Bundesliga Vorschau | Richtungsweisendes Rhein-Main-Derby zwischen Mainz und Frankfurt

2. Dezember 2019 | Vorschau | BY Piet Bosse

Vorschau | Den 13. Spieltag in der Bundesliga schließt das Rhein-Main-Derby zwischen Mainz 05 und Eintracht Frankfurt am Montagabend ab, beide Teams erlebten zuletzt Negativserien die im letzten Pflichtspiel jeweils gestoppt werden konnten. Das direkte Derby-Duell ist deshalb richtungsweisend.

Anpfiff der Partie ist am Montag, 20:30 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

Mainz 05 – Tempo und neue Kompaktheit

Mainz 05 kennt in dieser Saison bislang nur Top oder Flop, Sieg oder Niederlage. In 13 Pflichtspielen gewann das Team bislang nur viermal, die anderen neun Partien gingen verloren, weshalb Sandro Schwarz während der Länderspielpause entlassen wurde und Ex-Köln-Coach Achim Beierlorzer nun die Geschicke beim FSV leitet.
Dessen erste Begegnung glich einem Paukenschlag: Mit 5:1 brillierten die 05er in Hoffenheim und konterten die Mannschaft, die zuvor sechsmal in Folge gewann, in der zweiten Halbzeit zu zehnt höchst effizient aus. Mainz spielte mit großer Lust, hoher Laufbereitschaft und viel Tempo, zumal dem FSV das auf Kontrolle ausgelegte Spiel der eigentlich ballsicheren Hoffenheimer zugute kam.

Bei den Mainzern, zuletzt durch herbe Rückschläge wie dem krachenden 0:8 in Leipzig stark verunsichert, griff die klassische, oft erhoffte Wirkung des Trainereffekts. Das Team glaubte an sich, trat engagiert auf und präsentierte sich nicht wie ein Abstiegskandidat. Das erste Spiel unter Beierlorzer ist aber natürlich nicht ausschlaggebend für den weiteren Saisonverlauf. Die Mannschaft hat aber nun die Möglichkeit den Schwung im Heimspiel gegen Frankfurt mitzunehmen.

Taktisch stellte Beierlorzer Mainz von der unter Sandro Schwarz angestammten Vierer- auf eine Dreierkette um, die für mehr Kompaktheit im Abwehr- sowie im Mittelfeldzentrum sorgt, durch die beiden Außenbahnspieler, die gegen den Ball mitverteidigen, kann das Team schnell über die Flügel nach vorne spielen. Bemerkenswert gegen Hoffenheim war, wie der FSV nach dem Platzverweis Ridle Bakus die Ordnung im Mittelfeld behielt. Mainz spielte unberechenbarer als zuletzt, ein Beispiel dafür ist Pierre Kunde-Malong, der sich aus dem zentralen Mittelfeld in das Mainzer Konterspiel einschaltete und doppelt traf. Auch gegen Frankfurt wird Beierlorzer wahrscheinlich auf das 3-5-2 setzen, Danny Latza wird wohl für den gesperrten Baku im Mittelfeldzentrum spielen.

Eintracht Frankfurt – ausgewogener Angriff

Richtig rund lief es zuletzt auch nicht bei Eintracht Frankfurt: Nach dem fulminanten 5:1-Erfolg gegen den FC Bayern München verloren die Hessen drei Pflichtspiele in Serie. Umso wichtiger war der 2:1-Auswärtserfolg am vergangenen Donnerstag beim schwachen FC Arsenal, den Daichi Kamada mit seinem Doppelpack innerhalb von zehn Minuten besorgte. Frankfurt hat aber die letzten beiden Ligaspiele verloren, und ist deshalb auf den zehnten Tabellenplatz abgerutscht, der Sieg gegen Arsenal sollte den Mannen von Adi Hütter aber neues Selbstvertrauen geben.

Daichi Kamada ist nicht nur aufgrund seiner zwei Treffer in London ein wichtiger Spieler im Frankfurter Angriff: Als kreativer Akteur direkt hinter den beiden Sturmspitzen ist er im Zentrum das Bindeglied zum Spiel über die Flügel, in London bekam er den Vorzug vor dem zuletzt sehr verspielt wirkenden Mijat Gacinovic und dürfte auch heute gegen Mainz starten.
Im Vergleich zum Mainzer Spiel unter Beierlorzer ist Kamada der entdscheidende Unterschied, weil er für mehr Torgefahr im Zentrum sorgt. Da Costa und Kostic kommen über die Flügel, während die Doppelsechs absichert.

Wer bei der Eintracht letztlich starten wird ist schwer zu sagen, weil Hütter zuletzt viel rotierte. Im Abwehrzentrum fehlt der in der Liga langzeitgesperrte David Abraham, auf der rechten Mittelfeldseite könnte Costa spielen, aber auch Erik Durm ist eine Option. Im defensiven Mittelfeld kehrt Gelson Fernandes nach Gelb-Rot-Sperre zurück und wird wohl neben Djibril Sow spielen. Denkbar ist auch, dass Bas Dost anstelle von André Silva in die Startelf zurückkehrt.

Prognose

Beide Teams brauchen Punkte und stehen im Rhein-Main-Derby unter Druck. Mainz hat im eigenem Stadion mit dem Kantersieg im Rücken einen psychologischen Vorteil, Frankfurt aber nominell die bessere Mannschaft. Vieles spricht für eine Partie auf Augenhöhe.

Mögliche Aufstellungen

Mainz 05: Zentner – Fernandes, Niakhaté, St. Juste – Öztunali, Latza, Boetius, Malong, Martin – Onisiwo, Quaison

Eintracht Frankfurt: Rönnow – Hasebe, Hinteregger, N’Dicka – da Costa, Sow, Gelson Fernandes, Kostic – Kamada – Dost, Paciênca

(Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

 

Piet Bosse

Fasziniert von diesem einen langen Pass in die Spitze. Hat eine Schwäche für deutschen und französischen Fußball. Seit 2019 bei 90PLUS.


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