Tedesco über Schalke: „Schritt kam nicht zu früh“

20. November 2019 | News | BY 90PLUS Redaktion

News | In einem Interview spricht Ex-Schalke-Trainer Domenico Tedesco über seine eineinhalb Jahre in Gelsenkirchen und den überraschenden Schritt nach Russland.

Tedesco: Schritt zu Schalke kam nicht zu früh

Mit gerade einmal 31 Jahren und lediglich elf Profispielen Erfahrung als Trainer bei Zweitligist Erzgebirge Aue heuerte Domenico Tedesco im Sommer 2017 beim FC Schalke 04 an. Nach eineinhalb Jahren war bereits Schluss.

Nichtsdestotrotz ist Tedesco überzeugt davon, dass der Schritt zu einem ambitonierten Bundesligisten nicht zu früh kam, wie er in einem Interview mit dem Portal transfermarkt.de beteuert: „Nein, der kam nicht zu früh. Der kam überhaupt nicht zu früh. Ich glaube, da gibt es auch kein „zu früh“ oder „zu spät“. Man kann sich das auch nicht aussuchen. Als es die Möglichkeit gab, war ich so motiviert, das Thema anzunehmen. Es war die richtige Entscheidung, weil wir im ersten Jahr Vizemeister wurden und uns für die Champions League qualifiziert haben, dazu im DFB-Pokal-Halbfinale standen.“

Im zweiten Jahr ging es für die Königsblauen unter der Regie des jungen Trainers auch ergebnistechnisch bergab: „Natürlich hatten wir im zweiten Jahr Schwierigkeiten in der Liga. Aber wir waren auch im Achtelfinale der Champions League und im Pokal-Viertelfinale, als ich gegangen bin. Auch wenn wir uns das zweite Jahr natürlich trotzdem alle anders gewünscht hätten – ich war bis zur letzten Minute wahnsinnig gerne mit Leib und Seele Schalke-Trainer.“

Tedesco beim FC Bayern Russlands

Die letzte Minute als Schalke-Trainer war am 14. März 2019. Sieben Monate später folgte der überraschende Wechsel nach Russland, zu Spartak Moskau:

„Ich habe versucht, jede Anfrage individuell zu durchleuchten“, erklärt Tedesco. Letztendlich fiel die Wahl für den russischen Klub: „Für mich war Spartak extrem reizvoll, weil das ein großer Verein ist, der größte im größten Land der Welt. Es ist nicht jeden Tag möglich, einen solchen Verein zu trainieren. Spätestens nachdem ich hier die Rahmenbedingungen gesehen und mich im Detail mit der Mannschaft auseinandergesetzt habe, war für mich alles klar. Spartak ist von der Bedeutung her in Deutschland mit dem FC Bayern vergleichbar, von daher ist das schon eine gute Sache für mich.“

In den ersten fünf Spielen mit Spartak hat Tedesco drei Siege, ein Remis und eine Niederlage vorzuweisen – ein solider Einstand einer Amtszeit, über deren Länge sich der 34-Jährige noch nicht im Klaren ist. „Ich habe mich bewusst entschieden und den Verein darum gebeten, mir nur einen Vertrag bis 2021 zu geben, weil es einfach fair ist“, betont Tedesco und ergänzt: „Der Verein wollte eine längere Laufzeit. Ich wollte das reduzieren, weil es für mich ein neues Land und eine neue Liga ist und ich die Leute nicht kenne, mit denen ich zusammenarbeite, und sie mich auch nicht kennen. Wenn man dann beidseitig zufrieden ist, geht die Reise weiter. Das wäre mein Ziel. Über mehr mache ich mir gerade keine Gedanken.“

(Photo by Epsilon/Getty Images)


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