Wegen Demenz-Studie – Englands Verbände tagen über Kopfball-Anpassungen

News | Im vergangenen Jahr ist eine Studie erschienen, die ein erhöhtes Demenz-Risiko bei Profi-Fußballern erkannt hat. Aufgrund dessen treffen nun sich Englands Fußballverbände, um über mögliche Anpassungen im Kopfballspiel vorzunehmen.

Kopfverletzungen bleiben im Fußball ein heikles und sehr wahrscheinlich noch nicht ausreichend diskutiertes Thema. Der Kopfball trägt maßgeblich zu Kopfverletzungen bei. So erschien im vergangenen Jahr eine Studie, welche die medizinischen Berichte von 7.676 männlichen Fußballern, die zwischen 1926 und 1951 geboren wurden, auswertete. Das Ergebnis: Das Demenz-Risiko war bei den 1.180 verstorbenen Fußballern 3,5 Mal höher als bei Menschen ähnlichen Alters und sozialem Hintergrunds. Aufgrund dieser Studie treffen laut der Times sich in diesen Tagen Verantwortliche der englischen Fußballverbände, um mögliche Maßnahmen zur Risikominimierung von Kopfverletzungen zu treffen.

Bereits im Februar entschied die FA, dass im Fußballtraining der U11 abwärts Kopfbälle verboten sind. Zudem wurden Einschränkungen im Kopfballspiel von Spielern unter 18 Jahren vorgenommen. Bei dem ersten Treffen der Verbände sollen die ersten Parameter der potenziellen Maßnahmen besprochen werden, innerhalb von drei bis vier Monaten sollen dann konkrete Handlungsanweisungen vorgelegt werden. Ob der Kopfball an sich für ein erhöhtes Demenz-Risiko verantwortlich ist, ist nicht klar bewiesen – die Wahrscheinlichkeit besteht jedoch. Allein das Hochsteigen zum Kopfball und der damit verbundene Zweikampf könnte bereits für mehr Gehirnerschütterungen sorgen. Hierfür sollen Vorsichtsmaßnahmen diskutiert werden.

In den Prozess sollen auch die Meinungen von Trainern und Managern einfließen. Für Gordon Taylor (75), Chef der englischen Fußballergewerkschaft PFA ist klar: „Der Sport kann nicht so weitermachen wie bisher.“

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(Photo by JOHN SIBLEY/POOL/AFP via Getty Images)