Veratti-Berater Di Campli: „Ein Gefangener des Emir“

7. Juli 2017 | News | BY Christoph Albers

Die Transfer-Posse um Marco Veratti geht in die nächste Runde. Wie erwartet versucht sein Berater, Donato Di Campli, den Druck auf PSG zu erhöhen. Gegenüber dem Corriere dello Sport traf er pikante Aussagen. Er schlug dabei in die gleiche Kerbe wie schon zuvor  Salvatore Sirigu.

„Es geht um Doha“

Di Campli präzisierte seine Aussage anschließend und erklärt seine Aussage:

Di Campli: „Al Khelaifi [PSG-Präsident Anm. d. Red.] sagte mir, dass man es ihm in Doha nicht verzeihen würde, wenn sie Marco verkaufen. Veratti nach Barcelona ziehen zu lassen, wäre so, als würde man der Roma Totti wegnehmen.“ [Corriere dello Sport]

Der Transfer wäre damit ein Politikum, das über Al Khelaifis Zukunft bestimmen könnte. Laut Di Campli gehe es dabei schon lange nicht mehr nur um den Spieler Veratti:

Di Campli: „Es geht um Doha, wo die Regierung Katars sitzt und ihnen gehört unter anderem auch PSG. Das Kapital wird angeführt von Tamim bin Hamad al-Thani, dem Emir von Katar, dessen finanzielle Mittel geradezu unbegrenzt sind. Veratti auch für 100 Millionen Euro nicht an Barcelona zu verkaufen ist eine Angelegenheit des Stolzes geworden.“ [Corriere dello Sport]

Photo by Claudio Villa/Getty Images)

Mit diesen Aussagen greift Di Campli vor allem auch PSG-Präsident Al Khelaifi persönlich an, der offenbar unter gewaltigem Druck steht. Wenn man diese Aussagen betrachtet, heißt die Konsequenz Veratti wird in Paris bleiben. Demnach wäre das Geld und auch der Wunsch des Spielers, egal was passiert, nicht von Relevanz. Dieses Interview ist als Versuch Druck auf Paris auszuüben zu werten. Angesichts dieser Aussagen ist es aber mehr und mehr fraglich, ob dieses Vorgehen überhaupt einen Einfluss auf den Ausgang dieser Geschichte hat.

Barça-Präsident Bartomeu bekräftigt Interesse

Unterdessen meldete sich auch der Präsident des FC Barcelona zu Wort. Im Interview mit der Sport bekräftigte er das Interesse an Veratti, er ist sich aber über die Lage bewusst:

Bartomeu: „Veratti ist ein Spieler den wir sehr mögen. Roberto Fernandez will, dass er kommt, Ernesto Valverde will das und auch Pep Segura will das. Und wir wissen, dass der Spieler zu Barça kommen will. Das Problem ist, dass PSG und mitgeteilt hat, dass sie nicht zu Verhandlungen bereit sind. Zudem hat er keine Ausstiegsklausel, das ist ein Problem. Man kann nicht einfach hingehen und den Spieler verpflichten.“ [Sport]

Die Situation ist unverändert schwierig, die Fronten sind verhärtet. Es bleibt abzuwarten, ob sich da noch etwas tut. In der Zwischenzeit haben sich die Katalanen aber auch bereits nach Alternativen umgesehen. Ein Name ist Paulinho, der derzeit bei Guangzhou Evergrande spielt. Für ihn soll Barcelona bereits ein Angebot über 20 Millionen Euro abgegeben haben, welches aber abgelehnt wurde. Genaueres dazu im unten verlinkten Bericht.

http://wp12974880.server-he.de/klub-statement-guangzhou-evergrande-lehnt-barca-angebot-fuer-paulinho-ab/

 

 

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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