Bundesliga | Schalke-Desaster, Kramaric in Topform und Kaugummi in Wolfsburg

20. September 2020 | Global News | BY Manuel Behlert

Die Bundesliga ist zurück! Schon am Freitag eröffnete der FC Bayern mit einem Paukenschlag die neue Saison. Weitere interessante Spiele sollten folgen. Wir blicken zurück – mit den sieben Awards zum Spieltag!

  • Schalke-Debakel zum Start
  • Kramaric mit Dreierpack für Hoffenheim
  • Haaland im Vollsprint zum Doppelpack

„Au weia“-Award: Schalke 04

Zum Auftakt der neuen Saison reiste der FC Schalke 04 zum FC Bayern München. Vor dem Spiel teilte Mittelfeldspieler Omar Mascarell mit, dass es vielleicht ein günstiger Zeitpunkt für dieses Duell sei, schließlich befand sich der Rekordmeister bis vor kurzem noch im Urlaub.

(Photo by CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

In den ersten 50 Sekunden wirkte Schalke auch durchaus konkurrenzfähig, aber schon das 1:0 von Serge Gnabry war ein großer Dämpfer. In der Folge wurde der FC Bayern immer dominanter, Schalke 04 immer wackeliger und unsicherer. Goretzka, Lewandowski, Gnabry, Gnabry, Müller, Sane, Musiala: Am Ende stand es 8:0, die Königsblauen wehrten sich phasenweise nicht einmal. Die nächsten beiden Auswärtsaufgaben von Schalke 04 lauten übrigens Leipzig und Dortmund. Au weia!

Gnadenlos-Award: Hertha BSC

Hertha BSC hat sich im Sommer auf dem Transfermarkt durchaus sehr ansprechend verstärken können. Mit viel Spannung wurde das erste Spiel der „Alten Dame“ gegen Werder Bremen erwartet. Hertha spielte dabei zwar nicht die Sterne vom Himmel, bestach aber vor allem durch eine gnadenlose Effizienz. Mit 4:1 gewann das Team von Trainer Bruno Labbadia in Bremen, Neuzugang Cordoba trug sich bereits in die Torschützenliste ein. Ein defensiver, eher pragmatischer Ansatz und das sehr gute Ausnutzen der Torchancen waren dabei die Schlüssel zum Erfolg. Mit dem Hauptstadtklub ist zu rechnen!

Topform-Award: Andrej Kramaric

Die TSG 1899 Hoffenheim feierte am ersten Spieltag der neuen Saison einen Last-Minute-Sieg in Köln. Maßgeblichen Anteil daran hatte wieder einmal der kroatische Stürmer Andrej Kramaric. Kramaric erzielte in Köln einen Dreierpack und bestätigte damit seine herausragende Form, die er schon im DFB-Pokal zeigte. Beim 0:1 profitierte er von einem Fehler von Jonas Hector, anschließend verwandelte er einen Strafstoß, ehe Kramaric in der Schlussminute vor Horn eiskalt blieb und zum Matchwinner avancierte. Nächste Woche kommt der FC Bayern – Kramaric ist vorbereitet.

Freifahrtschein-Award: Nils Petersen

Die neue Saison war noch nicht alt, da konnte Nils Petersen schon zum ersten Mal jubeln. Der Torjäger des SC Freiburg, häufig als Joker in Erscheinung tretend, erzielte schon in der achten Minute das 1:0 für die Breisgauer im Spiel beim VfB Stuttgart. Und Petersen dürfte selbst überrascht gewesen sein, wie frei er den Ball nach einer Flanke von der rechten Seite einköpfen konnte. Die Verteidiger vergaßen Petersen vollkommen, auch Torhüter Kobel spekulierte falsch und öffnete das Tor noch. Dem Stürmer war’s egal, er traf – und Freiburg gewann in einem später noch sehr hektischen und unterhaltsamen Spiel mit 3:2.

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Dampfwalze-Award: Erling Haaland

Dass Erling Haaland gleich am ersten Spieltag schon zwei Treffer erzielen konnte, ist eigentlich nicht einmal eine Schlagzeile wert. Die Art und Weise, wie der Norweger mit seinem 3:0 das Spiel entschied, hingegen schon. Den Gladbachern flog dabei nicht nur ein eigener Eckball um die Ohren, sie sahen sich auch mit einem unaufhaltsam über den Platz sprintenden Haaland konfrontiert. Der BVB spielte den Konter zweifelsohne sehr gut aus, möglich wurde dies aber auch durch den unfassbaren Haaland-Sprint. Sancho bediente den Norweger am Ende mustergültig – und der blieb auch noch cool.

Zuckerpass-Award: Robin Quaison

RB Leipzig gewann gegen den FSV Mainz 05 souverän mit 3:1. Für ein Highlight sorgte allerdings Gäste-Offensivspieler Robin Quaison. Kurz nach der Halbzeit, beim Stand von 2:0 für RB, setzte sich Quaison auf der linken Seite sehr gut von seinem Gegenspieler ab. In der Folge zog Quaison dynamisch in die Mitte und sah den startenden Mateta. Mit einem Zauberpass aus der Bewegung heraus bediente Quaison eben jenen Mateta mustergültig. Der Franzose ließ sich nicht zweimal bitten und traf zum 2:1. Viel mehr Positives gab es von den 05ern allerdings nicht zu berichten.

Kaugummi-Award: Wolfsburg gegen Leverkusen

Sucht man ein Wort, mit dem das Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Bayer 04 Leverkusen beschrieben werden kann, dann lautet dieses wohl Kaugummi. Denn die Partie zum Abschluss des Spieltags war vor allem zäh. Defensiv haben sich beide Mannschaften wenig bis nichts vorzuwerfen, die Arbeit gegen den Ball war überwiegend gut. Was fehlte: Ideen. Sobald es Ansätze im Offensivspiel gab, wurden diese wieder zunichte gemacht. Die Teams konnten sich kaum einmal durchkombinieren, viele Schüsse wurden geblockt, Pässe im letzten Drittel kamen nicht an. Das 0:0 am Ende war vor allem eines: gerecht.

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Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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