Bundesliga: Bayernfluch, Schalke-Implosion und Max Kruse in seinem Element

1. März 2021 | Trending | BY Manuel Behlert

Bundesliga-Awards | Der 24. Spieltag in der Bundesliga ist vorüber und bot einiges an Gesprächsstoff. Schon am Freitagabend gelang Werder Bremen ein überraschender Sieg gegen Eintracht Frankfurt. Zudem ist der FC Bayern wieder in der Spur, bei Schalke 04 wurde durchgefegt. 

„Bayernfluch“-Award: Eintracht Frankfurt

Am vergangenen Wochenende spielte Eintracht Frankfurt furios auf und schlug in der Bundesliga den Spitzenreiter Bayern München. Die Hessen sind die Mannschaft der Stunde, fuhren nun voller Euphorie zum Auswärtsspiel nach Bremen. Doch wie es häufig der Fall ist, wenn eine Mannschaft den FC Bayern bezwingt, folgte eine Enttäuschung. Die SGE begann furios und ging verdient in Führung, mit zunehmender Spieldauer fand Werder aber immer besser in das Spiel.

Die Folge war, dass das Führungstor von Andre Silva im Verlauf der zweiten Halbzeit gekontert wurde. Bremen startete stark nach der Halbzeit, Theodor Gebre Selassie erzielte gleich mit der ersten Chance im zweiten Spielabschnitt den Ausgleich. Damit noch nicht genug, Josh Sargent brachte Werder nach einer Stunde sogar in Führung. Aufgrund der Leistungssteigerung nach der Halbzeit verdiente sich Werder den Sieg am Ende und konnte das Polster auf die Abstiegsränge vergrößern.

„Vorbereiter“-Award: Leon Goretzka

Nach einer Corona-Erkrankung befindet sich Leon Goretzka wieder auf dem Weg zur Bestform. Gegen Lazio in der Champions League zeigte er schon eine ordentliche Leistung, gegen den 1. FC Köln präsentierte sich der Mittelfeldspieler des FC Bayern dann aber in Galaform. Schon zu Beginn des Spiels war Goretzka enorm präsent. Wenig verwunderlich war dann, dass er das Führungstor von Eric Maxim Choupo-Moting mit einer maßgeschneiderten Flanke vorbereitete.

Goretzka Bundesliga

(Photo by KERSTIN JOENSSON/AFP via Getty Images)

Auch beim 2:0 hatte Goretzka entscheidend seine Füße im Spiel. Nach einem Ballgewinn tanzte er die Verteidiger des 1. FC Köln aus, bediente Robert Lewandowski und der Pole schob lässig ein. Vollendet wurde der herausragende Auftritt von Leon Goretzka durch die Maßflanke auf Serge Gnabry, die gleichbedeutend mit dem 5:1 war. Drei Torvorlagen in einem Spiel: Goretzka meldet sich wieder eindrucksvoll zurück!

„Implosion“-Award: Schalke 04

Nach der Niederlage im Derby gegen Borussia Dortmund (0:4) hatte man beim FC Schalke 04 noch weniger Hoffnung auf den Klassenerhalt als ohnehin schon. Die nächste Chance auf eine Reaktion bot sich beim Auswärtsspiel in Stuttgart. Doch schon vorher rumorte es. Medienberichten zufolge sollen sich einige Spieler intern für einen Trainerwechsel stark gemacht haben. Das dementierten die Verantwortlichen der Königsblauen vor dem Spiel noch vorsichtig, strahlten dabei aber nicht gerade die größte Konsequenz aus.

Auf dem Platz folgte erneut eine schaurige Vorstellung, zumindest in weiten Teilen der ersten Halbzeit. Am Ende verlor Schalke in Stuttgart mit 1:5, lediglich die Ergebnisse der Konkurrenz sorgen noch für ein bisschen Hoffnung im Abstiegskampf. Der Implosion auf dem Feld folge eine weitere: Am Sonntag gab es Entlassungen en masse. Jochen Schneider, Sascha Riether, Christian Gross – all diese Akteure mussten gehen. Wie es auf der Trainerposition nun kurz- oder mittelfristig weitergeht, ist noch unklar.

„Debüt“-Award: Reinier Jesus mit dem ersten Bundesliga-Tor

Borussia Dortmund spielte am Samstag zuhause gegen Arminia Bielefeld. Der BVB war nach zwei guten Spielen gegen Sevilla und Schalke mit viel Selbstvertrauen ausgestattet und spielte auf hohem Niveau. Schon in der ersten Halbzeit gab es zahlreiche Chancen, am Ende stand es aber 0:0. In der zweiten Halbzeit erhöhte der BVB dann die Schlagzahl und auch die Präzision im letzten Drittel. Durch Treffer von Mo Dahoud und Marco Reus stand es relativ schnell 2:0, auch im Anschluss hatte der Gastgeber weitere Möglichkeiten.

Reinier Bundesliga

(Photo by MARIUS BECKER/AFP via Getty Images)

Vor allem Erling Haaland war viel unterwegs und arbeitete an seinem nächsten Treffer. Der Norweger war dann auch der Hauptdarsteller, um Real Madrids Leihgabe Reinier sein erstes Tor zu ermöglichen. Nach einem guten Angriff kam Haaland an den Ball, sah aber den besser postierten Brasilianer und bediente ihn mit einem schönen Querpass. Reinier schob ein und durfte erstmals in der Bundesliga jubeln.

„Mit aller Macht“-Award: RB Leipzig

Im Topspiel der Bundesliga am Samstagabend traf RB Leipzig zuhause auf Borussia Mönchengladbach. Die Gäste von Trainer Marco Rose kamen durch die ersten beiden Chancen im Spiel jeweils schon zu einem Tor, führten somit für mit 2:0. RB spielt engagiert nach vorne, ließ aber teils sehr große Chancen ungenutzt. Dementsprechend gibt es auch mit dem Stand von 0:2 in die Pause. Julian Nagelsmann stellte seine Mannschaft ein wenig um, brachte mit Alexander Sörloth einen Stürmer in die Partie und das Spiel entwickelte sich endgültig zugunsten der Hausherren.

Christopher Nkunku und Yussuf Poulsen sorgten dafür, dass RB Leipzig in der zweiten Halbzeit für die Überlegenheit belohnt wurde und stellten schnell den Ausgleich her. Doch Leipzig drückte mit aller Macht weiter, während die Borussia häufig zu ungenau agierte. Das sollte am Ende des Spiels bestraft werden, als eben jener Sörloth, der in der Halbzeit eingewechselt wurde, das 3:2 in der Nachspielzeit erzielte. Durch den Sieg bleibt RB an dem FC Bayern dran, hat weiter zwei Punkte Rückstand.

„Spezialist“-Award: Max Kruse

Max Kruse feierte im Spiel von Union Berlin gegen die TSG Hoffenheim sein Startelfcomeback. Noch ist der Offensivspieler nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, dennoch hatte Kruse einen positiven Einfluss auf das Spiel seiner Mannschaft. Zudem gab es schon in der Anfangsphase die Chance zum Tor – durch einen Elfmeter. Kruse trat an und verwandelte zum 1:0, zeigte dabei wieder einmal, wie wohl er sich in seinem Element fühlt.

Denn Kruse ist ein echter Elfmeterspezialist. 28 Tore hat er in seiner Karriere schon vom Punkt erzielt, lediglich gegen den 1. FC Köln im November verschoss er in der Bundesliga mal einen Strafstoß – nach zuvor 16 Treffern in Folge. Am Ende reichte es für Union Berlin aber nicht zum Sieg, das Spiel gegen Hoffenheim endete 1:1.

„Frustrations“-Award: Bayer Leverkusen

Es ist nur wenige Wochen her, da hatte Bayer Leverkusen in der Bundesliga eine sehr gute Ausgangsposition. Doch gefühlt wirkt es, als sei seitdem eine Ewigkeit vergangen. Im DFB-Pokal ist die Werkself ausgeschieden, in der Europa League ebenfalls. Und in der Bundesliga folgt Rückschlag auf Rückschlag. Gegen den SC Freiburg gab es die nächste Chance auf eine Trendwende.

Doch erneut zeigte Leverkusen nur gute Ansätze, die insgesamt nicht reichten. Der SC Freiburg benötigte nicht einmal seinen besten Tag, um mit 2:1 bei der Werkself zu gewinnen. Einfache Fehler in der Defensive, Fehlpässe im letzten Drittel und zu viele Probleme mit der Balance sorgten dafür, dass die Luft für Trainer Peter Bosz nun allmählich immer dünner wird.

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(Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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