Copa Del Rey Vorschau: Das Mestalla als letzte Hürde – Barcelona zu Gast in Valencia

8. Februar 2018 | Vorschau | BY Christoph Albers

Nach dem 1:0-Heimsieg im Hinspiel, ist der FC Barcelona klarer Favorit auf den Einzug ins Finale der Copa del Rey. Doch im Rückspiel (Do., 21:30) müssen die Katalanen erstmal noch im Mestalla, dem altehrwürdigen Stadion des FC Valencia, bestehen. Nach den jüngsten Eindrücken, dürfte das eine machbare Aufgabe sein.

FC Valencia

Der FC Valencia spielt bislang eine ausgesprochen starke Saison, aber zuletzt wurden der Mannschaft doch recht deutlich die Grenzen aufgezeigt. Die letzten drei Gegner hießen Real Madrid, FC Barcelona und Atletico Madrid und das Ergebnis war jedes Mal das gleich: Eine Niederlage. Gegen Real unterlag Valencia, trotz einer recht ansprechenden Leistung, mit 1:4, gegen den FC Barcelona mit 0:1 und gegen Atletico ebenfalls mit 0:1. In den beiden letztgenannten Spielen waren die „Fledermäuse“ aber klar unterlegen, was zeigt, dass es dann doch nicht ganz für die Spitze des spanischen Fußballs reicht.

Auch im Ligaspiel gegen Barcelona war Marcelinos Team, abgesehen von einer kurzen Phase nach der Halbzeit, deutlich unterlegen und mit dem 1:1 am Ende sehr gut bedient. Im Halbfinal-Rückspiel des Pokals, wartet zudem eine wesentlich schwierigere Aufgabe, Valencia muss den Rückstand aus dem Hinspiel aufholen und muss gleichzeitig hinten stabil stehen, da ein Auswärtstor von Barcelona bereits dazu führen würde, dass Valencia mindestens drei eigene Treffer bräuchte. Ein Drahtseilakt, der gegen Messi und Co. nur äußerst schwer zu bewältigen ist.

Dabei muss Trainer Marcelino zu allem Überfluss auch noch auf zwei starke Offensivspieler verzichten, Goncalos Guedes und Andreas Pereira fallen verletzt aus. Gerade Guedes´ Ausfall wiegt schwer, da der Portugiese mit seinem starken Dribbling und seiner Torgefahr eine enorme Hilfe hätte sein können. Zudem fehlt der langzeit-verletzte Innenverteidiger Jeison Murillo auch aus.

(Photo by MIGUEL RIOPA/AFP/Getty Images)

FC Barcelona

Der FC Barcelona hat ein aufreibendes Derby hinter sich, gegen den Stadtrivalen Espanyol Barcelona gab es ein 1:1, das für viele Nebengeräusche sorgte. Dabei ging es vor allem um Gerard Pique und Samuel Umtiti.

Pique hatte im Vorfeld der Partie mit provokanten Aussagen für Unruhe gesorgt, während des Spiels mit einigen kleinen Scharmützeln zu tun gehabt, ein Tor erzielt, mit dem anschließenden Jubel für Unmut bei den Espanyol-Fans gesorgt und sich schließlich bei einem Foulspiel gegen ihn verletzt. Nun wird, aufgrund des Jubels, gegen ihn ermittelt und er droht zudem mit einer Knieverletzung, die durch ein hässliches Foul von Gerard Moreno verursacht wurde, gegen Valencia auszufallen. Er kämpft aber noch um die rechtzeitige Rückkehr, ansonsten dürfte Winter-Neuzugang Yerry Mina an seiner statt an der Seite von Samuel Umtiti verteidigen.

Samuel Umtiti hatte unterdessen eine Auseinandersetzung mit Espanyol-Stürmer Sergio Garcia, der ihn offenbar rassistisch beleidigte. Umtiti war daraufhin sehr ungehalten und konnte nur mit Mühe von seinen Teamkollegen, u.a. Pique, zurückgehalten werden. Garcia entschuldigte sich zwar dafür und sagte, dass er kein Rassist sei, es bleibt dennoch etwas zurück. Umtiti selbst sah zu allem Überfluss auch noch eine gelbe Karte und ist im kommenden Ligaspiel gegen Getafe gesperrt. Mina dürfte demnach also spätestens am Sonntag sein Barça-Debüt geben.

Ansonsten läuft bei den Katalanen fast alles nach Wunsch, in der Liga sind sie weiterhin ungeschlagen und die Ausgangslage für das Duell im Mestalla ist prächtig. Abgesehen von Dembele und Digne (und vielleicht Pique), stehen Trainer Valverde zudem alle Spieler zur Verfügung. Mit Messi, Jordi Alba, Sergi Roberto und Ivan Rakitic wurden zudem gleich vier Leistungsträger gegen Espanyol weitestgehend geschont, sodass auch die Frische kein Problem werden sollte.

(Photo by read MIGUEL RIOPA/AFP/Getty Images)

Prognose

Barcelona ist ohnehin klarer Favorit und die Ausgangslage spielt ihnen zusätzlich mächtig in die Karten. Valencia wird etwas tun müssen, um sich eine Chance auf das Weiterkommen zu erhalten, während Barça wahrscheinlich in aller Ruhe die Kontrolle übernehmen und die technische Überlegenheit ausspielen wird. Valencia darf nicht zu viel riskieren, muss aber Lösungen gegen die starke Defensive der Katalanen finden – ein gordischer Knoten, den sie womöglich nicht lösen können.

Die möglichen Aufstellungen

FC Valencia: Jaume Domenech – Montoya, Ruben Vezo, Garbriel Paulista, Gaya – Carlos Soler, Parejo, Coquelin, Maksimovic – Rodrigo, Vietto

FC Barcelona: Cillessen – Sergi Roberto, Pique (Yerry Mina), Umtiti, Jordi Alba – Coutinho, Rakitic, Busquets, Iniesta – Suarez, Messi

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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