FC Bayern vs. Bayer Leverkusen: Können die Vollgas-Leverkusener Bayerns Weg zum fünften Stern ausbremsen?

20. April 2021 | Vorschau | BY Victor Catalina

Vorschau | Fünf Spieltage sind es noch bis Saisonende. Am 30. empfängt der FC Bayern Bayer Leverkusen zum nächsten Bundesliga-Spitzenspiel. Während die einen auf den fünften Stern hoffen, gilt für die anderen „Vollgas voraus“.

Anpfiff der Partie ist am Dienstag, 20:30 Uhr, Live bei Sky.

  • FC Bayern München: Mission fünfter Stern – Lewandowski intensiviert Training
  • Bayer 04 Leverkusen: „Vollgas voraus“ – den Coup von 2019 wiederholen?
  • Bayerns Sieg im Hinspiel läutete das Ende der Ära Bosz ein – und eröffnete die Chance für Wolf

FC Bayern München: Der nächste Schritt zum Fünf-Sterne-Klub?

Mit dem 3:2 in Wolfsburg hat der FC Bayern einen weiteren, großen Schritt zum neunten Bundesligatitel in Folge gemacht. Da RB Leipzig vergangenen Freitag gegen Hoffenheim nicht über ein 0:0 hinauskam, haben sie ihr Sieben-Punkte-Polster, das aufgrund des 1:1 gegen Union kurzzeitig auf fünf geschmolzen ist, wiederhergestellt.

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Nachdem die Münchener aus beiden Pokalwettbewerben ausgeschieden sind, hat Hansi Flick (56) für die letzten fünf Spiele der Saison ein weiteres Ziel ausgerufen: Den fünften Stern auf dem Trikot. 30 Mal ist der FC Bayern bisher Meister geworden, 29 dieser Titel haben sie nach Gründung der Bundesliga im Jahr 1962 gewonnen, den ersten gab es 1932. Zum runden Jubiläum, so zumindest der Gedankengang, sollen über dem Vereinswappen bald fünf Sterne prangen.

Dafür aber müssen sie zuerst an Bayer Leverkusen vorbei, jener Mannschaft, die ihnen vor dem 2:3 gegen Paris Saint-Germain ihre letzte Heimniederlage beigebracht hat, ein 1:2 Ende November 2019. Nur zur Einordnung: Das Ganze geschah in einer ausverkauften Allianz Arena.

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Natürlich lobte Hansi Flick auf der Pressekonferenz vor allem die Stärke der Leverkusener durch ihre schnellen Flügelspieler. Gleichzeitig bestätigte er auch, dass die Mannschaft nicht durch die Unruhe der vergangenen Tage beeinträchtigt wird: „Die Mannschaft hat eine sehr starke Mentalität und ist sehr fokussiert auf das Sportliche und den Erfolg.“

Im Vergleich zum Sieg in Wolfsburg, wird Leon Goretzka (26), der im Hinspiel gegen PSG mit einer Muskelverletzung ausgewechselt werden musste, wieder in den Kader zurückkehren. Robert Lewandowski (32/Bänderdehnung im Knie) konnte im Laufe der Woche die Trainingsintensität zwar sukzessiv steigern. Er wird aber aller Voraussicht nach erst am Wochenende in Mainz sein Comeback geben können. Niklas Süle (25/muskuläre Probleme), Corentin Tolisso (26/Sehnenriss), Douglas Costa (30/Aufbautraining nach Haarriss im Mittelfuß), Marc Roca (24/Infekt) sowie Serge Gnabry (25/COVID-19) fallen allesamt weiter aus.

Bayer 04 Leverkusen: „Vollgas voraus“ den Positivtrend unter Wolf fortsetzen

Vor dem Hinspiel kurz vor Weihnachten war die Leverkusener Welt noch in allerbester Ordnung. Mit einem 4:1 gegen Hoffenheim konnte man sich die Tabellenführung schnappen und diese dank eines 4:0 in Köln behaupten. Danach allerdings kassierte man 17 Sekunden vor Schluss einen abgefälschten Schuss von Robert Lewandowski zum 1:2, der eine Lawine an Nachwirkungen nach sich ziehen sollte.

Es war nicht nur Leverkusens erste Saisonniederlage, sondern auch das Spiel, das die Ära Peter Bosz (57) erst nachhaltig ins Wanken brachte und schließlich beendete. Leverkusen fing an, in der Bundesliga zu schlingern, verlor in Frankfurt (1:2), an der alten Försterei (0:1), gegen Wolfsburg (0:1), in Leipzig (0:1) und ließ sich auch in den beiden Pokalwettbewerben von den Underdogs Rot-Weiß Essen (1:2 n.V.) sowie Young Boys Bern (3:4, 0:2) düpieren. Nach dem 0:3 in Berlin blieb der Geschäftsführung um Rudi Völler (61) nichts anderes übrig, als die Reißleine zu ziehen.

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Das hat sich bezahlt gemacht. Unter Neu-Trainer Hannes Wolf (40) ist man bisher noch ungeschlagen, gewann dabei zwei von drei Spielen. Daher geht Wolf durchaus optimistisch an die Sache heran: „Wir wissen, dass wir ein sehr gutes Spiel machen müssen. Aber mit dem Rückenwind aus dem Derbysieg und auch mit den Fähigkeiten, die unsere Spieler haben, trauen wir uns auch zu, da etwas zu holen. Und da gibt’s dann ‚Vollgas voraus‘ morgen Abend“, sagte er auf der Pressekonferenz.

An sein bisher einziges Duell mit dem Rekordmeister hat Hannes Wolf durchaus positive Erinnerungen. Mitte Dezember 2017 unterlag er zwar zuhause mit Stuttgart 0:1. Doch seine Mannschaft lieferte einen äußerst ansprechenden Auftritt ab. Letztendlich scheiterten Wolf und die Seinen auch am Ex-Stuttgarter Sven Ulreich (32), der in der 96. Minute vor der Cannstatter Kurve einen Elfmeter von Chadrac Akolo (26) parierte.

Verzichten muss Wolf am Dienstagabend auf Santiago Arias (29/Aufbautraining nach Wadenbeinbruch), Julian Baumgartlinger (33/Aufbautraining nach Kreuzbandoperation), Lars Bender (31/Aufbautraining nach Meniskus-OP) und Timothy Fosu-Mensah (23/Kreuzbandriss).

Prognose

Man darf sich auf ein durchaus temporeiches Spiel einstellen. Aufgrund von Bayerns defensiven Unzulänglichkeiten in dieser Saison könnte es – wie schon gegen Wolfsburg – auch ein torreiches werden. Wahrscheinlich ist, dass der FC Bayern die nächste Ungeschlagenserie der Leverkusener beendet. Mit der nötigen Tagesform und dem entscheidenden Quäntchen Glück könnten sie ihren Coup von 2019 sogar wiederholen.  

 

 

 

Mögliche Aufstellungen:

FC Bayern München: Neuer – Pavard, J. Boateng, Alaba, Davies – Kimmich, Musiala – L. Sané, T. Müller, Coman – Choupo-Moting

Bayer 04 Leverkusen: Hradecky – Tah, S. Bender, Tapsoba – Frimpong, Palacios, Aranguiz, Sinkgraven – Diaby, Bailey – Schick

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Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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