26), Salah (26) und Firmino (26) kommt nach vier Spieltagen bereits wieder auf elf Scorerpunkte. Es hätten schon deutlich mehr sein können, da vor allem Salah und Firmino einige Hochkaräter haben liegen lassen. Momentan zeigt sich Mané in brillanter Form und ist der treffsicherste Offensivakteur im Trikot der Reds. Dieses Trio kann die Vorstellungen, die Jürgen Klopp hat, auf dem Platz hervorragend umsetzen und auch in wenigen Minuten mit 2-3 sensationellen Aktionen ein Spiel drehen oder entscheiden.

Stabiler als letzte Saison

Liverpool erscheint im Kollektiv auch stabiler zu sein als noch in der vergangenen Spielzeit. Das Mittelfeld arbeitet momentan deutlich besser mit nach hinten und die Verteidigung ist nicht mehr so oft auf sich allein gestellt. Erst einmal konnte Alisson bezwungen werden und dabei handelte es sich um einen kapitalen Torwartfehler. Die Mannschaft ist ansonsten gut organisiert und verfügt über eine verbesserte Balance. Wenn Fabinho in den nächsten Wochen seine Anpassungsprobleme überwunden haben sollte, könnte es noch deutlich besser aussehen.

Die Verpflichtung von Virgil van Dijk (27) am Anfang des Jahres wurde zwar von vielen belächelt, aber für Liverpool ist er mittlerweile unverzichtbar geworden. Der Niederländer macht kaum Fehler und agiert souverän und abgeklärt. Er hat sich schnell zum Abwehrchef entwickelt und passt perfekt in die Mannschaft. Die Außenverteidiger Andrew Robertson (24) und Trent Alexander-Arnold (19) erledigen trotz ihres großen Offensivdrangs die Aufgaben in der Defensive zumeist souverän, das Risiko wird bewusst eingegangen, die Absicherung ist gewährleistet.

 

Player to Watch: Joe Gomez

Eine wichtige Rolle in der Defensive spielt auch der 21-Jährige Joe Gomez. Der Innenverteidiger entwickelte sich im Verlauf der letzten Saison zu einem Stammspieler und konnte auf ganzer Linie überzeugen. An seinem guten Stellungsspiel sind schon so einige Stürmer verzweifelt und er bringt auch das nötige Tempo mit, das man als moderner Verteidiger braucht. Gomez hat in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, dass er auch als Rechtsverteidiger funktioniert, aber im Abwehrzentrum hat er eine großartige Zukunft vor sich.

(Photo by Aitor Alcalde/Getty Images)

Er antizipiert außergewöhnlich gut und muss oftmals nichtmal seinen Körper einsetzen um einen Ball zu erobern. Wenn es sein muss, kann er jedoch auch mal altmodisch dazwischenhauen. Sein Spiel kommt allerdings oftmals ohne Fouls aus. Am Ball hat er enorme Stärken und kann sich ohne Probleme am Spielaufbau beteiligen. Gomez und van Dijk gehört zu den spielstärksten Innenverteidigerduos Europas. Seine Technik erlaubt es auch, dass er den ein oder anderen Spieler auch mal aussteigen lässt. Ballverluste kommen dabei nur sehr selten vor. Mittlerweile ist Gomez englischer Nationalspieler und hat die WM, wie auch das CL-Finale, nur aufgrund einer Knöchelverletzung verpasst. In der aktuellen Saison merkt man von der langen Pause nichts mehr. Der Innenverteidiger ist aktuell unter Klopp gesetzt und zeigt eine beeindruckende Frühform. Dass die Defensive so gut steht, liegt auch an ihm.

90PLUS-Prognose

Liverpool gehört definitiv zum erweiterten Favoritenkreis. Es gibt im Endeffekt keinen Gegner mehr bei dem die Reds als klarer Außenseiter gelten würden. Die Mannschaft wurde sehr clever verstärkt und dürfte stärker als noch in der letzten Saison sein. Genau dies könnte in der Champions League jedoch zum Nachteil werden. Dass man den Fokus voll auf die Königsklasse legen konnte, war ein nicht zu vernachlässigender Faktor beim Finaleinzug. Man darf erwarten, dass Liverpool dieses Jahr um den Titel in der Premier League kämpft. Sollte dies am Ende wirklich der Fall sein, könnte man nicht das gesamte Stammpersonal am Wochenende schonen. Bleibt abzuwarten wie sich die Saison noch entwickelt, aber an einem guten Tag kann Liverpool jede Mannschaft schlagen. Die Gruppe ist zwar unangenehm, aber der zweite Platz sollte definitiv drin sein. Über Liverpool als Gegner wird sich vermutlich niemand freuen.

Damian Ozako


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