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Bundesliga | BVB-Ansage, Bayern stolpert und (k)ein Auftakt nach Maß

19. August 2019 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Awards | Am Freitagabend eröffnete der Rekordmeister aus München die Bundesligasaison und spielte lediglich 2:2-Unentschieden gegen die Hertha. Doch das war nur der Auftakt in einen spannenden Spieltag mit vielen Toren und einigen turbulenten Spielen. Wir blicken zurück!

Stotterstart-Award: FC Bayern

Es ist noch Sand im Getriebe beim Rekordmeister! Nach einer Vorbereitung, die vor allem aufgrund der Transferpolitik einige Fragen offen ließ haben die Hausherren zum Saisonbeginn eigentlich recht gut losgelegt. Bayern spielte dominant und wollte früh für klare Verhältnisse sorgen. Nach der Führung durch Lewandowski kam die Hertha unverhofft zum Ausgleich, als Lukebakio einen Schuss abfeuerte, der abgefälscht den Weg ins Tor fand. Kurz darauf drehte der Gast sogar das Spiel, wieder einmal sah die Hintermannschaft alles andere als gut aus. Lediglich durch einen Elfmetertreffer konnte der Rekordmeister noch Zählbares einfahren. Und das reichte eben nur für ein Remis.

„Visier offen“-Award: SC Paderborn

Der SC Paderborn fiel in der 2. Bundesliga durch eine gnadenlose Offensivausrichtung auf. Mit allen damit verbundenen Vor- und Nachteilen agierte die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart aggressiv, versuchte Ballgewinne zu erzwingen und diese zu nutzen. Genau so spielte man zum Auftakt auch in Leverkusen – völlig ohne Angst. Und das wäre beinahe belohnt worden, denn zweimal glich der SCP eine Bayer-Führung aus, zudem hatte man einige sehr gute Chancen. Weil die „Werkself“ ebenfalls mit viel Risiko spielte und die individuelle Klasse in Leverkusen höher ist als beim Aufsteiger setzte Paderborn zwar ein Zeichen, aber ging ohne Punktgewinn aus dem Spiel.

Robben 2.0.: Jonathan Schmid

Lange Zeit ging nicht viel im Spiel zwischen dem SC Freiburg und Mainz 05. Beide Mannschaften standen kompakt und schafften es kaum einmal für Tempo zu sorgen und den Gegner vor Probleme zu stellen. Allerdings sorgte die Schlussphase dann für die notwendige Unterhaltung. Nach dem 1:0 für den SCF durch Höler entdeckte Jonathan Schmid, den man aus Augsburg zurückholte, den Arjen Robben in sich. Und das, obwohl Schmid eigentlich Rechtsfuß ist. Der Außenverteidiger zog von der rechten Seite in die Mitte und schloss mit dem linken Fuß sehr fest und präzise ab, erzielte das 2:0 und somit die Vorentscheidung beim 3:0-Sieg.

Kampfansage-Award: BVB

Borussia Dortmund formulierte in diesem Sommer sehr deutlich, dass nach den Verstärkungen im Kader durchaus auch eine Trophäe (die nicht der Supercup ist) präsentiert werden soll. Nach solch forschen Aussagen ist es natürlich umso wichtiger sehr gut in eine Saison zu kommen. Abgesehen von dem frühen Rückstand in der 1. Minute zeigte der BVB eine mannschaftlich geschlossene Leistung, spielte mit Druck nach vorne und auch wenn es noch in vielen Abläufen Optimierungsbedarf gibt, muss man feststellen, dass der BVB vielleicht sogar Titelanwärter Nummer 1 ist. Für den FC Augsburg war das temporeiche und fluide Offensivspiel jedenfalls zu viel – die Schwarzgelben gewannen mit 5:1.

Effizienz-Award: Fortuna Düsseldorf

Zum Auftakt der neuen Saison spielte Fortuna Düsseldorf gegen Werder Bremen – und das auswärts. Jeder bei der Fortuna wusste, dass diese Aufgabe schwierig wird und alles passen muss, damit man etwas mitnehmen kann. Und es passte zumindest sehr viel. Denn die Fortuna schlug Werder in einem abwechslungsreichen Spiel mit 3:1 und feierte den Auftaktsieg. Wichtig war neben dem guten Torhüter Zack Steffen vor allem die Effizienz in der Offensive. Auch ohne die in der letzten Saison entscheidenden Raman und Lukebakio gelangen offensive Akzente – diesmal eben durch Spieler wie Ayhan oder Hennings. Die Fortuna feierte dank der Effizienz einen sehr positiven Saisonstart!

Blitzstart-Award: Eintracht Frankfurt

Vor Beginn des Spiels zwischen Eintracht Frankfurt und der TSG Hoffenheim waren einige Fragen offen. Kann die SGE einen genauso wuchtigen Vortrag hinlegen wie es in der vergangenen Saison häufig der Fall war? Können die Hessen von Beginn an zeigen, dass sie schon über ein gefestigtes System verfügen? Die Antwort: Ja! Schon in der Anfangsphase traf die Eintracht in persona Hinteregger zum 1:0, nachdem eine kurz ausgeführte Ecke für Verwirrung in der Hintermannschaft der Gäste sorgte. Der große Druck ebbte auch erst einmal nicht ab, schon nach 10-15 Minuten hätte man 2-3 Tore auf dem eigenen Konto haben können. Am Ende reichte das eine Tor zum Sieg, wieder einmal war ein Blitzstart nach Anpfiff entscheidend.

Aller Anfang ist schwer: Union Berlin

Union Berlin startete mit einem schweren Heimspiel gegen RB Leipzig in die neue Saison. Und der bekannte Ausspruch, dass aller Anfang schwer sei, bewahrheitete sich. Union musste hautnah miterleben wie schwer es in der Bundesliga sein kann. Denn RB Leipzig nutzte seine Chancen extrem cool und erzielte aus drei Großchancen drei Tore, was für einen Halbzeitstand von 0:3 sorgte. Eigentlich begann Union recht strukturiert, die Fehler wurden aber eiskalt genutzt. Am Ende zeigte man einige ganz solide Ansätze, das Spiel ging aber mit 0:4 verloren. Daraus muss man nun lernen.

(Photo by Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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