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Bundesliga: Traumtore in Leverkusen, eiskalter VfB schockt den BVB und Big Points für Köln

13. Dezember 2020 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Der 11. Spieltag in der Bundesliga ist vorüber. An diesem Wochenende gab es wieder einmal einige spannende Spiele, zudem die ein oder andere Überraschung. Der VfL Wolfsburg blieb erneut ungeschlagen und auch an der Tabellenspitze tat sich einiges. 

„Starke Serie“-Award: VfL Wolfsburg

Der VfL Wolfsburg eröffnete am Freitagabend den 11. Spieltag in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt. Die Niedersachsen erwischten keinen perfekten Abend, aber es reichte, um weiterhin ungeschlagen zu bleiben. Vor allem in der ersten Halbzeit gab es eine 45 Minuten andauernde Abtastphase. Beide Teams hatten Respekt vor dem Gegner und wollten nicht zu sehr in das Risiko gehen. Erst ein Elfmeter für die SGE in der zweiten Halbzeit sorgte für Schwung. 

(Photo by Oliver Hardt/Getty Images)

Durch den Rückstand war auch der VfL Wolfsburg endgültig aufgewacht. Auch die Wölfe profitierten von einem – wie auch auf der Gegenseite – berechtigten Elfmeter. Wout Weghorst (29) blieb cool und knipste erneut. In der Schlussphase war es wieder der Torjäger aus den Niederlanden, der mit einem eiskalten Abschluss dafür sorgte, dass die Wölfe das Spiel gewannen. Elf Spiele, keine Niederlage. Und am Mittwoch geht es zum FC Bayern… 

Eiskalt-Award: VfB Stuttgart

Der VfB Stuttgart spielt als Aufsteiger bisher eine gute Saison. Das wollten die Schwaben auch im Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund beweisen. Schon zu Beginn des Spiels agierte Stuttgart mutig, provozierte Fehler beim Gastgeber. Und Dortmund machte Fehler, zu viele Fehler. In der ersten Halbzeit konnte der BVB das Spiel aber zumindest auf der Anzeigetafel noch ausgeglichen gestalten, was vor allem an einem Geniestreich von Giovanni Reyna (18) lag. 

In der zweiten Halbzeit häuften sich die Fehler allerdings. Die VfB-Offensive um Silas Wamangituka (21), Philipp Förster (25), Tanguy Coulibaly (19) & Nicolas Gonzalez (22) bestrafte den Favoriten eiskalt. Es ging Schlag auf Schlag, Stuttgart spielte sich in einen Rausch und gewann am Ende auch in der Höhe verdient mit 5:1, ließ dabei sogar noch einige Chancen liegen. Das hatte Konsequenzen, der BVB trennte sich am Sonntag von Trainer Lucien Favre (62).

„Big Point“-Award: 1. FC Köln

Das Spiel zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem 1. FC Köln am Samstagnachmittag konnte durchaus als „Sechs-Punkte-Spiel“ angesehen werden. Beide Mannschaften steckten tief im Abstiegskampf, die Kölner hatten mit zuletzt vier Punkten gegen Dortmund und Wolfsburg aber zumindest eine positive Tendenz vorweisen können. Und in Mainz gelang dem Effzeh der nächste Big Point! Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol (51) spielte wahrlich nicht die Sterne vom Himmel, doch das musste sie auch nicht. Die drei Punkte waren entscheidend und die schnappten sich die Domstädter auch. 

Matchwinner war dabei Mittelfeldspieler Elvis Rexhbecaj (23), der das entscheidende Tor erzielte. Insbesondere in der Schlussphase hatten die Mainzer aber noch die ein oder andere Gelegenheit und belagerten den Strafraum der Gäste. Doch alle Bemühungen blieben erfolglos. Nach dem Schlusspfiff merkte man den Gästen die Erleichterung an, denn der Jubel kannte keine Grenzen. 

Fehlstart-Award: FC Bayern

Dass der FC Bayern München in dieser Saison einige Probleme in der Defensive hat und vor allem in der Anfangsphase einige Male nicht besonders wach wirkte, hat sich herumgesprochen. Auch bis nach Köpenick. Denn der 1. FC Union Berlin hatte einen Plan, wie er den Rekordmeister vor Probleme stellen kann. Dieser Plan ging auf, schon der erste lange Ball, den die Gastgeber hinter die Abwehr des Rekordmeisters spielten, wurde brandgefährlich.

Der erste Eckball, der unmittelbar darauf folgte, sorgte schon für die Führung. Eine starke Hereingabe von Christopher Trimmel (33) wurde von Grischa Prömel (25) entscheidend verlängert. Der FC Bayern lag hinten und erlebte in der Alten Försterei einen echten Fehlstart. Immerhin reichte es für den Rekordmeister nach einem schwachen Spiel am Ende noch zu einem 1:1.

„Verdienter Lohn“-Award: Matteo Guendouzi

Matteo Guendouzi (21) spielt seit dem Sommer auf Leihbasis für Hertha BSC. Der junge Franzose gilt als großes Talent, war bei Arsenal zuletzt aber nicht nur positiv aufgefallen. Im Auswärtsspiel des Hauptstadtklubs gegen Borussia Mönchengladbach zeigte Guendouzi seine Klasse. Seine Dynamik und seine Bewegungen auf engstem Raum konnte er zuletzt bereits zur Schau stellen, diesmal überzeugte er aber auch als Torschütze.

(Photo by Sascha Steinbach – Pool/Getty Images)

Kurz nach der Halbzeit kam Guendouzi nach einem Fehler in der Gladbacher Hintermannschaft knapp außerhalb des Strafraumes an den Ball. Der Franzose fackelte nicht lange, schloss sofort mit dem rechten Fuß ab. Der 21-Jährige traf den Ball mit der Innenseite perfekt und schlenzte ihn zum 0:1 in die lange Ecke. Sein präziser Schuss flog perfekt in die rechte obere Ecke und schlug im Winkel ein. Am Ende trennten sich beide Mannschaften leistungsgerecht 1:1.

Traumtor-Award: Leon Bailey & Christoph Baumgartner

Im letzten Spiel des Spieltags standen sich Bayer Leverkusen und die TSG Hoffenheim gegenüber. Die Partie war sehr unterhaltsam, zwei absolute Traumtore machte sie besonders. Schon in der Anfangsphase war es Leon Bailey (23), der die Werkself in Führung brachte. Nach einer kurzen Ecke zog der Jamaikaner von Rechts in die Mitte und mit links ab. Er traf den Ball perfekt und dieser schlug unhaltbar in der linken oberen Ecke ein. Das war die wichtige, frühe Führung für die Werkself und ebnete ihr den Weg zum Sieg gegen die TSG.

Doch zumindest bei den schönen Toren konnten die Kraichgauer mithalten. Christoph Baumgartner (21) spazierte kurz nach dem Seitenwechsel relativ unbedrängt durch das Mittelfeld, schaute und schoss den Ball aus gut 20 Metern von leicht halblinker Position perfekt per Schlenzer in die lange Ecke. Auch hier war der Torhüter absolut chancenlos, auch dieses Tor hat die Auszeichnung „Traumtor“ verdient, wenngleich es der TSG am Ende nicht mehr half.

Trendwende-Award: SC Freiburg

Der SC Freiburg spielte bis zu diesem Spieltag eine durchwachsene Saison. Nach drei Niederlagen in Folge gab es gegen den FC Augsburg und Borussia Mönchengladbach immerhin zwei Remis, gegen Bielefeld musste nun aber der zweite Saisonsieg her, damit man von einer Trendwende bei den Breisgauern sprechen kann.

Dass einiges auf dem Spiel steht, merkte man beiden Mannschaften an. Es wurden einige Fehler gemacht, Ungenauigkeiten bestimmten das Spiel. Doch Freiburg fand sukzessive besser in die Partie und gewann am Ende durch Treffer von Vincenzo Grifo (27) und Woo-yeong Jeong (21) mit 2:0. Die guten Ansätze der letzten Wochen wurden vergoldet, mit elf Punkten hat der SC nun vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Und der nächste Gegner heißt Schalke 04…

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Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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