U20-WM Roundup: 21. Mai

21. Mai 2017 | News | BY Manuel Behlert

Am heutigen, zweiten Tag der U20-WM in Südkorea griffen mit Italien, Uruguay und Portugal sehr interessante Auswahlteams ins Geschehen ein. Es gab wieder einmal eine Überraschung, diesmal durch Sambia. Die Spiele waren weniger torreich als gestern, dennoch auf einem guten Niveau. Der Überblick. 

Sambia 2:1 Portugal

1:0 Chilufya 51.; 2:0 F. Sakala 76.; 2:1 Helder 90+1.

Sambia: Banda, Nyondo, Chiluya, S. Sakala (c), Daka (42. Banda), Mayembe, Musonda, Chilufya, Mwepu, Luchanga (63. Siame), F. Sakala

Portugal: D. Costa, Y. Ribeiro, Ruben Dias (c), F. Luis (68. Pepe), Zé Gomes (52. Xande Silva), Dalot, Gedson, Goncalves, Jorge, Xadas, A. Ribeiro (61. Helder)

Zum Spiel: Auch der Sonntag begann mit einer Überraschung! Die Afrikaner, die grundsätzlich unangenehm zu bespielen sind, wurden der portugiesischen Mannschaft zum Verhängnis. Gerade bei der U20 ist häufig zu beobachten, dass die Leistungsdichte sehr groß ist, die Weltmeisterschaften sind für Nationen aus Afrika oder Südamerika sehr wichtig um sich mit der großen europäischen Konkurrenz zu messen. In einem unterhaltsamen Spiel gelang Sambia das mit Bravour. Portugal war zwar über die gesamte Spielzeit die etwas bessere Mannschaft, hatte mehr Ballbesitz, etwas mehr Torversuche und mehr Eckbälle, aber Sambia wirkte jederzeit gefährlich und ging nach der Pause zumindest nicht vollkommen überraschend in Führung. Besonders Luchanga beschäftigte technisch gute Portugiesen bereits vor dem Seitenwechsel. Beim 1:0 für Sambia sahen sowohl die passive portugiesische Abwehr als auch Torhüter Costa nicht gut aus. Portugal war indes nicht in der Lage, die Schnitzer auf Seiten der Mannschaft aus Sambia zu nutzen, das 0:2 nach einer starken Einzelleistung war die Folge. Der Anschlusstreffer war lediglich noch Ergebniskosmetik.

Iran 1:0 Costa Rica

1:0 Mehdikhani 81.

Iran: Mirzazad, Shahsavari, Derakhshanmehr, Taheri, Soltani (65. Mokhtari), Aghasi, Norafkan (c), Jafari (90+2. Khadempour), Shojaei (79. Razzaghpour), Mehdikhani, Shekari

Costa Rica: Pineda, Mesen, Smith (87. Nunez), Gonzalez, Juarez, Hernandez (c) (70. Sequeira), Marin, Salinas, Torres, Martinez (90. Daly), Leal

Zum Spiel: Auch im Spiel des Iran gegen Costa Rica setzte sich im Endeffekt die Mannschaft durch, die vor dem Tor konsequenter war. Die Costa Ricaner waren technisch besser als die Asiaten, hatten 60 % Ballbesitz und mehr Abschlüsse. Die schnellen Konter der Iraner sorgten allerdings immer wieder für Gefahr, häufig musste Costa Rica zu Fouls greifen. Die iranische Mannschaft versuchte häufig früh zu stören und nach Ballgewinn möglichst direkt und schnörkellos zum Abschluss zu kommen. Costa Rica spielte geduldiger, ließ aber die ganz großen Chancen vermissen. Im Endeffekt war der Sieg der Iraner keinesfalls unverdient, die klareren Chancen hatten die Asiaten über den gesamten Spielverlauf hinweg. Dem Treffer von Mehdikhani ging ein katastrophaler Stellungsfehler in der Defensive der Mittelamerikaner hervor. Zum Ende hin hatte Costa Rica noch den ein oder anderen Abschluss, aber eher aus der Distanz.

Südafrika 1:2 Japan

1:0 Margeman 7.; 1:1 Ogawa 48.; 1:2 Doan 72.

Südafrika: Mpoto, Modise, Mthethwa, Meyiwa (75. Jordan), Cele, Malepe (c), Makgalwa (65. Kodsiang), Mbatha, Mukumela, Margeman, Singh

Japan: Kojima, Nakayama, Itakura (90+2. Hara), Tomiyasu, Hatsuse, Funaki, Iwasaki (68. Endo), Doan, Miyoshi (59. Kubo), Sakai (c), Ogawa

Zum Spiel: Auch das Spiel zwischen Südafrika und Japan verlief relativ ausgeglichen. In Sachen Ballbesitz war man am Ende gleichauf, die Japaner hatten insgesamt etwas mehr Torversuche, wurden häufiger gefoult und hatten mehr Eckbälle. Die Südafrikaner versuchten über den Kampf ins Spiel zu finden, beeindruckten mitunter aber auch mit herrlichen Kombinationen. Einem guten Pass über die Abwehr folge das frühe 1:0 durch Margeman. In der Folge trafen die Japaner unglücklich die Latte nach einer hervorragend getretenen Ecke. Auch die zweite Halbzeit begann mit einem Aluminiumtreffer, der Ball überquerte aber bereits vorher die Linie und das 1:1 zählte. Japan übernahm in der 2. Halbzeit die Kontrolle und erspielte sich zahlreiche Tormöglichkeiten. Die beste Kombination des Spiels nutzte Doan in der 72. Minute zum 2:1. Die Chance auf das 3:1 kurze Zeit später konnte Torhüter Mpoto bravourös vereiteln. In der 2. Halbzeit kam insgesamt zu wenig von der Mannschaft aus Südafrika, der Sieg ging in Ordnung.

Italien 0:1 Uruguay

0:1 Amaral 76.

Italien: Zaccagno, Scalera, Barella (90+3. Vitale), Coppolaro, Pessina, Marchizza, Mandragora (c), Vido (4. Panico), Pezzella, Orsolini (52. Ghiglione), Favilli

Uruguay: Mele, Bueno, Rodriguez, Rogel, Waller (30. Benavidez), Bentancur, Olivera, Ardaiz (56. Amaral), de la Cruz (c) Valverde (90+3. Canobbio), Schiappacasse

Zum Spiel: Ein Freistoß entscheidet dieses Spiel! Die erste Chance des insgesamt guten Spiels hatte Uruguay durch einen Freistoß von Kapitän de la Cruz, der nur knapp am Tor der Italiener vorbeistrich. Italiens Torhüter Zaccagno durfte sich in der Folge häufiger auszeichnen, Uruguay kam immer wieder in Form von de la Cruz oder aber auch Schiappacasse zu guten Gelegenheiten. Die beste Chance vergab erneut de la Cruz, als er einen Foulelfmeter nicht im Tor unterbringen konnte. Die Italiener versuchten gut zu verteidigen und punktuell nach vorne zu kommen. Das Mittelfeldzentrum um Mandragora hatte phasenweise große Probleme mit dem technisch versierten Spiel der Südamerikaner. Eben jener Mandragora hatte Beginn der zweiten Halbzeit einen sehenswerten Distanzschuss auf Lager. Im Endeffekt gelangen den Italienern nur 3 Schüsse, die wirklich auf das Tor kamen – Uruguay stand am Ende des Spiels bei 8. In der 76. Minute entschied ein traumhafter Freistoßtreffer vom eingewechselten Amaral die Partie zugunsten Uruguays.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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