Nur eine Serie kann halten – Atlético Madrid empfängt UD Levante

4. Januar 2020 | Vorschau | BY Christoph Albers

Vorschau | Beide Teams konnten vor dem Jahreswechsel jeweils drei Pflichtspiele in Folge gewinnen, von daher kam die kurze Pause gewissermaßen zur Unzeit. Nun treffen sie im direkten Duell aufeinander, wobei eine Sache klar ist: Höchstens eine Siegesserie kann halten…

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 18:30 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

Atlético Madrid

Nach einer schwachen Phase mit nur einem Sieg aus acht Pflichtspielen, konnte Atlético Madrid, wie bereits erwähnt, zuletzt drei Siege in Folge einfahren. Der Einzug ins Achtelfinale der Champions League, sowie der Sprung auf Rang 4 in La Liga, waren der üppige Lohn. Doch damit wird man sich bei den „Rojiblancos“ mit Sicherheit nicht zufrieden geben.

In den Kampf um die Meisterschaft wird die Mannschaft von Trainer Diego Simeone zwar nicht mehr eingreifen können, dafür sind Barça und Real zu stark, doch zumindest Platz 3 soll es dann doch sein. Diesen hat aktuell der FC Sevilla inne, was wiederum heißt, dass die Jagd auch im Jahr 2020 weitergeht.

Die offensiven Hoffnungen ruhen auf Morata

Damit diese auch eine Aussicht auf Erfolg hat, muss sich Atlético vor allem in der Offensive verbessern. 20 Tore in 18 Ligaspielen sind für die eigenen Ansprüche einfach zu wenig und verhindern, dass die beste Defensive der Liga mehr Punkte einbringt. In den letzten beiden Ligaspielen gelangen aber immerhin jeweils zwei eigene Tore, nachdem man davor zwei Spiele ohne eigenen Treffer zu verzeichnen hatte.

Die gefährlichste Waffe ist dabei Stürmer Alvaro Morata. Mit seinen sieben Ligatoren ist der 27-jährige der einzige Spieler seiner Mannschaft, der mehr als zweimal traf. Auf ihn wird es, in Abwesenheit des langzeitverletzten Diego Costa, weiterhin hauptsächlich ankommen. Die weiteren Hoffnungen liegen unterdessen auf Top-Transfer João Félix, der im neuen Jahr dann hoffentlich auch richtig durchstartet.

xTabellenführer

Wobei an dieser Stelle auch nochmal erwähnt werden sollte, dass Atlético laut xG-Statistik von understat.com eigentlich mit 10,89 Toren mehr hätte rechnen dürfen. Nimmt man die zu erwartenden Gegentore dazu und rechnet das auf Punkte hoch, wären die „Colchoneros“ sogar Tabellenführer. Als Vorsatz fürs neue Jahr sollten sie sich also vornehmen mehr aus ihren Möglichkeiten zu machen.

Dass man gegen den Levante damit anfangen könnte, erscheint, angesichts der jüngeren Historie, recht wahrscheinlich zu sein. Atlético gewann die letzten zehn Heimspiele gegen Levante in Folge und blieb dabei sechsmal ohne Gegentor. Auch wenn sie in dieser Saison nur fünf der bisherigen neun Liga-Heimspiele gewinnen konnten, ist das ein gutes Omen.

Und auch personell sieht es mittlerweile wieder besser aus. Abgesehen von Diego Costa, fehlen nur die verletzten Savic und Vitolo. Es fällt also kein Stammspieler aus, was eine sehr gute Nachricht für Trainer Simeone ist.

Atlético scheint also gut gerüstet zu sein, um bestens ins Jahr 2020 zu starten und die Siegesserie fortzusetzen.

(Photo by Aitor Alcalde/Getty Images)

UD Levante

Anders als Atlético, hat Levante bisher etwas überperformt. Laut understat.com, hätten sie mit sieben Gegentoren mehr rechnen müssen, bei 1,38 zu erwartenden Toren, die man selbst hätte mehr erzielen sollen. Zieht man das zusammen, hätte Levante mit fast sechs Punkten weniger rechnen dürfen, was Platz 13 in der Liga bedeutet hätte.

Aber genug des Konjunktivs. In der Wirklichkeit steht Levante mittlerweile auf Platz 9 und hat nur sechs Punkte Rückstand auf Atlético. Die letzten drei Pflichtspiele wurden, nach einer extrem bitteren 2:4-Niederlage im Derby gegen den FC Valencia (nach 2:0-Führung, allesamt gewonnen – bei einem Torverhältnis von 10:2.

Vorne hui, hinten pfui?

Die Stärken der Mannschaft liegen auch, klar erkennbar, in der Offensive. Mit 25 erzielten Toren stehen die „Granotas“ im Ligavergleich auf Rang 6 (noch vor Atlético oder dem FC Sevilla), während nur sieben Teams mehr Gegentore (27) kassiert haben. Bezieht man diese Statistik auf das Spiel gegen Atlético, könnte sich ein Problem ergeben: Gegen die beste Defensive der Liga könnte es offensiv eng werden, während man hinten auch gegen einen vergleichsweise harmlosen Angriff Federn lassen dürfte.

Auch die Tatsache, dass man sechs der bisherigen neun Auswärtsspiele verloren hat, macht nicht unbedingt Mut. Die 17 Gegentore waren einfach zu viel, wobei sie in fremden Stadien immerhin nie mehr als drei Gegentore fingen, im Durchschnitt aber trotzdem fast zwei pro Spiel.

Martí als Gesicht des Aufschwungs

Der große Hoffnungsträger der Mannschaft ist Torjäger Roger Martí. Ihm gelangen in der bisherigen Spielzeit acht Tore in 17 Ligaspielen, allein fünf davon in der letzten fünf Ligaspielen. Er ist also das Gesicht des jüngsten Aufschwungs. Ihm wird Atlético mit Sicherheit eine Sonderbehandlung zukommen lassen.

Während Martí in der Offensive für Furore sorgen konnte, drückt der Schuh in der Defensive personell doch gewaltig. Mit Rúben Vezo, Rober Pier und Óscar Duarte fallen gleich drei Innenverteidiger verletzungsbedingt aus. Das Duo Sergio Postigo und Erick Cabaco ist somit so etwas wie das letzte Aufgebot. Der Ausfall von Mittelfeldspieler Gonzalo Melero kommt noch erschwerend hinzu.

Levante geht, trotz des jüngsten Laufs, also nicht unbedingt bestens gerüstet in das erste Spiel des neuen Jahrzehnts…

(Photo by Alex Caparros/Getty Images)

Prognose

Atlético Madrid ist klarer Favorit und sollte auch das elfte Heimspiel gegen Levante in Folge gewinnen. Gegen die schwer ersatzgeschwächte Defensive der ohnehin anfälligen Gäste sollte aber auch eigene Offensivschwäche nicht allzu sehr ins Gewicht fallen, sollte man defensiv so solide wie sonst stehen. Levante hat zwar auch einen Lauf im Rücken, doch so richtig nachhaltig wirkt das nicht. Auch ein Punktgewinn wäre eine kleine Überraschung.

Mögliche Aufstellungen:

Atlético Madrid: Oblak – Trippier, Felipe, Giménez, Renan Lodi – Correa, Thomas, Héctor Herrera, Saúl – Morata, João Félix

UD Levante: Aítor – Coke, Cabaco, Postigo, Toño García – Bardhi, Radoja, Campaña, Rochina – Martí, Morales

(Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)

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Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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