Warmer Geld-Regen für Atletico Madrid – Dritte Super-Macht in Spanien?

17. November 2017 | News | BY Christoph Albers

Atletico Madrid ist spätestens seit der Meisterschaft 2014 im Konzert der ganz Großen in Spanien angekommen. Seitdem hat man sich als drittbeste Mannschaft der Liga fest etabliert. Doch finanziell hängt man dem FC Barcelona und Real Madrid noch mächtig hinterher. Diese Lücke wollen die „Colchoneros“ nun langsam aber sich schließen, ein weiterer Schritt wurde nun getan.

Neuer Anteilseigner

Gestern Abend verkündete Atletico, dass die „Quantum Pacific Group“ rund um den Israeli Idan Ofer 15% der Klub-Anteile für 50 Millionen Euro erworben hat. Damit wird die finanzielle Handlungsfähigkeit des Klubs mittelfristig deutlich erhöht. Darüber hinaus verlängerte der Klub seine Partnerschaft mit dem Hauptsponsor „Plus 500“, einer Trading Plattform, bis 2021.

Atletico geht, nach dem Umzug in das neue „Estadio Metropolitano de Madrid“, die nächsten strategischen Schritte, um sich langfristig in der Spitze Spanins zu etablieren. Das Umfeld stimmt also und auch die finanzielle Lage entwickelt sich positiv. Nur sportlich lässt die bisherige Saison durchaus zu wünschen übrig.

(Photo by Denis Doyle/Getty Images)

Nachdem man in den vergangenen vier Spielzeiten in der Champions League mindestens in Viertelfinale vordringen konnte (2x Finale, 1x Halbfinale), droht nun das Aus in der Gruppenphase. Ein so frühes Ausscheiden war sicherlich nicht einkalkuliert und wäre demnach sowohl finanziell, als auch sportlich eine enorme Enttäuschung. In der Liga läuft es ebenfalls nicht besonders rund. Platz 4 ist zwar nicht allzu schlecht, doch die bisherigen Auftritte waren nur sehr selten überzeugend. Am Wochenende hat man nun aber die Möglichkeit vieles wieder zurecht zu rücken. Ein Sieg im Stadtderby gegen Real Madrid wäre ein großes Ausrufezeichen, eine Genugtuung den Verein und würde den ungeliebten Nachbarn womöglich ins Chaos stürzen.

Zudem gibt es weiteren Grund zur Hoffnung: Nach dem Ablauf der Transfersperre, stoßen  am 1. Januar 2018 Flügelspieler Vitolo und Diego Costa zur Mannschaft. Diese beiden können die Qualität auf Anhieb erhöhen, gerade auf Costa ruhen die Hoffnungen. Einziges Sorgenkind bleibt Antoine Griezmann, der Franzose steht bei erst zwei Ligatoren und rennt seiner Form hinterher, ein Abgang im kommenden Sommer wird immer wahrscheinlicher.

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


Ähnliche Artikel