Bundesliga | Duo beflügelt Schalke, Verkehrte Welt in Gladbach & Seriensieger Freiburg

10. Januar 2021 | Bundesliga | BY Manuel Behlert

 7 Awards | Der 15. Spieltag in der Bundesliga ist vorüber und auch an diesem Wochenende war wieder einiges los. Schalke 04 gewann zum ersten Mal nach knapp einem Jahr ein Bundesligaspiel, der SC Freiburg hört gar nicht mehr auf zu gewinnen. Und auch beim FC Bayern und dem BVB gab es reichlich Gesprächsstoff. 

„Verkehrte Welt“-Award: Gladbach vs. Bayern

Achtmal in Folge ging der FC Bayern in der Bundesliga in Rückstand. Achtmal in Folge verlor der FC Bayern anschließend das Spiel nicht. Borussia Mönchengladbach hingegen schaffte es in dieser Saison häufig, eine Führung nicht über die Zeit zu bringen. Die Vorzeichen vor dem direkten Duell dieser beiden Mannschaften waren also klar. Doch auf dem Platz spielte sich überraschendes ab.

Denn plötzlich war es der FC Bayern, der in Führung ging, sogar mit 0:2. Doch ein Doppelpack von Jonas Hofmann gestaltete den Spielstand wieder ausgeglichen. Und: Der Treffer von Florian Neuhaus in der zweiten Halbzeit bedeutete, dass die Fohlen das Spiel sogar komplett drehen konnten! Für die Mannschaft von Hansi Flick war dies die zweite Niederlage in der Bundesliga in dieser Saison, Gladbach belohnte sich für eine engagierte Leistung.

„Kongenial“-Award: Amine Harit und Matthew Hoppe

Der FC Schalke 04 hat ein Bundesligaspiel gewonnen. Alleine das ist eine Meldung wert, beim Sieg gegen die TSG Hoffenheim haben die Königsblauen aber eine für die eigenen Möglichkeiten sehr gute Leistung gezeigt. Im Mittelpunkt stand ein Duo, das in der Offensive wirbelte. Matthew Hoppe und Amine Harit hatten maßgeblichen Anteil daran, dass Schalke 04 mit 4:0 gewann.

Hoppe erzielte drei teilweise sehr schöne Tore und war sehr fleißig, viel unterwegs und belohnte sich für seine Arbeit. Amine Harit bereitete nicht nur alle Tore von Hoppe vor, sondern erzielte selbst noch den Treffer zum 4:0. Das kongeniale Duo nutzte die Fehler, die die TSG Hoffenheim anbot, eiskalt aus. Und Schalke hofft nun wieder – dank Harit und Hoppe.

„Bestenfalls unglücklich“-Award: Moussa Niakhate

Der FSV Mainz 05 empfing mit dem neuen Trainer Bo Svensson an der Seitenlinie Eintracht Frankfurt. Die SGE gewann noch nie in der Bundesliga in Mainz, dies änderte sich aber am Samstagnachmittag. 2:0 konnten die Hessen gewinnen, Andre Silva erzielte einen Doppelpack. Maßgeblichen Anteil am Sieg der SGE hatte aber auch Moussa Niakhate, der Innenverteidiger der 05er.

Niakhate verursachte nicht nur zwei Elfmeter, sondern tat dies auch auf beeindruckende Art und Weise. Beim Elfmeter zum 0:1 hielt er Andre Silva unnötig lange fest, der Strafstoßpfiff war die logische Konsequenz. Beim Strafstoß vor dem 0:2 war das Foul tatsächlich noch unnötiger. Das merkte nach dem Spiel auch der gefoulte Martin Hinteregger an: „Ich hätte wahrscheinlich den Ball eh nicht reinschießen können. Ich spüre jetzt noch meinen Arm, fester kann man gar nicht zupacken. Es war Elfmeter, er hat mich klar festgehalten.“ Zwei Elfmeter verursacht, 0:2, Absturz auf Platz 18. Für Mainz 05 und Moussa Niakhate lief es alles andere als gut.

„Aufgedreht“-Award: Borussia Dortmund

Am Samstagabend fand ein Topspiel in der Bundesliga statt, das diesen Namen auch verdient hatte. RB Leipzig traf auf Borussia Dortmund. In der ersten Halbzeit gab es wenige Highlights, beide neutralisierten sich in vielen Spielphasen. Dennoch war eine hohe Intensität zu spüren und man hatte das Gefühl, das jederzeit etwas passieren kann. Was fehlte, war noch die letzte Genauigkeit im Spiel nach vorne.

In der zweiten Halbzeit änderte sich das aber. Vor allem, weil Borussia Dortmund aufdrehte. Das Mittelfeld spielte genauer, agierte gegen den Ball aber weiterhin sehr gut. Marco Reus, Erling Haaland und Jadon Sancho – und das war der große Unterschied – harmonierten nun aber besser miteinander. Die BVB-Offensive beschäftigte die beste Defensive der Liga und kam zu Chancen. Mit besserer Präzision fielen dann auch die Tore, der BVB gewann verdient mit 3:1 und machte einen großen Schritt nach vorne!

„Seriensieger“-Award: SC Freiburg

Wer ist die Mannschaft der Stunde in der Bundesliga? Richtig, der SC Freiburg! Die Breisgauer gingen mit vier Siegen in Folge in das Spiel gegen den 1. FC Köln und hatten vor, auch gegen den Effzeh die drei Punkte mitzunehmen. Das gelang auch, weil viele Dinge in diesem Spiel für den SCF liefen. Die Mannschaft von Christian Streich spielte sehr gut, nutzte aber auch die Fehler, die die Gäste anboten, eiskalt aus.

Die Gäste spielten Freiburg in die Karten und wurden mit zunehmender Spieldauer immer unsicher. Die Folge: Die Streich-Elf nutzte nicht nur die Fehler, sondern wurde auch immer mutiger und sicherer im Spiel nach vorne. Am Ende gewann der SC Freiburg mit 5:0 gegen einen desolaten Gast aus Köln und feierte den fünften Sieg in Serie in der Bundesliga. Nächster Halt: Bayern München.

„Zu sicher“-Award: Sheraldo Becker

In der Anfangsphase des Spiels zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem VfL Wolfsburgstand Sheraldo Becker im Mittelpunkt. Der Angreifer der Gastgeber ist schnell, beweglich und torgefährlich. Doch all das half ihm nichts, als er sich schon zu sicher war, die Führung zu erzielen. Torhüter Koen Casteels ließ er hinter sich, auch an einem Verteidiger der Wölfe spazierte Becker vorbei.

Was fehlte, war der Abschluss auf das leere Tor – aus halbrechter Position. Becker war mit den Gedanken möglicherweise bereits beim Torjubel und verfehlte das 7,32m breite Tor, schob den Ball an das Außennetz. Das Spiel startete alles andere als gut für den Offensivspieler, doch es wurde besser. Noch im Verlauf der ersten Halbzeit knallte Becker den Ball in den Winkel und erzielte eine wichtiges Tor. Am Ende trennten sich beide Teams mit 2:2.

„Ungeahnte Qualität“-Award: Fabian Klos

Arminia Bielefeld spielte zum Abschluss des Spieltags zuhause gegen Hertha BSC. Das Spielgeschehen ist schnell erklärt: Hertha begann schwach und wurde nicht besser, Bielefeld war engagiert, aber lange zu harmlos. Nach der Halbzeit drehte der Gastgeber auf und kam durch Reinhold Yabo zur Führung, die gleichbedeutend mit dem Siegtreffer war.

Einen wichtigen Anteil am „Big Point“ hatte auch Stürmer Fabian Klos. Der wuchtige Angreifer arbeitete viel, setzte Akzente im Pressing und beschäftigte die gesamte Defensive der Gäste. Doch Klos setzte noch einen ganz anderen, unerwarteten Akzent. Der Stürmer war für den schnellsten Sprint in dieser Partie verantwortlich! Während der Sky-Übertragung zeigte die Statistik, das Klos mit mehr als 33 km/h „geblitzt“ wurde und damit schneller sprintete als Spieler wie Dodi Lukebakio. Das war zumindest überraschend.

(Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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