Bundesliga | RB-Schützenfest, Bayern in der Krise und ein ungeahnter Torjäger

Der 10. Spieltag in der Bundesliga ist vorüber und es gab einige Spiele, die für viel Gesprächsstoff sorgten. Die Krise beim FC Bayern verschärft sich, RB Leipzig zeigte sich in Torlaune, das Derby in Berlin war vor allem neben dem Platz ein Thema. Wir blicken zurück!

Last-Minute-Award: SC Freiburg

Für den SC Freiburg läuft es in dieser Saison sehr, sehr gut. Die Breisgauer spielen über weite Strecken ordentlichen Fußball und sind in der Offensive enorm effizient. Das zeigte sich auch gestern wieder, als man gegen Werder Bremen trotz einiger schwächerer Phasen am Ende ein Remis einfahren konnte. Das lag erneut daran, dass einige 50:50-Situationen pro Freiburg ausgingen, zudem wurde kurz vor dem Ende das wichtige 2:2 erzielt, danach machte Ersatztorhüter Flekken das 3:2 für Werder zunichte. Alles, was Freiburg in dieser Saison auszeichnet, zeigte sich in den letzten Minuten des Spiels.

Kollegialität-Award: BVB nach dem 3:0

Mario Götze durchlebt derzeit eine Phase, die nicht ganz einfach ist. Der Offensivspieler von Borussia Dortmund sieht sich mit einer unsicheren Zukunft konfrontiert, hat zudem immer wieder mit Blessuren zu kämpfen, die ihn daran hindern, zu 100 % spielfit zu werden. Am Samstagnachmittag durfte Götze für Reus auf das Feld, nachdem dieser angeschlagen ausgewechselt werden musste. In der 2. Halbzeit zeigte sich Götze dann sehr spielfreudig, durfte den Elfmeter zum 3:0 verwandeln. Und: Alle Spieler jubelten mit Götze, jeder gratulierte ihm, klatschte mit dem 27-jährigen ab. Das zeigte nicht nur, dass es in der Mannschaft stimmt, sondern auch, dass Götze enorm geschätzt wird – auch wenn er keine allzu große Rolle spielt.

Schützenfest-Award: RB Leipzig

Erst kürzlich kritisierte Julian Nagelsmann seine Spieler und teilte mit, dass es bei RB Leipzig vor allem an der Konsequenz in der Offensive fehlte. Es folgte nicht nur das 6:1 im DFB-Pokal in Wolfsburg, sondern auch eine Leistung gegen Mainz 05, die sehr beeindruckend war. RB Leipzig spielte vor allem 50-55 Minuten mit der nötigen Konsequenz, war sehr effizient und trieb Mainz immer wieder von einer Verlegenheit in die nächste. Die Konsequenz: RB Leipzig erzielte 8 (!) Treffer, bestätigte die fantastische Form aus dem Pokalspiel und arbeitete sich weiter nach vorne.

„Verschiedene Welten“-Award: #SGEFCB

Eintracht Frankfurt gegen den FC Bayern ist durchaus ein Klassiker im deutschen Fußball. Und selten war dieses Spiel vorab mit einer solche Brisanz versehen wie an diesem Wochenende. Vor allem die Aussagen von Niko Kovac, der die SGE-Fans als „beste der Bundesliga“ bezeichnete, sorgten für Wirbel. Was sich auf dem Platz tat, was aber definitiv noch einmal spektakulärer. Eintracht Frankfurt nutze die Fehler, die der FC Bayern dieser Tage regelmäßig anbietet, eiskalt aus und spielte gegen die nach einer roten Karte für Jerome Boateng dezimierten Gäste aus München sehr effizient. Am Ende gewann die SGE mit 5:1, sorgte für die höchste Niederlage des Rekordmeisters in der Bundesliga seit 2009 und arbeitete sich in der Tabelle weiter nach oben. In München herrscht indes Tristesse. Zwei komplett verschiedene Welten waren nach dem Schlusspfiff zu sehen.

Torjäger-Award: Oscar Wendt

Borussia Mönchengladbach ist nach dem 2:1-Erfolg bei Bayer 04 Leverkusen weiterhin Tabellenführer in der Bundesliga. Neben einem sehr stabilen Zentrum hatte auch der 34-jährige Linksverteidiger Oscar Wendt einen großen Anteil am Sieg. Der Schwede avanciert dieser Tage nämlich plötzlich zum Torjäger. Nachdem Wendt bereits gegen Eintracht Frankfurt in der vergangenen Woche traf, erzielte der Schwede auch gegen Bayer 04 Leverkusen einen Treffer. Zwei Tore in zwei aufeinanderfolgenden Spielen konnte er in seiner Karriere bisher auch noch nicht häufig feiern.

Derbyheld-Award: Erik Thommy

Am Sonntag fand das Nachbarschaftsduell zwischen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Köln statt. In einem Spiel, das fußballerisch nur wenige Glanzpunkte für die Zuschauer bereithielt, schrieb vor allem Erik Thommy seine eigene Geschichte. Der Offensivspieler der Fortuna musste nach einem Zusammenprall in der 2. Halbzeit behandelt werden, es sah kurzzeitig nicht danach aus, als würde er weiterspielen können. Doch nur wenige Momente später gelang Thommy die Vorentscheidung. Nach einem langen Ball lief Thommy alleine in Richtung Timo Horn zu, behauptete sich im Zweikampf mit Ehizibue sehr stark und schloss nach einem Haken sicher zum 2:0 ab. Das war auch der Endstand.